Seiten: 219-228, Sprache: DeutschRichards, AndreaKonzeptreihe "Parodontale Medizin"Die desquamative Gingivitis ist ein relativ häufiges Krankheitsbild mit den unterschiedlichsten Ursachen, von denen der Lichen planus und das Schleimhautpemphigoid am weitesten verbreitet sind. Diese Krankheit kann ein erstes Symptom für eine tiefer gehende Grundkrankheit sein, sodass die Patienten ihren Allgemeinzahnarzt oder einen Fachzahnarzt für Parodontologie aufsuchen. Durch das Vorhandensein einer plaquebedingten Zahnfleischentzündung kann sich das Krankheitsbild verschlimmern. Zudem können histologische Merkmale der eigentlichen Krankheit überlagert werden, wodurch es zu verzögerten oder zu Fehldiagnosen kommen kann. Für eine optimale
Behandlung muss eine definitive histologische Diagnose gestellt werden, wobei direkte und indirekte Immunfluoreszenztests helfen, die Diagnose zu sichern. Bei Verdacht auf eine Überempfindlichkeitsreaktion kann mit einem Epikutantest nach dem auslösenden Allergen gesucht werden. Die Behandlung der oralen Symptome umfasst - sofern dies möglich ist - die Beseitigung zusätzlicher oder verursachender Faktoren sowie die medikamentöse Intervention mit lokalen oder systemischen Immunsuppressiva.
Schlagwörter: Desquamative Gingivitis, Lichen planus, Pemphigoid, Pemphigus, Überempfindlichkeit, Lupus erythematodes, Plasmazellengingivitis, Dermatitis herpetiformis, lineare IgA-Dermatose, orofaziale Granulomatose