WissenschaftSeiten: 7-17, Sprache: DeutschVisel, Theresa / Visel, Dominik / Jost-Brinkmann, Paul-Georg / Müller-Hartwich, Ralf / Präger, Thomas MichaelDas Ziel dieser Pilotstudie war es, mittels Fokusvariation die Rauheit der Schmelzoberfläche nach Anwendung zweier selbstkonditionierender Systeme im Vergleich zu konventioneller Schmelzätzung zu untersuchen. 15 Probanden mit guter Mundhygiene trugen eine herausnehmbare Draht-Kunststoff-Schiene, in die jeweils acht Schmelzproben von extrahierten, humanen Weisheitszähnen eingearbeitet waren. Die Apparatur war an den Unterkieferseitenzähnen befestigt und zeigte rechts und links jeweils die gleiche Anordnung der Proben: eine unbehandelte Kontrollgruppe (A) und drei Schmelzproben, die mit Brackets versehen wurden, wobei ein selbstkonditionierender fluoridfreier Primer (B), ein Fluorid freisetzendes Adhäsivsystem (C) und das konventionelle Schmelzätzverfahren (D) zum Einsatz kamen. Die Rauheit wurde mittels Fokusvariation, einem nicht invasiven optischen Verfahren, unter standardisierten Bedingungen extraoral als Sa-Wert in nm bestimmt. Die Anfangsmessung erfolgte nach Bracketbefestigung und vor Eingliederung der Schiene. Nach 3, 7, 14 und 28 Tagen wurden die Sa-Werte der verwendeten Systeme mit den Anfangswerten quantitativ verglichen. Die Ergebnisse wurden zunächst auf Normalverteilung getestet und anschließend mit einer einfaktoriellen Varianzanalyse (ANOVA) auf Signifikanz untersucht (p0,05). Über den Beobachtungszeitraum von 28 Tagen war für alle Adhäsivsysteme insgesamt eine Abnahme der Sa-Werte zu verzeichnen. Es gab jedoch keine signifikanten Unterschiede zwischen den untersuchten Gruppen.
Schlagwörter: selbstkonditionierende Adhäsivsysteme, Oberflächenrauheit, Schmelzrauheit, Fokusvariation, Schmelzkonditionierung
RepetitoriumSeiten: 19-26, Sprache: DeutschPancherz, HansDer Aktivator ist ein abnehmbares funktionskieferorthopädisches (FKO) Gerät zur Behandlung der Klasse-II,1-Dysgnathie im Wechselgebiss. Der Behandlungserfolg ist von der Mitarbeit des Patienten abhängig. Günstige Behandlungsveränderungen (Verbesserung der Molarenokklusion, Verkleinerung des Overjets) sollten schon nach vier bis sechs Wochen zu sehen sein. Bei keiner Verbesserung der Okklusion, nach spätestens einem Jahr, sollte eine Pause eingelegt werden und die Behandlung später im bleibenden Gebiss mit einem festsitzenden FKO-Gerät (Herbst-Apparatur) zu Ende geführt werden.
Schlagwörter: Aktivator, Herbst-Apparatur, abnehmbares FKO-Gerät, festsitzendes FKO-Gerät, Behandlungsversagen
Seiten: 27-35, Sprache: DeutschSchüßler, Manfred / Hummel, Heinrich / Friedrich, Sonja / Simon, Juliane / Piel, Kerstin / Frank, Miriam / Metz, ChristofGleichzeitige Anwendung von lingual geklebten, aktiven Elementen mit Alignern ohne Verwendung von BracketsVor einiger Zeit berichtete die Autorengruppe schon einmal vom Toronto-NBH-Konzept. Es handelt sich um eine linguale, festsitzende Behandlungsmethode ohne Brackets ("Non Bracket"), bei der ein mit Silikon oder Vaseline beschichteter, superelastischer, aktiver Draht gleichzeitig in Kombination mit abnehmbaren Alignern (Hybrid) angewandt wird. Anfangs wurde diese unsichtbare Technik insbesondere zur Rezidivbehandlung geringer frontaler Engstände eingesetzt. Aber auch ausgeprägtere Fehlstellungen können korrigiert werden. Im vorliegenden Artikel sollen Indikation und Vorgehensweise bei diesen komplexen Fällen beschrieben werden.
Schlagwörter: Toronto-Non-Bracket-Hybrid (NBH), Lingualapparatur, Aligner, Lückenschluss, ASR, IPP, Slicen, Stripping, Engstände, patientenzentrierte Therapie
TechnobytesSeiten: 37-53, Sprache: DeutschZimmermann, Moritz / Mehl, Albert / Mörmann, Werner H. / Reich, SvenInnerhalb weniger Jahre hat sich das Angebot an intraoralen optischen Abformsystemen deutlich vergrößert. Die Möglichkeiten und das Potenzial der digitalen Abformung mit intraoralen optischen Abformsystemen sind heutzutage unumstritten. Zahlreiche Innovationen sowie Indikationserweiterungen in den Bereichen Kieferorthopädie und Implantologie lassen die intraoralen Scansysteme als äußerst vielversprechend und zukunftsträchtig erscheinen. Die digitale Abformung mittels Intraoralscannern ist der konventionellen Abformtechnik in manchen Punkten bereits deutlich überlegen. Die vielseitige Integration der digitalen Abformung in Diagnostik- und Therapiekonzepte im Rahmen eines "Healthcare-Pakets" für den Patienten erscheint besonders erwähnenswert. So bleibt mit Spannung zu sehen, wann die digitale Abformung - ähnlich wie bereits etablierte digitale Applikationen im alltäglichen Leben - ein selbstverständlicher Bestandteil der zahnärztlichen und zahntechnischen Tätigkeit sein wird. Innerhalb des vorliegenden Artikels wird eine Übersicht über die Vorteile und Einschränkungen der digitalen Abformung mit Intraoralscannern gegeben. Zudem liefert er eine Zusammenfassung sämtlicher heutzutage relevanter Intraoralscanner.
Schlagwörter: digitale Abformung, Intraoralscanner, Übersicht
TechnobytesSeiten: 55-66, Sprache: DeutschNaser-ud-Din, ShaziaE-Learning ist eine in der Kieferorthopädie anerkannte Methode des Wissenserwerbs, die in den letzten Jahrzehnten als Teil des Blended Learning sehr gut angenommen wurde. Die Anzahl solcher E-Learning-Module auf diesem Fachgebiet ist jedoch begrenzt und die wenigen Module auf dem Markt unterscheiden sich in ihrer Durchführung. Das Ziel dieser Studie war die Beurteilung verschiedener E-Learning-Module für die Kieferorthopädie mit unterschiedlichen Lehrstilen. Es wurden vier E-Learning-Module bewertet: SBLi für die Kieferorthopädie, (g)nathos, Copesthetics und AAO-UNC Online Teaching. Die Module wurden über einen Zeitraum von zehn Monaten gemeinsam von neun Doktoranden der Kieferorthopädie verwendet. Die Antworten der 5-Punkte-Likert-Skala wurden im Hinblick auf die Akzeptanz der unterschiedlichen Lehrstile der E-Learning-Module analysiert. Insgesamt war die Reaktion auf alle Module sehr positiv und die Akzeptanz der E-Learning-Module war aufgrund des leichten Online-Zugangs und der nicht bewertenden Lernumgebung sehr hoch. Mit seinem eingängigen und humorvollen Stil war (g)nathos jedoch der klare Favorit. Interaktive Module wurden hoch bewertet. Natürlich hat der Lehrstil einen Einfluss auf den Lernprozess und das wurde auch in dieser Erhebung deutlich. Obwohl die verschiedenen Module unterschiedliche Stärken besaßen und als Teil eines Blended-Learning-Curriculums für die effektive Vermittlung von kieferorthopädischem Lehrmaterial geeignet sind, möchte der Lernende doch Freude am Lernen haben.
Schlagwörter: E-Learning, Edutainment, interaktiv, asynchrone Bewertung, Engagement des Lernenden