Seiten: 9-20, Sprache: DeutschArnold, Michael / Schulze, DirkEine FallserieMikrobielle Infektionen des Wurzelkanalsystems an Prämolaren und Molaren im Oberkiefer können im Verlauf einer periapikalen Entzündung zur Entstehung odontogener Sinusitiden führen und reaktive bzw. reparative Knochenneubildungen hervorrufen. Für eine exakte Diagnostik empfiehlt sich die Anwendung der DVT mit der vergleichenden Abbildung der rechten und linken Kieferhöhle zur Differenzialdiagnostik einer odontogenen von einer rhinogenen oder kombinierten Ursache der Sinusitis. Eine chirurgische Intervention mit Biopsie und Keimbestimmung in der Kieferhöhle sollte bei Vorliegen einer apikalen Parodontitis erst nach einem Kontrollzeitraum von 2 Jahren nach Wurzelkanalbehandlung oder bei fortbestehender Symptomatik erfolgen.
Schlagwörter: reaktive Osteogenese, Ossifikation Kieferhöhle, odontogene Sinusitis, DVT
Seiten: 21-25, Sprache: DeutschSchmedtmann, Simon / Schäfer, EdgarEine LiteraturübersichtIn dieser Literaturübersicht werden Studien ausgewertet, die sich mit der Evaluation postoperativer Schmerzen nach der Wurzelkanalobturation beschäftigten. Es werden zwei Sealer einander gegenübergestellt: kalziumsilikat- und epoxidharzbasierte Sealer. Alle Studien zeigen weitestgehend übereinstimmende Ergebnisse. Keiner der untersuchten Sealer zog nach der Obturation dauerhaften Schmerz nach sich.
Schlagwörter: AH Plus, Analgetika-Einnahme, biokeramische Sealer, visuelle Analogskala
Seiten: 27-35, Sprache: DeutschSonntag, David / Ronicke, MoritzCortisol wird natürlicherweise in der Nebennierenrinde gebildet und stellt das wichtigste endogene Glukokortikoid dar. Derivate des Hormons werden bei verschiedenen Indikationen erfolgreich eingesetzt. Das Ziel der Schmerzreduktion mit Glukokortikoiden wird sowohl über die entzündungshemmende als auch die immunsuppressive Wirkung erreicht. Bei korrekter Indikationsstellung ist sowohl nach systemischer als auch lokaler Applikation eine umgehende Reduktion endodontisch bedingter Schmerzen zu verzeichnen.
Schlagwörter: Cortison, Glukokortikoid, Schmerztherapie, Ledermix, Notfall
Seiten: 37-46, Sprache: DeutschHülsmann, Michael / Wilms, FrederickWilhelm MeyerHeute kaum noch bekannt, gehört Wilhelm Meyer (1896−1982) zu den Pionieren der Endodontie in Deutschland. Einige seiner vielen und vielfältigen wissenschaftlichen Beiträge haben bis heute nicht an Aktualität und Bedeutung verloren. Dies gilt insbesondere für die innovativen Pionierarbeiten Meyers zur Darstellung der Anatomie der Wurzelkanäle. Seine Arbeiten zur Problematik der Wurzelkanalbehandlung reflektieren auf Grundlage der anatomischen, histologischen und bakteriologischen Probleme jedoch die seinerzeit eher skeptische bis ablehnende Einstellung gegenüber der Endodontie. Auch wenn einige Anschauungen Meyers heute überholt sind, kann er dennoch aufgrund seiner prominenten Rolle in den seinerzeitigen Diskussionen und Kontroversen und seiner bedeutenden Beiträge als einer der Pioniere der deutschen Endodontie angesehen werden. Dieser Beitrag stellt Leben und wissenschaftliches Wirken Wilhelm Meyers vor.
Schlagwörter: Wilhelm Meyer, Wurzelkanalanatomie, Endodontie-Pionier
Seiten: 47-57, Sprache: DeutschHelbig, IsaKnochendichte Veränderungen sind in der Zahnmedizin neben pathologischen Aufhellungen häufig zu finden. Oft werden sie als Zufallsbefunde in der radiologischen Diagnostik festgestellt. Die Diagnosestellung anhand röntgenologischer und klinischer Befunde ist schwierig. Unter dem Begriff fokale Osteosklerose werden verschiedene Veränderungen v. a. entzündlicher Ätiologie zusammengefasst. Differenzialdiagnostisch muss aber insbesondere das Osteom als benigner Tumor abgrenzt werden. Die im hier dargestellten Fall vorliegende radiologische Kontinuität erlaubt einen Blick auf die Entwicklung einer ossären Veränderung.
Schlagwörter: Sinus maxillaris, knochenbildende Veränderung, sklerosierte Zyste, fokale Osteosklerose, kondensierende Ostitis, Osteom, radiologische Diagnostik
Seiten: 59-69, Sprache: DeutschHerbst, Sascha / Schwendicke, FalkKommt die Endodontie 4.0?Die Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) in der Endodontie hat das Potenzial, Zahnärzte zukünftig sowohl in der Diagnostik als auch Therapieplanung zu unterstützen und dabei Behandlungsergebnisse zu verbessern und den Ressourceneinsatz zu optimieren. In einigen Studien zeigte KI eine ähnliche Genauigkeit wie Zahnärzte bei der Detektion c-förmiger Kanäle auf Einzelzahnröntgenbildern; zur Erkennung apikaler Läsionen auf Röntgenbildern sind bereits KI-basierte Softwarelösungen auf dem Markt erhältlich. Komplexe Aufgabenstellungen wie die Vorhersage des endodontischen Behandlungsergebnisses oder die Diagnostik von Komplikationen wurden bereits untersucht, jedoch zeigten sich hierbei heterogene Ergebnisse. Damit KI ihr Potenzial voll entfalten kann, sind aber noch Herausforderungen wie die Verfügbarkeit multizentrisch generierter oder standardisierter Datensätze zu bewältigen.
Schlagwörter: künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, Diagnostik, Therapieplanung
Seiten: 71-78, Sprache: DeutschHölters, TomAspiration und IngestionIn der zahnärztlichen Praxis besteht trotz ihrer Seltenheit ein ständiges Risiko der Ingestion und Aspiration von Fremdkörpern während chirurgischer, kieferorthopädischer, prothetischer und auch endodontischer Behandlungen. Die Inzidenz von Aspirationen und Ingestionen während endodontischer Behandlungen liegt bei 0,001 bzw. 0,12 pro 100.000 Behandlungen. Die Behandlung von Patienten mit reduzierter Wahrnehmungsfähigkeit, unkontrollierten Reflexen, Schluckstörungen oder erschwertem Zugang zur Mundhöhle ist mit einem erhöhten Risiko verbunden. Symptome beginnen mit Husten und Schluckbeschwerden und können in schweren Fällen in einem Pneumothorax oder einem Darmverschluss enden. Im Notfall erfordert dies schnelle Diagnosen und ein entschiedenes Vorgehen durch (zahn-)ärztliches Personal. Präventivmaßnahmen wie die Identifikation von Risikopatienten, die Verwendung spezieller Instrumente, in der Endodontie an erster Stelle die Verwendung von Kofferdam, und die Beachtung ausreichender Sicherheitsmaßnahmen während der Behandlung sind wichtig, um das Risiko zu minimieren.
Schlagwörter: Aspiration, Ingestion, Notfallmaßnahmen