EditorialSeiten: 371, Sprache: DeutschMeyle, JörgGasteditorialSeiten: 373, Sprache: DeutschSchlagenhauf, UlrichSeiten: 377-384, Sprache: DeutschRaindi, Devan / Chapple, IanParodontitis ist eine ubiquitär vorkommende, chronisch entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparats. Zu den mit Parodontalerkrankungen assoziierten Risikofaktoren/-indikatoren zählt auch der Ernährungszustand. Da oxidativer Stress parodontale Entzündungen fördert, erscheint es sinnvoll, einen zusätzlichen Nutzen durch pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel in kombinierter Anwendung mit der konventionellen Parodontaltherapie in Betracht zu ziehen. Aktuelle Untersuchungen mit robuster Methodik, wie doppelt verblindete, randomisierte, placebokontrollierte Studien, in Verbindung mit der Messung von Serum-Mikronährstoffspiegeln zur Bestimmung der Bioverfügbarkeit sekundärer Pflanzenstoffe nach der Nahrungsergänzung könnten die Evidenzgrundlage für eine Ernährungsberatung als Teil der Parodontalprophylaxe/-therapie legen.
Schlagwörter: Ernährung, Parodontitis, oxidativer Stress, Fruchtpulverkonzentrate, Antioxidanzien
Seiten: 385-389, Sprache: DeutschWölber, Johan / Tennert, ChristianSeit der verstärkten Betrachtung der systemisch-inflammatorischen Prozesse im Hinblick auf die Ätiologie der parodontalen Entzündung, befinden sich auch wieder Nahrungsmittel im Fokus von wissenschaftlichen Untersuchungen. Einfache, isolierte, prozessierte Kohlenhydrate wie Zucker und Weißmehle in Säften, Softdrinks, Süß- und Backwaren scheinen dabei einen besonderen proinflammatorischen Einfluss auf die gingivale und parodontale Entzündung zu haben. Angesichts des häufigen Konsums dieser Nahrungsmittel in der Bevölkerung könnten diese Zusammenhänge einen Anteil an der hohen Prävalenz von parodontalen Entzündungen haben. Der Artikel soll die vermutlich zugrundeliegenden Mechanismen und Wirkungswege beleuchten.
Schlagwörter: Gingivitis, Parodontitis, Ernährung, Kohlenhydrate, Zucker, Glukose, Fruktose, Prävention, Karies
Seiten: 391-397, Sprache: DeutschSchlagenhauf, UlrichEine ÜbersichtDer Nitrat-Nitrit-Stickstoffmonoxid-Stoffwechselweg ist ein durch zahlreiche aktuelle Studien gut belegter, essenzieller Bestandteil vieler physiologischer Regulationsprozesse des Körpers. Er kann nur unter pathologischen Bedingungen durch exzessive Freisetzung der Nitratmetabolite Nitrit und Stickstoffmonoxid gesundheitsschädliche Folgen zeigen. Während noch bis vor Kurzem eine Minimierung der diätischen Nitratzufuhr empfohlen wurde, ist mittlerweile aufgrund der erweiterten Datenlage unstrittig, dass mit der Nahrung aufgenommenes Nitrat u. a. für die Aufrechterhaltung der Gefäßgesundheit von essenzieller Bedeutung ist und darüber hinaus die Ausprägung von Entzündungen zu dämpfen vermag. So erbrachte der vermehrte Konsum nitratreichen Kopfsalats in einer Interventionsstudie an parodontalen Nachsorgepatienten eine signifikante Reduktion der Ausprägungsstärke chronischer Gingivitis. Diese war in ihrem Ausmaß der Wirkung einer üblichen antibakteriellen Mundspüllösung ebenbürtig. Verstärkter Verzehr nitratreichen Gemüses könnte daher eine weitere sinnvolle Option in der Therapie und Prävention parodontaler Erkrankungen darstellen.
Schlagwörter: Nitrat, Nitrit, Stickstoffmonoxid, Ernährung, Gemüse, Gingivitis, Parodontitis, parodontal
Seiten: 399-408, Sprache: DeutschJentsch, Holger / Richter, Volker / Hamm, MichaelLangkettige Omega-3-Fettsäuren wie Eikosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) haben ausgeprägte antiinflammatorische und entzündungsauflösende Effekte. Sie wirken somit verschiedenen chronisch-entzündlichen Erkrankungen, auch der Parodontitis, entgegen. Epidemiologische Querschnittsstudien zeigen umgekehrte Assoziationen zwischen der Aufnahme von langkettigen Omega-3-Fettsäuren mit der Nahrung und der Prävalenz der Parodontitis. Experimentelle Untersuchungen weisen darauf hin, dass endogen aus EPA und DHA synthetisierte entzündungsauflösende Lipidmediatoren, wie Resolvine, der Gewebezerstörung und dem Knochenabbau im Parodontium entgegenwirken. Klinische Studien legen günstige Effekte einer Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren bei Parodontitispatienten nahe. Es lässt sich schlussfolgern, dass eine optimale Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren für die Prävention der Parodontitis wichtig ist. Somit können Omega-3-Fettsäuren adjuvant auch in der Parodontitistherapie bedeutsam sein.
Schlagwörter: Omega-3-Fettsäuren, Resolvine, Eikosapentaensäure (EPA), Docosahexaensäure (DHA), Entzündung, Parodontitis
Seiten: 409-416, Sprache: DeutschBaumgartner, StefanEin UpdateDieser Übersichtsartikel untersucht die verschiedenen Ernährungsbestandteile (Kohlenhydrate, Fette, Proteine, Antioxidanzien und Vitamine) im Zusammenhang mit der Prävention und Behandlung von Gingivitis und Parodontitis. Es werden Entzündungsreaktionen aufgezeigt, welche auch bei systemischen Krankheiten wie Übergewicht, Diabetes oder Atherosklereose vorkommen. In dieser Entzündungskaskade spielen Zytokine und oxidativer Stress eine wichtige Rolle. Aufgrund der vorhandenen Evidenz werden Ernährungsrichtlinien genannt, welche somit nicht nur zur Verbesserung der parodontalen, sondern auch der allgemeinen Gesundheit beitragen könnten.
Schlagwörter: Parodontitis, Ernährung, Omega-3-Fettsäuren, Antioxidanzien, Vitamine, oxidativer Stress, Zytokine
Seiten: 417-434, Sprache: DeutschWaller, Tobias / Jepsen, KarinEin FallberichtBei einer bestehenden, nicht ausgeheilten Parodontitis sollte vor geplanter Implantation immer erst eine antiinfektiöse Therapie zur Eliminierung der Entzündung durchgeführt werden, da unbehandelte Parodontitiserkrankungen einen erheblichen Risikofaktor für Implantatverlust darstellen. Mukositis und Periimplantitis sind entzündliche Erkrankungen periimplantärer Gewebe mit einer steigenden Prävalenz. Der Behandlungsbedarf ist groß, doch gibt es nur wenig Evidenz, wie man tiefe Knochendefekte bei Periimplantitis am effektivsten therapieren kann. Behandlungsprotokolle reichen vom nichtchirurgischen Debridement in Kombination mit Antibiotikagabe, über resektiv-chirurgische Verfahren mit Implantoplastik bis hin zu rekonstruktiven Maßnahmen und der Verwendung von Biologika und Knochenersatzmaterialien. Es wird ein Patientenfall vorgestellt, bei dem sich bereits zwei Jahre nach Implantatinsertion alio loco massive und progrediente Knochendefekte entwickelten. Nach Kontrolle der drei Risikofaktoren Parodontitis, Mangel an keratinisierter Gingiva und Plaque konnten zwei Implantate mit rasch fortschreitender knöcherner Destruktion erfolgreich mit chirurgisch-augmentativen Maßnahmen (einschließlich Mukogingivalchirurgie, Implantatdekontamination, Defektfüllung und systemischer Gabe von Antibiotika) behandelt werden. Bei schweren chronischen Parodontalerkrankungen und der damit einhergehenden Knochendestruktion kommt es fast immer zu gingivalen Rezessionen mit Verlust der Interdentalpapillen. In dem vorgestellten Fall war es trotz der eingetretenen Rezessionen möglich, durch restaurative Korrekturen auch bei hohen ästhetischen Erwartungen eine adäquate Frontzahnästhetik wiederherzustellen.
It has been shown that untreated periodontal disease is a risk factor for implant loss. Mucositis and peri-implantitis, inflammatory diseases of the peri-implant tissues, are conditions with high prevalence. In spite of high treatment needs, there is currently little evidence and no standard protocol for the reconstruction of peri-implantitis-induced osseous defects. In this case, a patient with peri-implantitis was successfully treated with a nonsubmerged surgical approach. Using a protocol with granulation tissue removal, implant surface decontamination, and placement of porous titanium granules, complete defect fill was achieved. The absence of deep probing depths as well as very low bleeding on probing further confirmed the success of the treatment. The treatment of severe cases of periodontitis most often results in increased gingival recession and loss of interdental papillae. In the anterior area, this situation is often considered unpleasant by the patient and results in a reduced oral health-related quality of life. In a restorative approach, the papillae can be reconstructed, which results in satisfying anterior esthetics.
Schlagwörter: chronische Parodontitis, Periimplantitis, poröses Titangranulat, Veneers, Papillenrekonstruktion, regenerative Parodontalchirurgie
Seiten: 435-440, Sprache: DeutschNeering, Sarah / Atik, Riza / Hintze, Jendrik / Junior, Marc Christian / Kubica, Dawid / Laza, Jose Castro / Juch, Johannes / Tomalla, Sven / Mahfoud, Ghayath / Meyle, Jörg / Gröger, SabineStatement des Masterkurses "Parodontologie und Implantattherapie" der DIU DresdenDie Parodontitis ist eine durch pathogene Mikroorganismen verursachte Erkrankung des Zahnhalteapparats, die mit entzündlicher Dysregulation und Dysfunktion von Reaktionswegen und Gewebeschädigung einhergeht. Dabei spielen direkte Einflüsse der Keime ebenso eine Rolle wie Wirts- und Umweltfaktoren. Die Ausheilung der Entzündung geschieht als koordinierter und aktiver Prozess, der im Falle der ungenügenden Limitierung von Reparatur und Narbenbildung gekennzeichnet ist. Lipidmediatoren wie Lipoxine können zu einer Reduktion der inflammatorischen Zellen und einer Erhöhung der Knochenneubildung sowie Regeneration des Zahnhalteapparats beitragen. Resolvine weisen immunregulatorisches Potential auf. Sie dämmen bakterielle Belastungen bei lokalen und systemischen Entzündungen mittels Reduktion der Zytokinproduktion, Hemmung der Akkumulation von neutrophilen Granulozyten und Erhöhung der mononuklearen Zellen und Makrophagen ein. Maresin als weiterer Lipidmediator wirkt ebenfalls antiinflammatorisch. Es hemmt proinflammatorische Zytokine, was die Einwanderung von Neutrophilen in das entzündete Gewebe reduziert und die Aktivität von Makrophagen fördert.
Schlagwörter: parodontale Heilung, Entzündungsprozesse, Lipoxine, Resolvine, Maresin
Seiten: 441-444, Sprache: DeutschPetsos, Hari / Aldiri, Talal / Eickholz, PeterDie Zunge Teil 1: Morphologie und FunktionKongressberichtSeiten: 445-447, Sprache: DeutschJentsch, Holger / Stratul, Stefan-IoanDritte Internationale Summer School für ParodontologieKongressberichtSeiten: 449-456, Sprache: DeutschSchmidt, Jana / Lorenz, Katrin / Noack, BarbaraSehr erfolgreiche DG PARO-Jahrestagung in DresdenDG Paro NewsSeiten: 459-460, Sprache: DeutschSchlagenhauf, UlrichDG Paro NewsSeiten: 461-462, Sprache: DeutschAlles klasse, oder was? - Brauchen wir eine neue Klassifikation?DG Paro NewsSeiten: 463-464, Sprache: DeutschDas DG PARO/DIU-Masterforum 2017DG Paro NewsSeiten: 465, Sprache: DeutschEhmke, Benjamin / Eickholz, PeterPionier der Parodontologie und der oralen Präventiv-ZahnmedizinZeitschriftenreferateSeiten: 467-472, Sprache: DeutschRüdiger, StefanZusammenfassungen von interessanten parodontologischen Artikeln aus internationalen Zeitschriften und Dissertationen