Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 5/2023
GesellschaftSeiten: 356-364, Sprache: DeutschGhanaati, Shahram / Al-Maawi, Sarah / Sader, RobertPlatelet-Rich-Fibrin (PRF) ist ein autologes Blutkonzentrat, das aus dem patienteneigenen peripheren Blut mittels Zentrifugation gewonnen wird. Es bringt das patienteneigene regenerative Potenzial in Anwendung und bietet Vorteile für den Regenerationsprozess. Die aktuelle Leitlinie ist weltweit die erste Leitlinie zur Überprüfung der klinischen Wirksamkeit von PRF in unterschiedlichen präimplantologischen und implantologischen Indikationen im Vergleich zu einer vernünftigen Kontrollgruppe. Ein übergeordnetes Ziel der Leitlinie war es, die jeweiligen Indikationen fokussiert zu betrachten, um eine genaue und indikationsbasierte Therapieempfehlung definieren zu können. Des Weiteren ist das Ziel der Leitlinie, eine Entscheidungshilfe zu Platelet-Rich-Fibrin (PRF) im Rahmen der dentalen Implantologie zu geben. Der Behandler soll Vor- und Nachteile sowie Risiken der Behandlung einschätzen und Patienten Behandlungsalternativen im Rahmen eines informed consent vorschlagen können. Dem Patienten soll eine nachhaltige und sichere Versorgung empfohlen werden. Übergeordnetes Ziel der Leitlinie ist damit die Verbesserung der Versorgungsqualität für die betroffenen Patienten. In diesem Zusammenhang wird die aktuelle Literatur systematisch untersucht, und es werden evidenzbasierte Empfehlungen zu den jeweiligen Indikationen herausgearbeitet.
Schlagwörter: Alveolenheilung, Implantologie, Leitlinie, Platelet-Rich-Fibrin (PRF), Socket preservation
Quintessenz Zahnmedizin, 4/2021
ImplantologieSeiten: 392-404, Sprache: DeutschGhanaati, Shahram / Al-Maawi, SarahBiomaterialien werden in der Oralchirurgie sowie in der Mund-, Kiefer- und plastischen Gesichtschirurgie häufig als Ersatz für verloren gegangenes Gewebe verwendet. Das biologische Verhalten eines Biomaterials ist entscheidend für den Verlauf des Regenerationsprozesses. Dabei spielt die zelluläre Immunantwort eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang wird das biologische Verhalten von vielen Faktoren wie Materialbeschaffenheit oder Oberflächenstruktur beeinflusst. Ziel der vorliegenden Übersichtsarbeit ist es, einen Überblick über die häufigsten Muster der Biomaterial-induzierten Zellreaktion zu geben und ihre klinische Bedeutung sowie Einflüsse auf den Regenerationsprozess herauszuarbeiten. Unterschiedliche Verhaltensmuster konnten durch präklinische sowie klinische Studien entschlüsselt und dargestellt werden. Biomaterialien, die eine physiologische Gewebeantwort hervorrufen, welche analog zur physiologischen Wundheilung verläuft, werden in das Empfängergewebe häufig integriert, ohne dass sie ihre initiale Architektonik verlieren. Andere Biomaterialien induzieren die Formation sogenannter mehrkerniger Riesenzellen. Dieser Zelltyp ist nicht Teil der physiologischen Wundheilung und bedarf deshalb weiterer Abklärung. Die Anwesenheit mehrkerniger Riesenzellen im Augmentationsgebiet wird häufig im Zusammenhang mit einer Fremdkörperreaktion, Kapselfibrose oder Desintegration des Biomaterials im Sinne einer frühzeitigen Degradation beobachtet. Das Verständnis der Gewebeantwort eines Biomaterials liefert wichtige Hinweise über das biologische Verhalten und den Verlauf des Regenerationsprozesses. Allerdings bedarf es weiterer Untersuchungen, um die Funktion Biomaterial-induzierter mehrkerniger Riesenzellen und ihre Rolle im biomaterialbasierten Regenerationsprozess abzuklären.
Schlagwörter: Knochenersatzmaterialien, Knochenregeneration, biologisches Materialverhalten, biomaterialbasierte Regeneration, Immunantwort, Fremdkörperreaktion
Implantologie, 4/2021
Seiten: 371-385, Sprache: DeutschLorenz, Jonas / Schröder, Rita / Al-Maawi, Sarah / Tanneberger, Anna / Sader, Robert / Ghanaati, ShahramErgebnisse einer prospektiven randomisierten Studie mit zweijährigem Nachbeobachtungszeitraum Die „Alveolar Ridge Preservation“ (ARP) ist ein Verfahren, um die Resorptionsvorgänge und den damit einhergehenden Volumenverlust des Alveolarknochens nach Zahnextraktion zu minimieren. Ziel der durchgeführten Studie war es, den Einfluss des Augmentationsmaterials bei ARP auf den Implantaterfolg zu untersuchen. In der vorliegenden prospektiven randomisierten Studie erhielten 8 Patienten (3 Frauen, 5 Männer, 39–74 Jahre [Durschnitt: 57 Jahre]) eine ARP mit den Knochenersatzmaterialien Symbios Biphasic BGM (Fa. Algoss Biotechnologies, Wien, Österreich) und Frios Algipore (Fa. Dentsply Sirona, Bensheim, Deutschland) nach Extraktion von 25 Zähnen. Nach einer Belastung von 27 ± 7,55 Monaten wurden das Überleben der Implantate, die Notwendigkeit einer Augmentation, die Sondierungstiefen (ST), die Blutung auf Sondieren (BoP), das Vorhandensein einer Rezession (REZ), die Breite keratinisierter Mukosa (KM), die Ausprägung der Papille („Papilla fill Index“, PI) und das periimplantäre Knochenniveau untersucht. Alle 25 Implantate waren prothetisch nutzbar und es war keine Augmentation erforderlich. Die klinische Untersuchung ergab eine ST von 2,55 ± 0,53 mm (2–4 mm), BoP an 6 Implantaten (24 %), 10 Implantate (40 %) mit einer REZ (1–2 mm), 2,08 ± 0.81 mm (1–3 mm) KM und einen PI von 2,11 ± 0,92 (1–3). Der Unterschied von ST, BoP, REZ, KM und PI zeigte keine statistische Signifikanz. Im Mittel zeigte sich ein Knochenverlust von 0,5 mm mit einem Maximalwert von 2,2 mm. Die erhobenen Parameter und deren statistische Auswertung zeigen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Implantaten der beiden Gruppen. Beide Knochenersatzmaterialien scheinen in der Lage, bei ARP ein suffizientes Lager für eine stabile Implantatversorgung zu schaffen.
Manuskripteingang: 17.06.2021, Annahme: 26.07.2021
Schlagwörter: „Socket Preservation“, Alveolenerhalt, Knochenersatzmaterial, Implantaterfolg, randomisierte kontrollierte Studie
Implantologie, 4/2019
Seiten: 341-348, Sprache: DeutschGhanaati, Shahram / Al-Maawi, SarahKnochenatrophie ist nach wie vor die wichtigste Indikation für präimplantologische Augmentationen. Dabei bieten Knochenersatzmaterialien eine weniger invasive Alternative zum autologen Knochen. Knochenersatzmaterialien (KEM) werden aus unterschiedlichen Quellen gewonnen (synthetisch, natürlich: allogen, xenogen oder pflanzlich). Ziel dieses Beitrags ist es, einen Überblick über die Rolle allogener KEM in der Implantologie herauszuarbeiten und auf ihre Vor- und Nachteile sowie die aktuelle Studienlage einzugehen.
Schlagwörter: allogene Knochenersatzmaterialien, Augmentation, gesteuerte Knochenregeneration (GBR), Knochenatrophie
Quintessenz Zahnmedizin, 2/2019
ImplantologieSeiten: 174-185, Sprache: DeutschGhanaati, Shahram / Al-Maawi, Sarah / Conrad, Torsten / Sader, RobertKnochenatrophie durch Alter, Krankheiten oder Zahnverlust stellt eine Zustandsänderung des Knochenmetabolismus dar und führt zur Einschränkung der Regenerationsfähigkeit des Knochens. Die Atrophie betrifft also nicht nur den quantitativen Volumenverlust, sondern auch den biologischen Zustand des Knochens. Die Knochenaugmentation als eine präimplantologische Maßnahme ist ein wichtiger Bestandteil des implantologischen Behandlungskonzepts. Neben den autologen Knochentransplantaten hat sich die biomaterialbasierte Knochenaugmentation durchgesetzt. Die Wahl des für die jeweilige Indikation am besten geeigneten Knochenersatzmaterials stellt in der täglichen Praxis eine elementare Entscheidung dar. Mittlerweile sind viele unterschiedliche Knochenersatzmaterialien auf dem Markt verfügbar, die z. B. nach ihrer Herkunft (allogen, xenogen, alloplastisch) klassifiziert werden können. Allerdings unterscheiden sie sich auch unabhängig von ihrer Herkunft in der Zusammensetzung und Oberflächenbeschaffenheit. Diese physikalisch-chemischen Eigenschaften beeinflussen ihr Regenerations- und Degradationsmuster. Das eingesetzte Knochenersatzmaterial hat einen großen Einfluss auf den Erfolg des Augmentats und das Langzeitverhalten des Implantats. Der Beitrag befasst sich mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten der Knochenersatzmaterialien sowie ihrem Einsatz in den jeweiligen Indikationen und gibt einen Überblick über die aktuellen Langzeitdaten des Resorptionsverhaltens. Dabei werden wichtige Aspekte der indikationsabhängigen Wahl von Knochenersatzmaterialien näher beleuchtet.
Schlagwörter: Knochenersatzmaterialien, Knochenregeneration, Knochenaugmentation, biomaterialbasierte Regeneration, Hybridknochen, Kieferknochenatrophie