Seiten: 301, Sprache: DeutschThole, U. / Jost-Brinkmann, P.-G. / Miethke, R.-R. / Wendland, M.Ein hoher Fluoridgehalt der äußeren Schmelzschicht von Zähnen trägt zur Kariesprophylaxe bei. Es ist bekannt, daß Orthocryl-Plus, ein PMMA-Kunststoff mit 10 % Kalziumfluorid, in vitro über einen langen Zeitraum Fluoridionen in die Umgebung abgibt. In der vorliegenden In-vivo-Studie wurde die Fluoridionenkonzentration im oberflächlichen Schmelz von Milchzähnen bestimmt. Ein Teil der kieferorthopädisch behandelten Kinder trug ein herausnehmbares Gerät aus Orthocryl (Standard-PMMA), der andere bekam ein Gerät, das je zur Hälfte aus Orthocryl-Plus und aus Orthocryl bestand. Als Vergleich dienten Milchzähne von Kindern ohne eine kieferorthopädische Behandlung. Der Fluoridgehalt der oralen Zahnflächen, die dem Kunststoff aus Orthocryl-Plus direkt anlagen, war signifikant höher als der Fluoridgehalt sowohl der Milchzahnflächen, die nie Kontakt mit einem kieferorthopädischen Gerät gehabt hatten, als auch der Zahnflächen, die im Kontakt zu Geräten aus konventionellem Orthocryl gestanden hatten. Die aus Orthocryl-Plus freigesetzten Fluoridionen führten demnach zu erhöhten Fluoridkonzentrationen nur an den Zahnflächen, die dem Orthocryl-Plus unmittelbar benachbart waren.
Schlagwörter: Herausnehmbare Geräte, Orthocryl-Plus, Fluoridgehalt, Fluoridprophylaxe, Kariesprophylaxe