Open AccessSeiten: 39-50, Sprache: Englisch, DeutschWinocur, Ephraim / Reiter, Shoshana / Livne, Shiri / Goldsmith, Carole / Littner, DanEin Vergleich zwischen den Geschlechtern in einer nicht von CMD betroffenen Erwachsenenpopulation in IsraelDas Ziel dieser Studie ist die Bestimmung der Prävalenz von CMD-Symptomen und des Ausmaßes, in dem psychosoziale Faktoren mit geschlechtsspezifischen und biologischen Faktoren im Zusammenhang mit der CMD interagieren in Bezug auf ihren Einfluss auf die Schmerzempfindung bei einer nicht von CMD betroffenen Erwachsenenpopulation in Israel. Erwachsene Probanden ohne CMD wurden aus der Gesamtbevölkerung ausgewählt und füllten Fragebögen zu CMD-Symptomen und zur psychologischen Diagnostik aus (Research Diagnostic Criteria RDC/TMD Achse II, SCL-90 und Perceived Stress Scale). Insgesamt nahmen 240 Probanden (103 Männer, 127 Frauen, mittleres Alter 35,7 ± 12,5 Jahre) an der Studie teil. Die Prävalenz der Probanden, die mindestens ein CMD-Symptom aufwiesen, betrug 37 % und es bestanden keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Signifikante Unterschiede wurden jedoch zwischen dem Ausmaß der psychischen Faktoren zwischen Frauen und Männern gefunden, die nicht an chronischen Schmerzen litten. Bei der Untersuchung der Zusammenhänge zwischen dem berichteten Schmerz und dem Geschlecht (t-Test mit nachfolgender Bonferroni- Korrektur) wurde ein signifikanter Anstieg im Ausmaß der Somatisierung (ohne Schmerz; P = 0,01) bei Männern beobachtet, die Schmerzen angaben, und es wurde eine Tendenz zur Signifikanz festgestellt in Bezug auf das Ausmaß der Depression (P = 0,065). Es gab keinen signifikanten Anstieg bei den Parametern für psychischen Stress bei bestehenden Schmerzen bei Frauen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten, dass der Unterschied zwischen den Geschlechtern abhängig vom Ausmaß des Schmerzes war, was auf eine große Bedeutung des Schmerzes bei der Entstehung von psychischem Stress - insbesondere bei Männern - hinweist. Es scheint, dass der psychische Zustand eines Menschen das Vorhandensein von Symptomen funktioneller Erkrankungen des Kauorgans beeinflusst. In epidemiologischen Untersuchungen an Populationen ohne CMD sollte der RDC/TMD eingesetzt werden, um einen Vergleich der Ergebnisse zukünftiger Studien zu diesen Patientenpopulationen zu ermöglichen.
Schlagwörter: kraniomandibuläre Dysfunktionen, psychischer Zustand, Geschlecht, Schmerz, RDC/TMD-Achse II