Ziel: Ziel war eine Untersuchung der Wirksamkeit von zwei Protokollen traditioneller Akupunktur mit Nadelstimulation lokaler bzw. distaler Akupunkturpunkte hinsichtlich der Schmerzlinderung bei CMD-Patienten.
Material und Methode: Die Stichprobe wurde aus CMD-Patientinnen eines spezialisierten Überweisungszentrums rekrutiert, die an chronischem CMD-Schmerz litten. Anhand der Patientenakten wurden Patientinnen ausgewählt, die mittels traditioneller Akupunktur entweder nach einem Protokoll mit Stimulation lokaler Akupunkturpunkte (Kopf und Hals) oder einem Protokoll mit Stimulation distaler Akupunkturpunkte (Hände, Unterschenkel, Füße) behandelt wurden. Die Schmerzintensität wurde jeweils vor und nach jeder Akupunktursitzung mit einer zehnstufigen visuellen Analogskala (VAS) bewertet. Für die Kontrollgruppe wurden unbehandelte Patientinnen aus der Warteliste für eine CMD-Behandlung gewählt. Die statistische Auswertung der Daten erfolgte deskriptiv sowie mittels gepaartem t-Test, Varianzanalyse und Tukey-Test, bei einem Signifikanzniveau von p = 0,05.
Ergebnisse: Von 102 CMD-Patientinnen wurden 32 mittels Akupunktur an lokalen, 22 an distalen Akupunkturpunkten behandelt, 48 dienten als Kontrollen. Sowohl in der Gruppe mit lokalen als auch in der mit distalen Punkten fand sich nach der Akupunktur eine signifikante Abnahme des mittleren VAS-Wertes (rund 70 %). Der abschließende VAS-Wert beider Akupunkturgruppen war niedriger als der in der Kontrollgruppe, während zwischen den Akupunkturgruppen kein Unterschied bestand.
Schlussfolgerung: Es kann geschlussfolgert werden, dass eine Akupunkturbehandlung chronischen Schmerz bei CMD-Patienten verringert und dass die Stimulation lokaler Akupunkturpunkte dieselbe Wirkung hat, wie diejenige distaler Punkte.