Die Dentinogenesis imperfecta (DI) ist eine genetisch bedingte Erkrankung, welche entweder das Dentin-Sialophosphoprotein (DSPP)-Gen (DI ohne Osteogenesis imperfecta) oder das COL1-Gen (DI mit Osteogenesis imperfecta) betrifft. Die klinische Blickdiagnose gelingt aufgrund der typischen Dentinfärbung, die mit einer bläulich-gräulich-bräunlichen Verfärbung der Zähne einhergeht. Die zahnärztliche Therapie erfordert eine kontinuierliche Betreuung vom Kindes- bis in das Erwachsenenalter. Dazu bedarf es der indikationsgerechten Auswahl von präventiven, konservierenden und/oder prothetischen Versorgungsformen. Übergeordnetes Ziel in den ersten beiden Lebensjahrzehnten ist es, der funktionellen Problematik eines übermäßigen Verschleißes der Zähne und der damit einhergehenden Bisssenkung effektiv entgegenzuwirken. Kann dies erfolgreich umgesetzt werden, steht der funktionell-ästhetischen Rehabilitation am Beginn des 3. Lebensjahrzehnts nichts entgegen. Zudem sind zur Aufrechterhaltung der Mundgesundheit bzw. restaurierten Gebisssituation präventivorientierte Recalltermine lebenslang indiziert.
Manuskripteingang: 25.04.2023, Manuskriptannahme: 02.05.2023
Schlagwörter: Dentinogenesis imperfecta (DI), Strukturstörung der Zähne, genetische Erkrankung der Zahnhartsubstanz, entwicklungsbedingte Schmelzdefekte, zahnärztliche Therapie