Seiten: 303-312, Sprache: Englisch, DeutschImhoff, Bruno / Hugger, Alfons / Schmitter, Marc / Bermejo, Justo LorenzoIm Rahmen einer retrospektiven Studie (Study of TMD patients in general dentistry offices [STING]) wurden von zehn niedergelassenen Zahnärzten Daten in Bezug auf die Behandlung von CMD-Patienten ausgewertet. Ziel dieser Studie war die Identifizierung von Risikofaktoren, die zu einem Misserfolg in der Behandlung führen können. Hierzu wurden die Karteikarten von 1.041 CMD-Patienten in einem Auswertungsschema erfasst, kategorisiert und statistisch mittels SPSS 23® unter Anwendung der Methode "binäre logistische Regression" ausgewertet.
Keinen signifikanten Einfluss auf den Behandlungserfolg hatten die Parameter Geschlecht, Alter, Anzahl und Dauer der Beschwerden. Auch einzelne Beschwerdebilder wie Schmerzen im Bereich der Wange, des Nackens, des Ohres sowie Kopfschmerz vom Spannungstyp und funktioneller Zahnschmerz waren in Bezug auf die Zielvariable Behandlungserfolg nicht signifikant.
Als Risikofaktoren für einen Behandlungserfolg konnten identifiziert werden: dysfunktionaler Schmerz (OR 6,4), multilokulärer Schmerz (OR 8,2), die Hauptbeschwerdebilder Schwindel (OR 13,2), Migräne (OR 4,9), Tinnitus (OR 4,1) und okklusaler Dyskomfort (OR 3,9). Der letztgenannte Zusammenhang wies eine deutliche Korrelation zu einer erhöhten Achse-II-Belastung auf, wie sie auch in der Gruppe Tinnitus, Migräne und Schwindel ermittelt wurde.
Schlagwörter: CMD-Patienten, Risikofaktoren, Achse-II-Belastung, persistierender Schmerz, chronischer Schmerz, multilokulärer Schmerz, okklusaler Dyskomfort, Aufbissschiene