Case ReportSeiten: 243-261, Sprache: Englisch, DeutschUrich, Julia / Schweiger, Josef / Pho Duc, Jean-Marc / Schubert, OliverEine Arthrose des Kiefergelenkes stellt eine degenerative Gelenkerkrankung dar. Diese führt zu morphologischen und funktionellen Veränderungen des Kiefergelenkes und kann klinisch mit Krepitation, Schmerzen und Funktionseinschränkungen einhergehen. Im folgenden Beitrag wird ein Patientenbeispiel mit diesem Krankheitsbild vorgestellt. Dabei wird zunächst die funktionsspezifische Diagnostikkaskade erläutert. Auf Grundlage dieser Untersuchungen konnte die Diagnose CMD mit den Komponenten einer Okklusopathie, Myopathie und Arthropathie gestellt werden. Es wurde zunächst ein konservativer Therapieansatz gewählt, welcher zur Beseitigung der Schmerzen führte. Bei der Nachkontrolle drei Monate später zeigte sich eine stark veränderte Okklusion mit einem einzigen statischen Okklusionskontakt, sodass weiterführende Maßnahmen indiziert waren. Im Vordergrund stand, die degenerativen Veränderungen am Kiefergelenk zu verlangsamen, die Entzündung des linken Kiefergelenkes zu beseitigen und die Wiederherstellung einer funktionellen Okklusion zu erreichen. Diese Behandlungsziele wurden erst durch den zusätzlichen Einsatz einer zahnfarbenen CAD/CAM-Okklusionsschiene erzielt. Dazu erfolgte eine digitale Übertragung der Kieferrelation von der Zentrikschiene auf die CAD/CAM-Okklusionsschiene. Das Patientenbeispiel soll exemplarisch eine kombiniert digital-konservative Herangehensweise bei komplexen CMD-Fällen zeigen.
Schlagwörter: Arthrose, Kiefergelenkerguss, funktionsspezifische Diagnostikkaskade, konservative Therapie, zahnfarbene vollanatomische CAD/CAM-Okklusionsschiene, digitale Übertragung der Kieferrelation