ProthetikSprache: DeutschWenz, Hans-Jürgen / Hertrampf, Katrin / Sonnenschein, Axel / Lehmann, Klaus MartinDoppelkronen haben sich über Jahrzehnte zur Verankerung von herausnehmbarem Zahnersatz bewährt. Aufgrund der unterschiedlichen Haltewirkung kann man prinzipiell drei Arten von Doppelkronen unterscheiden: Teleskopkronen (Haltewirkung über Friktion), Konuskronen (Verkeilung) und Doppelkronen mit Spielpassung (zusätzliches Halteelement). Trotz intensiver klinischer Anwendung gibt es bisher nur wenige Studien, in denen der Langzeiterfolg von Doppelkronenversorgungen bewertet wird. In der vorgestellten retrospektiven Studie wird das Therapiekonzept der Marburger Doppelkrone untersucht, in welchem Doppelkronen mit Spielpassung angewendet werden. Diese ermöglichen im Gegensatz zu den anderen Doppelkronenarten auch eine gingivale, resiliente Lagerung der Prothese. Die Ergebnisse zeigen einen guten klinischen Langzeiterfolg mit einem Verlustrisiko für den Pfeilerzahn von 6 % nach 5 Jahren und von 18 % nach 10 Jahren. Diese gute Prognose war insgesamt für alle unterschiedlichen Doppelkronensysteme zu belegen, wenn die Prothese auf ausreichend vielen Pfeilern abgestützt werden konnte. Bei abnehmender Pfeilerzahl je Prothese zeigten starr gelagerte Doppelkronensysteme jedoch ein deutlich erhöhtes Verlustrisiko für den Pfeilerzahn. Bei reduziertem Restzahnbestand scheint hier das Konzept der resilienten Lagerung bei perioprothetischem Design der herausnehmbaren Prothese Vorteile zu bieten, denn mit diesem Konzept wurde in der vorgestellten Studie kein signifikant erhöhtes Verlustrisiko bei abnehmender Pfeileranzahl beobachtet.
Schlagwörter: Doppelkrone, Teleskopkrone, Spielpassung, Perioprothetik, Resilienz