ImplantologieSeiten: 174-185, Sprache: DeutschGhanaati, Shahram / Al-Maawi, Sarah / Conrad, Torsten / Sader, RobertKnochenatrophie durch Alter, Krankheiten oder Zahnverlust stellt eine Zustandsänderung des Knochenmetabolismus dar und führt zur Einschränkung der Regenerationsfähigkeit des Knochens. Die Atrophie betrifft also nicht nur den quantitativen Volumenverlust, sondern auch den biologischen Zustand des Knochens. Die Knochenaugmentation als eine präimplantologische Maßnahme ist ein wichtiger Bestandteil des implantologischen Behandlungskonzepts. Neben den autologen Knochentransplantaten hat sich die biomaterialbasierte Knochenaugmentation durchgesetzt. Die Wahl des für die jeweilige Indikation am besten geeigneten Knochenersatzmaterials stellt in der täglichen Praxis eine elementare Entscheidung dar. Mittlerweile sind viele unterschiedliche Knochenersatzmaterialien auf dem Markt verfügbar, die z. B. nach ihrer Herkunft (allogen, xenogen, alloplastisch) klassifiziert werden können. Allerdings unterscheiden sie sich auch unabhängig von ihrer Herkunft in der Zusammensetzung und Oberflächenbeschaffenheit. Diese physikalisch-chemischen Eigenschaften beeinflussen ihr Regenerations- und Degradationsmuster. Das eingesetzte Knochenersatzmaterial hat einen großen Einfluss auf den Erfolg des Augmentats und das Langzeitverhalten des Implantats. Der Beitrag befasst sich mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten der Knochenersatzmaterialien sowie ihrem Einsatz in den jeweiligen Indikationen und gibt einen Überblick über die aktuellen Langzeitdaten des Resorptionsverhaltens. Dabei werden wichtige Aspekte der indikationsabhängigen Wahl von Knochenersatzmaterialien näher beleuchtet.
Schlagwörter: Knochenersatzmaterialien, Knochenregeneration, Knochenaugmentation, biomaterialbasierte Regeneration, Hybridknochen, Kieferknochenatrophie