Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 4/2024
NachrufSeiten: 265, Sprache: DeutschScheutzel, Petra / Figgener, Ludger / Bollmann, Friedhelm / Ferger, Paul / Meiners, Hermann / Wöstmann, Bernd / Wolowski, AnneNachruf auf Prof. Dr. Reinhard MarxkorsOral Health and Preventive Dentistry, 1/2024
Open Access Online OnlyOral HealthDOI: 10.3290/j.ohpd.b5569645, PubMed-ID: 38994785Juli 12, 2024,Seiten: 249-256, Sprache: EnglischWörner, Felix / Eger, Thomas / Simon, Ursula / Becker, Alexander / Wolowski, AnnePurpose: This cross-sectional longitudinal observational study aimed to clarify the question of whether painful temporomandibular disorders (TMD) in psychiatrically confirmed patients hospitalised for post-traumatic stress disorder (PTSD) therapy after using splint therapy (ST) show long-term therapeutic effects in the case of functional disorders.
Materials and Methods: One hundred fifty-three (153) inpatients (123 male and 20 female soldiers, age 35.8 ± 9.2 years, 26.6 ± 2.2 teeth) with confirmed PTSD (Impact of Event Scale – Revised ≥33), grade 3 to 4 chronic pain according to von Korff’s Chronic Pain Scale and the research diagnostic criteria of painful TMD (RDC-TMD) were recorded. All participants received a maxillary occlusal splint that was worn at night. Control check-ups of the therapeutic effect of the splint were conducted for up to 9 years during psychiatric follow-ups.
Results: TMD pain worsened in 22 (14.4%) patients within the first 6 weeks and led to the removal of the splint. The pain intensity (PI) at BL was reported to be a mean of VAS 7.7 ± 1.1. Six weeks after ST (n = 131), the average PI was recorded as VAS 2.6 ± 1.3. Based on the last examination date of all subjects, the average PI was recorded as 0.7 ± 0.9. Seventy-two (72) patients used a second stabilisation splint in the maxilla after 14.4 ± 15.7 months, and 38 patients used between 3 and 8 splints during their psychiatric and dental treatment time (33.7 ± 29.8 months).
Conclusion: The presented data shows that therapeutic pain reduction remained valid in the long term despite continued PTSD. The lifespan of a splint seems to be dependent on individual factors. Long-term splint therapy appears to be accepted by the majority of patients with PTSD and painful TMD.
Schlagwörter: bruxism, PTSD, splint therapy, TMD
International Poster Journal of Dentistry and Oral Medicine, 1/2024
Poster 2591, Sprache: Englisch, DeutschOelerich, Ole / Poggenpohl, Laura / Remki, Christina / Wolowski, AnneHintergrund: Insbesondere im Frontzahnbereich kann eine Spätimplantation zu unbefriedigenden ästhetischen Weichgewebsergebnissen führen. Mit diesem Fallbericht soll eine Möglichkeit aufgezeigt werden, auch bei Spätimplantationen ästhetische Weichgewebskonturen und Emergenzprofile zu schaffen.
Fallbericht: Im Februar 2022 stellte sich ein damals 27-jähriger Kurierradfahrer nach einem Sturz in der Zentralen Interdisziplinären Ambulanz des Zentrums für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Münster vor. Die Zähne 11 und 21 waren avulsiert (nicht reponierbar), 22 wies eine komplizierte Kronen-Wurzel-Fraktur auf und war ebenfalls nicht erhaltungswürdig. Aus versicherungstechnischen Gründen konnte die Implantation erst 5 Monate nach dem Unfall durchgeführt werden. In der Zwischenzeit wurde der Patient mit einer tiefgezogenen Schiene versorgt, die auf maximalen Papillenerhalt ausgelegt war. Es wurden drei Straumann-Implantate BL 3,3 mm (10/12/12mm) Regio 11, 21 und 22 inseriert. Nach weiteren drei Monaten wurden die Implantate freigelegt und mit der Ausgestaltung der Emergenzprofile mit PMMA-Kronen begonnen. Über drei Monate hinweg wurden die PMMA-Kronen im subgingivalen Bereich sukzessive angepasst, um eine möglichst ästhetische Weichgewebskonturierung zu gewährleisten. Als definitive Versorgung wurden individualisierte Zirkonabutments auf einer Titanklebebasis angefertigt, die mit vollverblendeten Zirkonkronen versorgt wurden. Aufgrund der langen Formgebungsphase mit PMMA-Kronen konnten hochästhetische Ergebnisse erzielt werden, obwohl die Implantation erst 5 Monate nach dem Unfall erfolgte.
Diskussion: Mehrere Studien haben sich bereits mit der Ausformung von Implantat Kronen (einschließlich Provisorien) und der Übertragung des Emergenzprofils auf das definitive Modell befasst, um dennoch ästhetische Ergebnisse zu erzielen. Der vorgestellte Fall greift mehrere dieser Ansätze auf, um hier ästhetische Ergebnisse bei einer verzögerten Implantation und Versorgung zu präsentieren.
Journal of Craniomandibular Function, 4/2023
ScienceSeiten: 299-316, Sprache: Englisch, DeutschLange, Matthias / Ahlers, Oliver M. / Mentler, Christian / Ottl, Peter / Peroz, Ingrid / Wolowski, AnneBruxismus, das Pressen oder Knirschen mit den Zähnen, wird heute nicht mehr grundsätzlich als Störung oder Krankheit angesehen. Dessen ungeachtet können übermäßige Kaumuskelaktivitäten und damit einhergehende vermehrte und anhaltende Zahnkontakte zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen im orofazialen System führen. Hinzu kommt, dass Bruxismusaktivitäten auf Allgemeinerkrankungen (beispielsweise obstruktive Schlafapnoe, Refluxkrankheit) hinweisen können. In der Zahnmedizin wurden in der Vergangenheit insbesondere lokale Schäden an Zähnen und Restaurationen, zunehmender Zahnverschleiß und/oder Schmerzen im Zusammenhang mit craniomandibulären Dysfunktionen (CMD) zum Anlass genommen, um im Rahmen der zahnärztlichen Untersuchung retrospektiv nach Hinweisen für Bruxismus zu suchen. Zur Planung geeigneter präventiver oder kurativer Maßnahmen und Aufdeckung eventueller Komorbiditäten empfiehlt die aktuelle DGZMK S3-Leitlinie „Diagnostik und Behandlung von Bruxismus“ bereits prospektiv – etwa im Rahmen der zahnärztlichen Eingangsuntersuchung oder vor Beginn einer restaurativen Behandlung – Symptome und Anzeichen, die auf eine aktuelle Bruxismusaktivität hindeuten, zu erfassen. Eine Arbeitsgruppe im Auftrag des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (DGFDT) hat zu diesem Zweck – basierend auf den Empfehlungen der aktuellen Literatur – ein Screening-Instrument zur Aufdeckung von Wach- und Schlafbruxismus zusammengestellt.
Schlagwörter: Bruxismus, Diagnostik, Screening, CMD
International Poster Journal of Dentistry and Oral Medicine, 4/2023
Poster 2589, Sprache: Deutsch, EnglischOelerich, Ole / Remki, Christina / Wolowski, AnneAmelogenesis imperfecta (AI) ist eine Gruppe von genomischen Entwicklungsstörungen, die die Struktur und das klinische Erscheinungsbild des Zahnschmelzes aller oder fast aller Zähne beeinträchtigen können. Sie können sowohl die Milchzähne als auch das bleibende Gebiss betreffen. Aufgrund des veränderten Zahnschmelzes sind die Patienten nicht nur ästhetisch eingeschränkt, sondern in schweren Fällen kann das freiliegende Dentin kariöse Läsionen verstärken. Dieser Fallbericht zeigt eine vollkeramische Restauration bei einer jungen Patientin.
Fallbericht: Zum Zeitpunkt der Vorstellung in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomaterialien des Universitätsklinikums Münster war der Patient 28 Jahre alt. Seit 2010 wurden aufgrund der Diagnose einer Amelogenesis imperfecta (hypoplastischer Typ 1) kariöse Läsionen wiederholt mit Kompositfüllungen behandelt. Da die Füllungen regelmäßig erneuert werden mussten und die Patientin bereits einen moderaten Bisshöhenverlust von ca. 4 mm erlitten hatte, wurde eine Bisserhöhung durch Überkronung aller Zähne mit Vollkeramikkronen geplant. Die neue Bisshöhe zunächst mit Langzeitprovisorien aus PMMA getestet. Nach der Präparation aller Zähne wurden diese in 6 Blöcken (7-4er, 3-3er, 4-7er pro Kiefer) eingesetzt und 3,5 Monate lang getragen. Die Patientin zeigte nach der Tragedauer keine Probleme. Daher wurde die neue Bisshöhe für die endgültige Versorgung auf Vollkeramikkronen übertragen. Im Seitenzahnbereich und im Unterkiefer-Frontzahnbereich wurden monolithische Zirkoniumdioxidkronen verwendet, und im Oberkiefer-Frontzahnbereich wurden Zirkoniumdioxidgerüste von vestibulär verblendet, um das ästhetische Erscheinungsbild zu verbessern.
Diskussion: In der Literatur sind einige wenige Fälle von Restaurationen bei Patienten mit Amelogenesis imperfecta beschrieben worden. Bei weniger schweren Formen sind Kompositaufbauten oder Veneers möglich, um die Schmelzfehlbildung zu behandeln. Da der Zahnschmelz bei Typ 1 vollständig fehlen kann, sind Kronen in diesem Fall die Behandlung der Wahl. Eine vollständige Überkronung verhindert zukünftigen Substanzverlust und bietet den bestmöglichen Schutz für die verbleibende Zahnsubstanz. Mit modernen Vollkeramik-Restaurationen lassen sich auch bei schweren Ausgangsbefunden hochästhetische Ergebnisse erzielen.
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 4/2023
GasteditorialSeiten: 229, Sprache: DeutschWolowski, AnneOral Health and Preventive Dentistry, 1/2021
Open Access Online OnlyPeriodontologyDOI: 10.3290/j.ohpd.b1993989, PubMed-ID: 34505499September 11, 2021,Seiten: 449-456, Sprache: EnglischWörner, Felix / Eger, Thomas / Simon, Ursula / Wolowski, AnnePurpose: Dental symptoms of post-traumatic stress disorder (PTSD) patients include a majority of painful temporomandibular joint and masticatory muscle findings, restricted mouth opening, and pronounced attritions. Traumatic occlusal force resulting in injury of the teeth and/or the periodontal attachment apparatus may exceed the adaptive capacity of the individual person or site. This observational cross-sectional study in soldiers with PTSD and a non-PTSD control group after military deployments aimed to evaluate a possible relationship between bruxism and periodontal diagnosis.
Materials and Methods: Ninety-six in-patients and 27 out-patients (21 women, 102 men) with specialist-confirmed PTSD and bruxism after up to 17 foreign assignments, and 36 male non-PTSD controls with up to 15 foreign assignments underwent general dental, functional, and periodontal examinations.
Results: All three groups showed no statistically significant differences in terms of age (34.8 ± 8.6 years), number of teeth (n: 26.3 ± 3.4), status of dentition (DMFT 9.7 ± 6.6), incidence of periodontitis (36%) and recessions (n: 5.8 ± 5.7). From the control group to the out-patient group to the in-patient group, the proportion of smokers and tobacco use increased statistically significantly, as did the extent of attrition. In the in-patient group, with statistically significantly lower educational levels, the number of perceived prophylaxis sessions was statistically significantly reduced in the last two years.
Conclusions: Taking into account the retrospective recording of the last traumatic event, the average time of five years until therapy does not seem to have any consequences for the frequency and severity of inflammatory periodontal disease, recession, and wedge-shaped defects in soldiers with bruxism in PTSD, regardless of the need for in-patient or out-patient treatment.
Schlagwörter: attrition, bruxism, periodontitis, PTSD, tobacco
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 1/2021
PraxisSeiten: 8, Sprache: DeutschWolowski, Anne860 Seiten geballtes Wissen zum Thema "Psychosomatik": Als Zahnarzt/Zahnärztin fragt man sich, ob man das braucht. Spontan wird man feststellen, dass sicher nicht alle dort verfügbaren Informationen zahnmedizinisch relevant sind. Dennoch ist das Thema für die Zahnärzteschaft wichtig, da man nicht außer Acht lassen sollte, dass ein hoher Anteil an Patienten, die eine haus-(zahn-)ärztliche Praxis aufsuchen, ein zumindest erhöhtes Risiko haben, an einer psychosomatischen Störung zu leiden bzw. ein solches Leiden zu entwickeln. So waren während eines Zeitraumes von 12 Monaten 28 % der deutschen Allgemeinbevölkerung im Alter von 18 und 79 Jahren von mindestens einer psychischen Störung betroffen. Diese Information lässt sich u.a. dem vorliegenden Buch entnehmen und ist ein Beispiel dafür, dass Inhalte gezielt gefunden werden können. In diesem Kontext wird zudem sehr gut verstehbar Hintergrundwissen zu den Grundbegriffen der Epidemiologie vermittelt. Weitere für die Zahnmedizin wichtige Themen sind Kapitel zu dem biopsychosozialen Krankheitsmodell, zur Stressforschung, zum gesunden Altern, zur Krankheitsbewältigung, zur soma-tischen Belastungsstörung, körperdysmorphen Störung, Essstörung, Schmerzchronifizierung und einem eigenen Kapitel Zahnmedizin, um nur einige Beispiele aus insgesamt 65 Kapiteln zu den Kategorien Grundlagen, Grundkonzepte, Krankheitsbilder, Diagnostik, Behandlung, Prävention und Begutachtung zu benennen.
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 1/2021
WissenschaftDOI: 10.3238/dzz.2021.0004Seiten: 40, Sprache: DeutschWolowski, AnneEinleitung: Das Krankheitsbild der "somatoformen Prothesenunverträg-lichkeit" umfasste bisher ein breites Spektrum an Betroffenen mit diffusen Beschwerdebildern.
Material und Methoden: Mittlerweile sind neue zahnmedizinische Krankheitsbilder beschrieben, sodass eine Differenzierung möglich ist. Zu nennen sind diesbezüglich das Mundschleimhautbrennen/Burning-Mouth-Syndrome (BMS), die atypische Odontalgie (persistierender [idiopathischer] dentoalveo-lärer Schmerz) und die okklusale Dysästhesie. Diese Krankheitsbilder lassen sich einordnen unter die 2015 neu eingeführte Diagnose der "somatischen Belastungsstörung", welche gekennzeichnet ist durch eine mehr als 6-mona-tige Beschwerdedauer, der intensiven Beschäftigung der Betroffenen mit den Beschwerden und einer deutlich eingeschränkten Alltagskompetenz. Die bisherige Diagnose der somatoformen Prothesenunverträglichkeit kann als eine Untergruppe zahnmedizinisch-spezifischer Erkrankungen im Sinne einer somatischen Belastungsstörung verstanden werden.
Schlussfolgerung: Aufgrund der bisher vorliegenden klinischen Erfahrung darf man davon ausgehen, dass diese Diagnose zukünftig insbesondere auf Patienten zutreffen wird, die in der Regel mit Zahnersatz (festsitzend und/oder herausnehmbar) objektiv gut versorgt sind, jedoch damit Schwierigkeiten haben und im Sinne einer somatischen Belastung dadurch auffällig werden. Eine für alle Krankheitsbilder notwendige strukturierte Vorgehensweise im Sinne der initialen und erweiterten Grundversorgung beschreibt die S3 AWMF-Leitlinie "Funktionelle Körperbeschwerden".
Schlagwörter: Burning-Mouth-Syndrom, atypische Odontalgie, funktionelle Körperbeschwerden, okklusale Dysästhesie, somatische Belastungsstörung, somatoforme Prothesenunverträglichkeit
DZZ International, 1/2021
Open Access Online OnlyOriginal ArticlesDOI: 10.3238/dzz-int.2021.0004Seiten: 32, Sprache: EnglischWolowski, AnneIntroduction: Until recently "somatoform prosthesis intolerance" covered a wide range of patients with diffuse symptoms.
Material and Methods: Meanwhile, new dental conditions have been established so that it is possible to differentiate among Burning Mouth Syndrome (BMS), atypical odontalgia (persisting [idiopathic] dental alveolar pain), occlusal dysesthesia, and somatoform prosthesis intolerance. These clinical pictures can be categorized under diagnosis of "somatic symptom disorders", which was newly established in 2015. It is marked by a duration of symptoms of more than 6 months, intense preoccupation with those symptoms, and a significantly reduced capability to cope with everyday life. The formerly used diagnosis "somatoform prosthesis intolerance" can likewise be understood as a subcategory of specific dental somatic symptom disorder.
Conclusion: Based on available clinical experience it can be assumed that this diagnosis will be particularly applicable for patients that are equipped with objectively well-fitting fixed and/or removable dentures but experience difficulties with them and therefore attract attention with somatic stress symptoms. A structured approach is necessary for initial and basic treatment. This is described by the S3-guideline "functional disorders".
Schlagwörter: atypical odontalgia, burning mouth syndrome, functional disorders, occlusal dysesthesia, somatic stress disorder, somatoform prosthesis intolerance