EditorialSeiten: 339, Sprache: DeutschLudwig, BjörnSeiten: 343-350, Sprache: DeutschKinzinger, GeroMethodik und FallbeispielDie Korrektur des offenen Bisses nach Abschluss des Wachstums erfordert in den meisten Fällen eine kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgische Behandlung. Im vorliegenden Fallbeispiel wird eine Methode beschrieben, mit der bei moderaten Formen des offenen Bisses und guter Mitarbeit des Patienten eine chirurgische Intervention vermieden werden kann: Durch die Kombination aus High-Pull-Headgear und Gesichtsmaske erfährt die Oberkieferdentition im posterioren Bereich eine Intrusion und im anterioren Bereich eine Extrusion. In der Folge rotiert der Unterkiefer nach vorne und oben, sodass der offene Biss durch Schwenkung der Okklusionsebene geschlossen werden kann.
Schlagwörter: Offener Biss, Compliance, High-Pull-Headgear, Gesichtsmaske
Seiten: 351-356, Sprache: DeutschKnösel, Michael / Vogel Alvarez, RobertoZwei moderne Strategien zur Prophylaxe und zum HandlingDie erhöhte Inzidenz von Schmelzentkalkungen und White-Spot-Läsionen (WSL) bzw. White-Spot-Karies während der festsitzenden kieferorthopädischen Behandlung bringt für Behandler und Patienten die Notwendigkeit des Abwägens zum einen medizinisch relevanter, zum anderen jedoch auch wirtschaftlicher Aspekte mit sich. Treten die WSL während der kieferorthopädischen Behandlung auf, z. B. nach Unterlassung einer Bracketumfeldversiegelung in Kombination mit unzureichender Mundhygiene, ergeben sich Fragestellungen zum Behandlungsablauf. Oft sind die kieferorthopädischen Behandlungsziele noch nicht erreicht, und ein Behandeln der WSL durch z. B. Infiltration während statt nach der festsitzenden Behandlung ist nicht unkompliziert, da Brackets entfernt und wiederbefestigt werden müssen. Bezogen auf die praktische Herangehensweise und Handlungsabfolge stellt sich die Frage nach dem geeigneten Infiltrationszeitpunkt sowie der Aufteilung der Verantwortlichkeiten zwischen Hauszahnarzt und Kieferorthopäden. Der folgende Artikel zeigt anhand der Lingualtechnik und der WSL-Infiltration zwei moderne Behandlungsstrategien zur Vermeidung bzw. Therapie postorthodontischer Schmelzentkalkungen auf.
Schlagwörter: Schmelzentkalkungen, White-Spot-Läsionen, kieferorthopädische Behandlung, Lingualtechnik, Infiltration
Seiten: 357-369, Sprache: DeutschPapadopoulos, Moschos A.Effiziente Behandlungsmethode mit amdaEine Möglichkeit zur Behandlung von Klasse II-Anomalien ist die Distalisation der oberen Molaren mit anschließender Retraktion der Prämolaren und Frontzähne. In den letzten Jahrzehnten sind dafür die verschiedensten Apparaturen vorgestellt worden, die unabhängig von der Mitarbeit des Patienten wirken. Wesentliche Fortschritte konnte durch die Kopplung dieser Apparaturen mit kieferorthopädischen Miniimplantaten erreicht werden. Die skelettale Verankerung minimiert bzw. vermeidet unerwünschte Nebenwirkungen der dento-alveolär verankerten Geräte. Die unvermeidlichen reziproken Kräfte werden über die Miniimplantate kompensiert. Anhand des Beispiels einer 17-jährigen Patientin wird die Funktion und das biomechanische Konzept von amda (advanced molar distalisation appliance) illustriert. Mit dieser Apparatur ist nicht nur die symmetrische oder asymmetrische körperliche Distalisation der Molaren an sich, sondern auch deren Verankerung für die Retraktion von Prämolaren und Frontzähnen möglich. Als weitere Option kann amda für unilaterale oder asymmetrische Distalisation, die bilaterale Mesialisation sowie die Kombination von unilateraler Mesialisation und Distalisation genutzt werden.
Schlagwörter: Distalisation, amda, skelettale Verankerung, Gleitmechanik, Klasse II-Behandlung
Seiten: 371-381, Sprache: DeutschPancherz, HansDer beste Zeitpunkt für eine effiziente und zuverlässige Behandlung eines Deckbisses (Klasse II:2) ist im bleibenden Gebiss und zwar mit einer Herbst-Apparatur als Teil einer MB-Herbst-MB-Therapie. Die Herbst-Apparatur ist wie geschaffen für eine Deckbissbehandlung. Die ungewollte Proklination der unteren Frontzähne bei einer Klasse-II:1-Therapie mit der Herbst-Apparatur ist von Vorteil bei einer Deckbissbehandlung. Die Proklination der Incisivi verkleinert dabei den Interincisalwinkel, verbessert die vertikal Abstützung der unteren zu den oberen Incisivi und fördert somit einen stabilen Overbite nach der Behandlung. Aufgrund der ausgeprägten Rezidivneigung jeder Deckbissbehandlung ist eine Dauerretention mit geklebten lingualen Eckzahn-zu-Eckzahn-Retainern im Ober- und Unterkiefer nach der Behandlung notwendig.
Schlagwörter: 2-Behandlung, Herbst-Multibracket(MB)-Apparatur, Wechselgebiss, bleibendes Gebiss, Behandlungseffizienz, Stabilität, Rezidiv
Seiten: 383-387, Sprache: DeutschSchwindling, Franz-PeterTeil 3: Steuerung der ZahnbewegungIn diesem Beitrag geht es um die Kontrolle der Zahnbewegung. Wie ist es möglich, mit einer einzigen Ursache - der Kraft - die vielfältigen Arten der Zahnbewegung zu erzeugen, die zur einer effizienten orthodontischen Therapie benötigt werden? Das Verfahren dazu nennt sich Steuerung der Zahnbewegung, und der Schlüssel zum Erfolg ist der Kraftansatzpunkt.
Schlagwörter: Statik, Kraftangriffspunkt, Bewegungstyp, Kronenbewegung, Wurzelbewegung, Translation, Rotation, kontrolliertes Kippen, Pseudotranslation, unkontrolliertes Kippen, Wurzelproximität, Angriffspunkt der Kraft, reine Rotation, kontrollierte Rotation
AlignerSeiten: 389-398, Sprache: DeutschD'Antò, Vincenzo / Razionale, Armando Viviano / Savignano, Roberto / Barone, SandroDie Vorhersagbarkeit des Erfolges einer kieferorthopädischen Behandlung ist für Patienten ebenso wie für Kieferorthopäden sehr relevant. In der Literatur dokumentierte Behandlungsergebnisse können eine ausgezeichnete Möglichkeit bezüglich der Prognose spezifischer Behandlungsresultate darstellen. Somit sollte die Absehbarkeit einer Aligner-Behandlung aus theoretischer Sicht durch einen evidenzbasierten Ansatz signifikant erhöht werden. Angesichts der kaum verfügbaren Evidenz stellt die klinische Arbeit unglücklicherweise immer noch eine auf Erfahrungen basierte Tätigkeit dar. Aus diesem Grunde wurde das AirNivol-System gemäß der biologischen Voraussetzungen entwickelt und zielt auf ein individualisiertes Phasenverfahren, das auf den biomechanischen Prinzipien der Zahnbewegung basiert. Dieser Beitrag konzentriert sich auf das Konzept des AirNivol-Systems. Besondere Beachtung wird dabei der Vorhersagbarkeit der biomechanischen Reaktion zuteil, welche eine grundlegende Relevanz für den Aufbau eines zuverlässigen klinischen Protokolls konstituiert.
Schlagwörter: Transparente Apparaturen, Aligner, Malokklusion, ästhetische kieferorthopädische Behandlung, digitaler Workflow
Die zertifizierte PatientenpräsentationSeiten: 1-21, Sprache: DeutschSilli, Silvia M. / Triessnig, FannyLiebe Kolleginnen und Kollegen,
auf der diesjährigen DGKFO-Tagung konnte ich viele interessante und horizonterweiternde Gespräche mit engagierten Kolleginnen und Kollegen führen. Ein Gespräch ist mir ganz besonders in Erinnerung geblieben, ging es doch dabei um "Sinn und Unsinn" evidenzbasierter Kieferorthopädie.
Mein Gesprächspartner war ein Mittsechziger, ein Praktiker mit jahrzehntelanger Erfahrung, der sich immer noch für unseren wunderbaren Beruf begeistern kann. Nolens volens - wir befanden uns schließlich auf der wissenschaftlichen Jahrestagung der DGKFO - kamen wir auf die Thematik der Evidenz zu sprechen. Quintessenz unseres Gesprächs war: objektive und systematische Forschung, externe Evidenz, ist als Basis und für den Fortschritt unseres Fachgebiets gewiss notwendig. Aber entscheidend für das Ergebnis einer Behandlung ist letztlich die interne Evidenz, sprich die Erfahrung und Expertise des Kieferorthopäden!
Der großartige Björn U. Zachrisson beschrieb interne Evidenz folgendermaßen: "Klinische Exzellenz ist das Resultat persönlichen Engagements, das Optimum zu erreichen" (Kieferorthopädie 2007;21:109-117).
Viel Spaß beim Studium eines weiteren Beispiels von klinischer Exzellenz wünscht Ihnen mit herzlichen kollegialen Grüßen
Ihre
DDr. Silvia M. Silli
Mitglied des Austrian Board of Orthodontists
Member of the European Board of Orthodontists
TechnobytesSeiten: 411-416, Sprache: DeutschEigenwillig, Philipp / Chhatwani, Sachin / Ludwig, BjörnTADmatch-Modul der OnyxCeph3-SoftwareZeitschriftenreferateSeiten: 419-426, Sprache: DeutschMiethke, Rainer-ReginaldIn den folgenden Artikelvorstellungen geht es allgemein um neue Verfahren, selbst wenn möglicherweise einige Behandler bereits mit ihnen vertraut sind. Dennoch ist beispielsweise die Piezocision sicher kein Standardverfahren in unseren kieferorthopädischen Praxen. Die beiden zu diesem Thema hier referierten Publikationen widersprechen sich offensichtlich. Wurden sie also ausgewählt, weil sich gegenwärtig die Pro/Kontra-Darstellung in vielen Medien großer Beliebtheit erfreut? Oder handelt sich bei diesen beiden Veröffentlichung nicht um ein Für und Wider, sondern eher um einen Vergleich von Äpfel mit Birnen? Wie auch immer Sie diese beiden Fragen beantworten, liebe Leser der KIEFERORTHOPÄDIE, auf jeden Fall können Sie bei Ihrer Lektüre feststellen, wie komplex das Thema Piezocision ist. So wird es vermutlich noch eine ganze Weile dauern, bis eine verbindliche Bewertung dieser Methode für den klinischen Alltag zustande kommt. Im dritten Referat geht es mit dem Vermeiden von Röntgenstrahlen um ein Problem, das gegenwärtig sehr dringlich ist. Aber Strahlenhygiene darf nie so weit gehen, dass eine unvollständige Diagnose die Folge ist. Dies ist der Gesichtspunkt, der beim dritten Referat im Vordergrund steht. Dennoch ist Information alles, denn die Publikation weist auf eine Entwicklungstendenz hin, die man im Auge behalten sollte.
Ihr,
Prof. em. Dr. Rainer-Reginald Miethke
Die differenzialdiagnostisch interessante KasuistikSeiten: 427-430, Sprache: DeutschBinger, Thomas / Reiter, Jennifer / Weimann, RosemarieKongressberichtSeiten: 431-440, Sprache: DeutschSkupin, AnjaDas 29. Symposion Praktische Kieferorthopädie