Seiten: 175-182, Sprache: DeutschYoshida, Noriaki/Jost-Brinkmann, Paul-Georg/Koga, Yoshiyuki/Kobayashi, Kazuhide/Obiya, Hiroyuki/Peng, Chien-LunDie vorliegende Arbeit untersucht mittels nichtlinearer struktureller Analyse die Moment/Kraft-Verhältnisse zwei verschiedener Kontraktionsschlaufen. Dabei wird ferner der Einfluss geprüft, den Giebelbiegungen auf das Kraftsystem haben. Untersucht werden die Tropfenschlaufe und die überkreuzte geschlossene Kontraktionsschlaufe mit Stabilisator (Helix). Ohne eine Giebelbiegung ist das Moment/Kraft-Verhältnis beider Schlaufenformen zu niedrig, um eine kontrollierte Kippung oder gar eine Translation zu erzeugen. Andererseits führen Giebelbiegungen zu relativ hohen Kräften. Allgemein nimmt mit fortschreitender Deaktivierung das Moment/Kraft-Verhältnis von Kontraktionsschlaufen mit Giebelbiegungen zu. Bei Kontraktionsschlaufen, deren vertikale Schenkel sich in deaktivierter Position aneinander abstützen, wird das Moment/Kraft-Verhältnis unendlich groß, wenn die Schlaufe geschlossen ist. In dieser Situation wirkt keine Kraft mehr, während die Giebelbiegung noch Momente erzeugt. Derartige Schlaufenkonfigurationen sind zu bevorzugen, um kontrollierte Zahnbewegungen zu erzielen. Sofern überkreuzte geschlossene Kontraktionsschlaufen mit Stabilisator so modifiziert werden, dass sich ihre vertikalen Schenkel im deaktivierten Zustand sagittal aneinander abstützen, erzeugen sie bei 10° Giebelbiegung eine kontrollierte Kippung. Allerdings ist das Moment/Kraft-Verhältnis dieser Kontraktionsschlaufe noch zu niedrig, um eine Translation oder gar eine Wurzelbewegung zu bewirken. Voraussetzung hierfür wäre, dass die Kontraktionsschlaufe wenigstens drei Helices aufwiese.
Schlagwörter: Kontraktionsschlaufen, Giebelbiegung, Moment/Kraft-Verhältnis, Rotationszentrum, Deaktivierungsverhalten
Seiten: 185-191, Sprache: DeutschWatted, Nezar/Teuscher, Tobias/Peters, Christoph/Reuther, Jürgen/Hugo, BurkardDie klinisch beobachtete Zunahme der Zahnbeweglichkeit nach Dysgnathieoperationen wurde mit Hilfe des Periotest-Verfahrens bestätigt. Es zeigte sich jedoch kein Zusammenhang zwischen dieser Zahnbeweglichkeitszunahme sowie dem Parathormon- und dem Kalziumspiegel im Serum. Daher dürfte die unmittelbar post operationem zu beobachtende erhöhte Beweglichkeit der Zähne vor allem durch perioperative Krafteinwirkung bedingt sein.
Schlagwörter: Orthognathe Chirurgie, Parathormon, Kalziumkonzentration, Periotest, Zahnbeweglichkeit
Seiten: 193-196, Sprache: DeutschReichart, PeterBei einer 12-jährigen Patientin wurde im Rahmen einer kieferorthopädischen Therapie eine Retention des Zahnes 44 diagnostiziert. Eine erste Freilegungsoperation führte trotz kieferorthopädischer Bemühungen nicht zu einer Einstellung des betroffenen Zahnes. 3 Jahre nach der Erstoperation wurde ein zweites Mal versucht, diesen Zahn im Anschluss an die erneute Freilegung kieferorthopädisch einzuordnen. Auch dieser Versuch blieb erfolglos. Die Hauptursache der Retention war möglicherweise eine Ankylose, die vermutlich durch eine fokale Osteosklerose vom Typ der chronisch sklerosierenden Osteomyelitis verursacht wurde. Diese Osteomyelitis wiederum wurde wahrscheinlich durch eine von dem persistierenden Zahn 84 ausgehende latente Infektion ausgelöst.
Schlagwörter: Zahnretention, Freilegung, Osteosklerose, chronisch sklerosierende Osteomyelitis
Abrechnung und forensische KieferorthopädieSeiten: 199-206, Sprache: DeutschBock, Jens Johannes/Bock, Franziska/Böhm, Bernhard/Fuhrmann, Robert A. W.Die vorliegende Studie zeigt, dass seitliche Kreuzbisse überdurchschnittlich häufig mit einer mesialen Kieferlagebeziehung und einem skelettal offenen Biss einhergehen. Damit wird die Feststellung von Schulze bestätigt, nach der Kreuzbisse Mikrosymptom einer relativen mandibulären Prognathie sind. Praktisch ergibt sich aus diesen Ergebnissen, dass selbst bei scheinbar einfach zu behandelnden Kreuzbissen eine vollständige Diagnostik inklusive Fernröntgenseitenbild notwendig ist. Nur so kann der Behandler die sagittale und vertikale Kieferrelation bestimmen und eventuelle Fehlentwicklungen erkennen. Wenn aus dem Fernröntgenseitenbild eine mesiale Kieferlagebeziehung ersichtlich ist, können sowohl der Kreuzbiss als auch die sagittale Beziehung beider Kiefer zueinander frühzeitig korrigiert werden.
Schlagwörter: Seitlicher Kreuzbiss, Kephalometrie, relative mandibuläre Prognathie, offener Biss
Seiten: 207-214, Sprache: DeutschTränkmann, JoachimZunächst wird die zweckmäßige Gestaltung von Vorschubdoppelplatten, modifizierten Aktivatoren sowie Ober- und Unterkieferplattenapparaturen beschrieben. Nachfolgend werden die entsprechenden Behandlungseffekte geschildert. Außerdem wird dargestellt, wie diese Behandlungsapparaturen das Sprechen und Schlucken beeinflussen. Palatographische Ergebnisse belegen, dass mit allen diesen Behandlungsapparaturen die Zungenfunktionen therapeutisch nicht geändert werden können. Allerdings kommt es infolge ungünstiger Apparatekonstruktionen zu einer unphysiologischen Zungenfunktion. Somatisches (physiologisches) Schlucken kann zu einem viszeralen Schlucken werden. Besonders nach myofunktioneller Therapie ist auf eine zweckmäßige Apparatekonstruktion zu achten.
Schlagwörter: Vorschubdoppelplatte, modifizierter Aktivator, Plattenapparatur, orofaziale Funktion, Angle-Klasse II, 1
KongressberichtSeiten: 219-228, Sprache: DeutschMüller-Hartwich, Ralf/Kujat, Dirk/Römhild, Christine/Staribratova-Reister, Kamelia/Brauner, KlaudiaAm 3. und 4. April 2004 fand in Berlin mit großem Erfolg das 16. Symposion "Praktische Kieferorthopädie" zusammen mit der 1st European Conference in Clinical Orthodontics statt. Anlass für diese Gemeinschaftsveranstaltung war, dass der Quintessenz Verlag zu Beginn dieses Jahres eine neue, englischsprachige Fachzeitschrift, "Orthodontics - The Journal for Professional Development and Clinical Skills", herausgebracht hatte. So erhielten alle der mehr als 250 Teilnehmer dann auch ein erstes, fast noch druckfeuchtes Exemplar dieser Zeitschrift. Da das diesjährige Symposion einen internationalen Charakter hatte, war die Kongresssprache ausschließlich Englisch (mit deutscher Simultanübersetzung). Kongressteilnehmer aus über 10 Ländern folgten den hervorragenden Vorträgen mit großer Aufmerksamkeit. Ebenso wie die Teilnehmer waren auch die Vortragenden aus vielen Ländern von Japan bis zu den USA nach Berlin gekommen. Wiederum verliefen die Diskussionen der einzelnen Vorträge und des gesamten Symposions lebhaft, ja zum Teil sogar kontrovers; sie waren aber in jedem Falle interessant und wurden aktiv durch zahlreiche Teilnehmer mitgestaltet. Der Bericht soll allen, die diese Fortbildungsveranstaltung miterlebt haben, als Erinnerungshilfe dienen; alle Übrigen soll die Lektüre informieren und motivieren, vielleicht zum 17. Symposion "Praktische Kieferorthopädie" nach Berlin zu kommen.