Journal of Craniomandibular Function, 3/2024
EditorialSeiten: 203-206, Sprache: Englisch, DeutschPeroz, IngridJournal of Craniomandibular Function, 4/2023
ScienceSeiten: 299-316, Sprache: Englisch, DeutschLange, Matthias / Ahlers, Oliver M. / Mentler, Christian / Ottl, Peter / Peroz, Ingrid / Wolowski, AnneBruxismus, das Pressen oder Knirschen mit den Zähnen, wird heute nicht mehr grundsätzlich als Störung oder Krankheit angesehen. Dessen ungeachtet können übermäßige Kaumuskelaktivitäten und damit einhergehende vermehrte und anhaltende Zahnkontakte zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen im orofazialen System führen. Hinzu kommt, dass Bruxismusaktivitäten auf Allgemeinerkrankungen (beispielsweise obstruktive Schlafapnoe, Refluxkrankheit) hinweisen können. In der Zahnmedizin wurden in der Vergangenheit insbesondere lokale Schäden an Zähnen und Restaurationen, zunehmender Zahnverschleiß und/oder Schmerzen im Zusammenhang mit craniomandibulären Dysfunktionen (CMD) zum Anlass genommen, um im Rahmen der zahnärztlichen Untersuchung retrospektiv nach Hinweisen für Bruxismus zu suchen. Zur Planung geeigneter präventiver oder kurativer Maßnahmen und Aufdeckung eventueller Komorbiditäten empfiehlt die aktuelle DGZMK S3-Leitlinie „Diagnostik und Behandlung von Bruxismus“ bereits prospektiv – etwa im Rahmen der zahnärztlichen Eingangsuntersuchung oder vor Beginn einer restaurativen Behandlung – Symptome und Anzeichen, die auf eine aktuelle Bruxismusaktivität hindeuten, zu erfassen. Eine Arbeitsgruppe im Auftrag des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (DGFDT) hat zu diesem Zweck – basierend auf den Empfehlungen der aktuellen Literatur – ein Screening-Instrument zur Aufdeckung von Wach- und Schlafbruxismus zusammengestellt.
Schlagwörter: Bruxismus, Diagnostik, Screening, CMD
Journal of Craniomandibular Function, 1/2023
Book ReviewSeiten: 69-71, Sprache: EnglischPeroz, Ingrid / Weber, DanielLeitfaden für Diagnostik und Therapie (Rudolf H. Reich, Andreas M. Neff)Journal of Craniomandibular Function, 1/2022
ScienceSeiten: 35-46, Sprache: Englisch, DeutschPeroz, Ingrid / Roneh, EhssanZiel: Durch eine kontrollierte, klinische Studie soll die zentrische Kieferrelation (CR) vor und nach einer Physiotherapieanwendung bei Patienten mit Myalgie und funktionsgesunden Probanden verglichen werden.
Material und Methode: 22 Patienten mit einer Myalgie entsprechend der Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders wurden in die Studie aufgenommen. Fünf Probanden wiesen keine Symptome einer CMD auf. Alle Studienteilnehmer wurden auf einen Orthas Stuhl gesetzt. Die CR wurde mithilfe des elektronischen Stützstiftsystems Intraoral Process Registration (IPR) mit drei unterschiedlichen Methoden bestimmt. a) der Adduktionspunkt vor einer Deprogrammierung (AP), b) der Adduktionspunkt nach einer Deprogrammierung durch Bewegungen auf dem Drucksensor (APD) und c) die handgeführte Kieferrelation (CRM). Direkt nach der ersten IPR-Messung erhielten die Teilnehmer eine Physiotherapieanwendung. Danach folgte eine zweite IPR-Messung. Als Maß für die Übereinstimmung zwischen den Ergebnissen der IPR-Messungen wurde Cronbachs α bestimmt. Mittels t-Test wurden die Differenzen zwischen den Positionen der Kieferrelation bei Patienten mit Myalgie und funktionsgesunden Probanden vor und nach Physiotherapie verglichen. Die physiotherapeutische Intervention beinhaltete manuelle Techniken wie Massage, Dehnung und Mobilisation des Weichgewebes sowie die Mobilisierung der Kiefergelenke und der oberen Kopfgelenke.
Ergebnisse: Der Grad der Übereinstimmung der Registriermethoden variierte in einem akzeptablen Maß für den Adduktionspunkt nach Deprogrammierung (0,65 ≤ α ≤ 0,99). Für die Wiederholbarkeit des Adduktionspunkts vor Deprogrammierung und die Handführung war die Übereinstimmung exzellent (0,79 ≤ α ≤ 0,99). Bei Patienten mit Myalgie differierte die zentrische Kieferrelation vor und nach Physiotherapie nicht signifikant (p > 0,05). Bei den funktionsgesunden Probanden lag der Adduktionspunkt nach Deprogrammierung nach Physiotherapie signifikant anteriorer (p = 0,001).
Schlussfolgerungen: Eine einzige Physiotherapieanwendung kann die Kieferrelation bei Patienten mit Myalgie nicht beeinflussen.
Schlagwörter: Kieferrelationsbestimmung, Entspannung, Manualtherapie, IPR, Gothischer Bogen, Deprogrammierung
Journal of Craniomandibular Function, 3/2021
EditorialSeiten: 179-181, Sprache: Englisch, DeutschPeroz, IngridQZ - Quintessenz Zahntechnik, 9/2020
StatementSeiten: 1008, Sprache: DeutschPeroz, IngridJournal of Craniomandibular Function, 3/2020
Seiten: 201-212, Sprache: Deutsch, EnglischPeroz, Ingrid / Frommann-Stoltenburg, Mandy / Peroz, SimonHintergrund: Die Anzahl okklusaler Kontakte pro Zahn, die Reproduzierbarkeit und der wiederholte Gebrauch des digitalen T-Scan-III-Systems (TS) mit Sensorfolie (SF) wurden am Patienten verglichen mit der Hanel-Folie (HF).
Material und Methoden: Die statischen Okklusionskontakte von 20 Probanden (Altersdurchschnitt 25 Jahre) mit natürlicher Bezahnung ohne Rekonstruktionen und CMD wurden mittels HF markiert und mit denjenigen verglichen, die mit einer SF ermittelt wurden. Zur Reliabilitätskontrolle erfolgte die Auswertung der Okklusionskontakte zweimal innerhalb von sechs Monaten. Die Reproduzierbarkeit der Okklusionskontrollen wurde mit fünf verschiedenen HF oder SF getestet. Die SF wurde zwei Mal an drei Probanden eingesetzt, um sie einer wiederholten Belastung zu unterziehen.
Ergebnisse: Die Reliabilität des Untersuchers war exzellent. Die HF zeigte stets signifikant mehr okklusale Kontakte (p = 0,001), insbesondere im Seitenzahnbereich (p = 0,002); die SF ermittelte signifikant mehr okklusale Kontakte im Frontzahnbereich (p = 0,003). Die wiederholte Markierung okklusaler Kontakte war für die HF reliabel, nicht aber für die SF. Die Anzahl der Kontakte war signifikant geringer bei wiederholter Benutzung derselben SF (p = 0,001).
Schlussfolgerung: SF sollte nicht zur okklusalen Analyse oder zur Kontrolle von Einschleifmaßnahmen eingesetzt werden.
Schlagwörter: Okklusion, T-Scan, Sensorfolie, Hanel-Folie, Okklusionsanalyse, Einschleifen, Okklusionskontrolle
Dentista, 2/2020
FokusSeiten: 18-21, Sprache: DeutschPeroz, IngridBruxismus, vor allem die Formen, die mit Reiben und Knirschen auf den Zähnen verbunden sind, stellen sowohl ein hohes Risiko für den Verlust von Zahnhartsubstanz dar als auch ein höheres Risiko für das technische und biologische Versagen zahnärztlicher Rekonstruktionen. Trotz bekanntem Risiko bestehen einheitliche Gewährleistungsregelungen für alle Patienten.
Journal of Craniomandibular Function, 1/2020
Seiten: 65-72, Sprache: Deutsch, EnglischPeroz, Ingrid / Hugger, AlfonsKonsensus zu Lernzielen der Funktionsdiagnostik und -therapie im Kontext der zahnärztlichen ProthetikDie Funktionslehre stellt ein Querschnittsfach dar, das – neben komplexen physiologischen, pathophysiologischen und medizinischen Kenntnissen – Wissen und Fertigkeiten im Bereich der Artikulatoranwendung und Bewegungssimulation des Unterkiefers inkludiert. Aufgrund der neuen Approbationsordnung für Zahnmedizin (AOZ) werden zukünftig präklinische zahntechnische Lehrveranstaltungen gekürzt werden. Ziel eines Konsentierungsprozesses zwischen Vertretern der DGFDT und Hochschullehrern der Prothetik war es deshalb, die Lernziele und deren Kompetenzlevel (Tabelle 1) für die zahnärztliche Präklinik und Klinik zusammenzutragen, die essenziell sind. Die konsentierten Lernziele sollen in eine Überarbeitung des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalogs Zahnmedizin (NKLZ) einfließen.
Schlagwörter: Lernzielkatalog, Funktionsdiagnostik, Funktionstherapie, Okklusion, Ausbildung
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 5/2019
GesellschaftDOI: 10.3238/dzz.2019.0339-0344Seiten: 339, Sprache: DeutschPeroz, Ingrid / Lange, MatthiasViele Unklarheiten und wenig sichere Erkenntnis – Bruxismus gehört zu den zahnmedizinischen Themen, über die wir immer noch schmerzhaft wenig wissen. Die erste S3-Leitlinie zur Diagnostik und Behandlung von Bruxismus fasst den vorhandenen Wissensstand zusammen, schafft zu zentralen Fragen wie dem Krankheitsverständnis Klarheit und gibt Zahnärzten evidenzbasierte Handlungs-empfehlungen, die eine Vernachlässigung und eine Übertherapie vermeiden helfen.