Seiten: 7-19, Sprache: DeutschTunkel, Jochen/Klaiber, BerndVor der Durchführung eines therapeutischen Eingriffs bei progredienter Zahnlockerung muss genauestens abgewogen werden, ob es sich um ein okklusales Trauma, einen fortgeschrittenen parodontalen Knochenabbau oder eine Kombination aus beidem handelt. Die Therapie der Parodontitis steht aufgrund der irreversiblen Schädigung des Zahnhalteapparates immer im Vordergrund. Bei Verdacht auf Trauma durch Okklusion sollte eine Adjustierung der mastikatorischen Kontakte vorgenommen werden, um eine Restitutio ad integrum des Parodontalspalts zu erreichen. Ein okklusales Trauma allein führt weder zu irreversiblen Attachmentverlusten noch zu vertikalen Knocheneinbrüchen. In Kombination mit einer Parodontitis können ausschließlich die okklusalen Kräfte zu einer Kodestruktion des Parodonts führen, die das Maß normaler Zahn-zu-Zahn-Kontakte weit überschreiten. Die Schienung gelockerter Zähne ist nur indiziert, wenn deren Funktionsfähigkeit derart eingeschränkt ist, dass sie aufgrund einer verminderten Knochenhöhe nicht mehr in der Lage sind, physiologische Kaukräfte abzufangen. Ein weiterer Grund für eine Schienung ist der eingeschränkte Komfort des Patienten bei einer fortgeschrittenen Parodontalerkrankung.
Schlagwörter: Zahnbeweglichkeit, okklusales Trauma, Parodontitis, Kodestruktion, Schienung, okklusales Einschleifen