Vorteile von Keramik- gegenüber Titanimplantaten verspricht man sich vor allem beim Thema Weichgewebe, da bisherige Studien zeigen konnten, dass die Biofilmbildung auf Keramikimplantaten potenziell erschwert sein könnte und es zu einer geringeren Verfärbung des periimplantären Weichgewebes kommt. Klinische Studien konnten berichten, dass einteilige Keramikimplantate sehr hohe Überlebensraten und niedrigen marginalen Knochenverlust für Nachuntersuchungszeiträume von bis zu 10 Jahren haben und vergleichbar sind mit Daten von Titanimplantaten. Zu 2-teiligen Keramikimplantaten gibt es bislang nur wenige systematische Daten. Experimentelle Studien konnten jedoch zeigen, dass es möglich ist, verlässliche reversibel verschraubte Abutmentverbindungen herzustellen, die für die klinische Anwendung geeignet sind. Darüber hinaus berichten die bisher verfügbaren klinischen Studien für Nachuntersuchungszeiträume von bis zu 5 Jahren hohe Überlebens- und Erfolgsraten, die mit Daten von etablierten Titanimplantaten vergleichbar sind. Daher können 1- und 2-teilige Keramikimplantate als Alternative zu Titanimplantaten empfohlen werden. Jedoch muss der Patient darüber aufgeklärt werden, dass es bislang nur wenig klinische Langzeitdaten zu 2-teiligen Systemen gibt.
Manuskripteingang: 15.05.2023, Manuskriptannahme: 29.05.2023
Schlagwörter: Keramikimplantate, Zirkonoxidimplantate, Titanimplantate, Überlebensraten, Weichgewebe, Knochengewebe