GasteditorialSeiten: 1, Sprache: DeutschWiltfang, JörgBuchbesprechungSeiten: 4-5, Sprache: DeutschTürp, Jens C.Wörter, Wendungen und Mustertexte. Deutsch und EnglischEbM-SplitterSeiten: 6-9, Sprache: DeutschTürp, Jens C.PraxisSeiten: 10-16, Sprache: DeutschBehr, Michael / Reinelt, Michael / Fanghänel, JochenWissenschaftSeiten: 17-24, Sprache: DeutschGraetz, Christian / Saleh, Nadine / Kahl, Maren / Cyris, Miriam / Mashaly, Mohamed / Elzanaty, Manar / Dörfer, Christof E. / Sälzer, Sonja / El-Sayed, Karim FawzyOriginalarbeitEinleitung: Gemäß den aktuellen europäischen Leitlinien sollte der erste Schritt der Parodontaltherapie eine Mundhygieneinstruktion (oral hygiene instruction (OHI)) umfassen, die auch die Verwendung von Interdentalraumbürsten (interdental brushes (IDBs)) einschließt. Es gibt jedoch keine schlüssigen Beweise für deren Wirksamkeit im Rahmen dieser Therapiestufe. Die vorliegende multizentrische, klinisch kontrollierte, explorative Studie verglich die klinischen Ergebnisse von 2 NSPT-Konzepten (non-surgical periodontal therapy, nicht-chirurgische Parodontaltherapie) unter universitären Bedingungen, eines in Deutschland (NSPT-G) mit und eines in Ägypten (NSPT-E) ohne IDBs.
Methode: 23 Parodontitispatienten im Stadium III/IV (NSPT-G/NSPT-E: 11/12) wurden vor (T0) und nach der NSPT (T1) untersucht. Die demografischen Daten der Patienten, der Zahnverlust, der klinische Attachmentverlust (CAL), die Sondierungstiefe (PD) und die Blutung bei Sondierung (BOP) wurden bewertet. Für die statistische Analyse wurden ANOVA- und Mann-Whitney-U-Tests verwendet.
Ergebnisse: Es wurden Baseline-Unterschiede in Bezug auf Alter, Schweregrad und Zahl der Zähne pro Patient festgestellt. Die Dauer der NSPT war bei NSPT-G 1,6-mal länger als bei NSPT-E. Verbesserungen von BOP, PD und CAL wurden in beiden Gruppen beobachtet, wobei die mittlere prozentuale Reduktion der PD bei NSPT-G größer war als bei NSPT-E (– 26,86 (9,29) % / – 12,61 (9,38) %; p = 0,004). Ähnliche Effekte wurden bei den Veränderungen des CAL beobachtet, mit einer stärkeren Verbesserung bei NSPT-G im Vergleich zu NSPT-E (– 34,84 (11,18) %/ – 10,98 (10,6) %; p < 0,001).
Schlussfolgerung: Beide NSPT-Konzepte erzielten signifikant vorteilhafte klinische Effekte für Patienten im Rahmen ihres sozioökonomischen Umfelds. Aufgrund der Limitationen der explorativen Studie bleibt jedoch ein klarer Nutzen für ein Behandlungskonzept aus NSPT in Kombination mit umfassender OHI einschließlich IDBs bei der Parodontalbehandlung unbestätigt.
Schlagwörter: Blutung bei Sondierung, Instruktion, Motivation, Mundhygiene, nicht-chirurgische Parodontaltherapie, Parodontitis
WissenschaftSeiten: 25-32, Sprache: DeutschKetabi, Ali-Reza / Ketabi, Sandra / Lauer, Hans-Christoph / Piwowarczyk, Andree / Brenner, MartinOriginalarbeitMethode: Die digitale Bilddaten von 343 Patienten, bei denen sowohl eine DVT- als auch eine PSA-Aufnahme vorlag, wurden auf apikale Läsionen um Unterkiefer untersucht. Für entdeckte Läsionen wurden die Abmessungen der Läsion und die Dicke des kortikalen Knochens in der betroffenen Region gemessen. Die Ergebnisse wurden einer statistisches Analyse unter Verwendung einer Statistiksoftware (IBM SPSS 25, Fa. IBM, Armonk, USA) unterzogen.
Ergebnisse: Mittels DVT wurden an 115 Zähnen apikale Läsionen entdeckt. Von diesen Läsionen waren 77 auch in der PSA sichtbar. Die Unterschiede zwischen den beiden bildgebenden Verfahren waren in der Prämolaren- und Molarenregion signifikant (McNemar-Test, p < 0,001), nicht jedoch im Frontzahnbereich (p = 0,063). Bezüglich der Läsionsgröße wurden keine signifikanten Unterschiede gefunden (Wilcoxon-Test, Frontzähne: p = 0,60, Prämolaren: p = 0,90, Molaren: p = 0,61). Der Mann-Whitney-U-Test ergab weder für die vestibuläre noch für die linguale Kortikalisdicke einen signifikanten Einfluss auf die Sichtbarkeit der Läsionen in DVT und PSA (vestibulär: p = 0,93, palatinal: p = 0,15).
Schlussfolgerung: Apikale Läsionen scheinen in digitalen Volumentomografien wesentlich besser sichtbar zu sein. Die Dicke des kortikalen Knochens und die Größe der Läsionen haben keinen signifikanten Einfluss auf die Darstellung apikaler Läsionen.
Schlagwörter: apikale Läsion, DVT, digitale Volumentomografie, kortikale Knochendicke, Panoramaschichtaufnahme, PSA
WissenschaftSeiten: 33-39, Sprache: DeutschRogos, Veronika / Rahman, Alexander / Jacker-Guhr, SilkeOriginalarbeitZiel der Untersuchung: Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, ob die Integration von webbasierten Lernangeboten in Form von E-Seminaren in der zahnärztlichen Ausbildung zu einer Leistungsverbesserung der Studierenden führt.
Methode: Im zweiten Semester des klinischen Abschnitts des Zahnmedizinstudiums wurden im Rahmen des Kurses der Zahnerhaltung die konventionellen anwesenheitspflichtigen Seminare durch E-Seminare ersetzt. In der Kontrollkohorte wurden die theoretischen Lehrinhalte in Form von Vorlesungen im Rahmen des konventionellen Seminars vermittelt, in der Testkohorte erfolgte dies über ein gelenktes Eigenstudium und E-Seminare. Der Einsatz der E- Seminare wurde mithilfe eines selbstkonzipierten Fragebogens evaluiert. Um den Lerneffekt zu untersuchen, wurden die Ergebnisse der Abschlussklausur zweier aufeinanderfolgender Jahrgänge verglichen.
Ergebnisse: Die Akzeptanz der E-Seminare durch die Studierenden war positiv. Studierende, die an den E-Seminaren teilnahmen, erzielten signifikant bessere Ergebnisse bei der Abschlussklausur als diejenigen, die konventionelle Seminare besuchten.
Schlussfolgerung: E-Seminare sind eine innovative und zeitgemäße Ergänzung zum traditionellen Unterricht. Sie können helfen die Leistungen zu verbessern und zugleich das Zeitmanagement flexibler zu gestalten. Sie können zur Entlastung der Lehrenden und Lernenden und gleichzeitig zur Steigerung der Qualität der Ausbildung führen.
Schlagwörter: E-Seminare, Evaluation, formatives E-Assessment, Gender, Zahnmedizin
WissenschaftSeiten: 40-47, Sprache: DeutschGroß, DominikVielseitiger DGZMK-Präsident und zeitweiliges NSDAP-MitgliedEinleitung: Hermann Wolf erlangte als Hochschullehrer und als Präsident der DGZMK große Popularität, die bis heute nachwirkt. Dennoch sind seine konkreten Beiträge zur Entwicklung der Zahnheilkunde nur wenig bekannt. Noch geringer ist das Wissen um sein Verhältnis zum Nationalsozialismus. Vor diesem Hintergrund widmet sich dieser Beitrag Wolfs fachlichem Œuvre, seinen Entwicklungen und Entdeckungen und insbesondere seiner Rolle im „Dritten Reich“.
Material und Methode: Wissenschaftliche Grundlage der Studie sind archivalische Aktenbestände und ein autobiografisches Dokument Wolfs mit Bezug auf das Jahr 1945. Zudem erfolgte eine vollständige Auswertung der zu Wolf verfügbaren Sekundärliteratur (Biografien, lexikalische Beiträge, Fachaufsätze, Laudationes und Nachrufe).
Ergebnisse: Wolf war nicht nur ein führender zahnärztlicher Hochschullehrer und Standespolitiker, sondern auch ein Wegbereiter der postgradualen Ausbildung und ein erfindungsreicher Entwickler. Allerdings erlangte das Gros seiner Innovationen im Fach Zahnheilkunde nur passagere Bedeutung. Zeitgenossen betonten zudem seine hohe Sozialkompetenz sowie seine internationale Vernetzung. Seine Rolle im „Dritten Reich“ war komplex. Wolf trat der NSDAP bei, wurde jedoch 1942 aus der Partei ausgeschlossen, weil seine Frau nicht „rein deutschblütig“ war. Gleichwohl erlitt er bis 1945 keinen Karrierebruch.
Diskussion und Schlussfolgerung: Wolf bietet ein prototypisches Beispiel für Diskrepanzen zwischen zeitgenössischer und retrospektiver Wahrnehmung: Während er seinerzeit als Promotor der postgradualen Ausbildung, als vorbildlicher akademischer Mentor und als ingeniöser Entwickler angesehen wurde, wird er heute vornehmlich als fachlich vielseitiger DGZMK-Präsident österreichischer Herkunft erinnert. Daneben zeigt sein Fall, dass ein Ausschluss aus der NSDAP nicht zwangsläufig mit beruflicher und sozialer Degradierung einherging. Vielmehr belegen die Berufungsverfahren im Fach Zahnheilkunde, dass Wolf noch bis zum Ende des „Dritten Reichs“ für herausgehobene Positionen in Betracht gezogen wurde.
Schlagwörter: DGZMK, Endodontie, Kieferchirurgie, Nationalsozialismus, NSDAP
GesellschaftSeiten: 48-58, Sprache: DeutschHerrmann, Surian / Werner, Sophie Melissa / Krastl, Gabriel / Nolte, DirkAktuelle evidenzbasierte EmpfehlungenIn dem im Oktober 2022 veröffentlichten Update der S2k-Leitlinie „Therapie des dentalen Traumas bleibender Zähne“ (AWMF-Reg.-Nr. 083-004) wurde ein breit konsentierter, evidenzbasierter Rahmen geschaffen, innerhalb dessen die Diagnostik sowie die Primär- und die Sekundärtherapie einschließlich Management von Komplikationen beschrieben werden. In der neuen Fassung wurden sämtliche Kapitel hinsichtlich der aktuellen Evidenzlage geprüft, Therapieoptionen neu aufgelegt und zahlreiche Empfehlungen indikationsbezogen aktualisiert. Dabei wurde die Nomenklatur in Bezug auf die internationale Terminologie definiert, neue Punkte hinsichtlich der Risikofaktoren und der Prävention wurden erfasst und das Glossar zu Heilungsvorgängen und Heilungsstörungen wurde aktualisiert. Darüber hinaus wurde die Empfehlung zur Vorgehensweise bei Kronenfrakturen mit Pulpabeteiligung, bei Pulpanekrose an Zähnen mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum, bei Kronen-Wurzel-Frakturen und bei Intrusionsverletzungen angepasst. Hinzu kamen neue Empfehlungen bezüglich der Behandlung von posttraumatischer Ankylose und Zahnverlust der traumatisierten permanenten Dentition.
Schlagwörter: Adhäsivbrücke, autogene Zahntransplantation, Avulsion, dentales Trauma, Dislokation, Intrusion, kieferorthopädischer Lückenschluss, Kronenfraktur, Leitlinie, Wurzelfraktur
NachrufSeiten: 59-62, Sprache: DeutschTerheyden, Hendrik / Wiltfang, JörgSeiten: 63-77, Sprache: DeutschDeutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e. V.GesellschaftSeiten: 78, Sprache: Deutsch23. — 25. November 2023 — The Westin Grand München