Ziel: Ziel der vorliegenden In-vitro-Studie war es, den Einfluss des Scanpfads auf die Genauigkeit (Richtigkeit und Präzisi-on) von Intraoralscans zur Implantatabformung bei einem unbezahnten Patienten zu untersuchen.
Material und Methode: Zunächst wurde aus Epoxidharz ein Oberkiefermodell mit sechs Bone-Level-Implantaten (Nobel-Parallel Conical Connection RP) hergestellt. Die Implantate befanden sich an den Stellen der mittleren Schneidezähne, Eckzähne und ersten Molaren. Anschließend wurde jeweils eine transmukosale Komponente (Multi-unit-Abutment) auf die Implantate geschraubt, und ein Scankörper (Elos Accurate IO 2C-A) auf der Multi-unit-Komponente befestigt. Das Modell wurde mit einem Koordinatenmessgerät vermessen, um ein Referenzmodell zu gewinnen. Anschließend führte ein einzel-ner Bediener Scans mit fünf unterschiedlichen Scanpfaden durch: Zickzack-Technik (ZZT), Zickzack-Technik mit Gaumen (ZZTG), Wrap-Technik (WT), Wrap-Technik mit Gaumen (WTG) und große Zickzack-Technik (GZZT). Alle Scans wurden mit dem Referenzmodell verglichen und die Ergebnisse der Vergleiche mittels einfaktorieller Varianzanalyse und linearen gemischten Modellen bei einem Signifikanzniveau von p < 0,05 analysiert.
Ergebnisse: Die Ergebnisdaten zeigen, dass die Scanpfade der ZZT und ZZTG signifikant kleinere absolute Positionsfehler und mittlere quadratische Abweichungen liefern als die anderen Scantechniken (p < 0,0001). Dagegen war ihre Überlegen-heit bezogen auf die Abstände zwischen benachbarten Implantatachsen und den absoluten vertikalen Fehlern nur mini-mal (p < 0,10). Insgesamt erwiesen sich die ZZT und die ZZTP als gleichermaßen leistungsfähige Scanpfade mit der höchs-ten Genauigkeit.
Schlussfolgerungen: Die vorliegende experimentelle In-vitro-Studie zeigt, dass der Scanpfad Einfluss auf die Genauigkeit optischer Abformungen für implantatgetragene Full-Arch-Rekonstruktionen hat.
Schlagwörter: Genauigkeit, digitale Abformung, unbezahnt, Implantat, Abformung, Intraoralscanner, Scanpfad