OriginalarbeitSprache: DeutschImmunreaktionen Ziel unserer Untersuchung war zu zeigen, ob die In-vitro-T-Zellmigration als ein Parameter parodontaler Immunreaktionen Modellcharakter hat. Dazu wurden CD4± und CD8±Lymphozyten immunomagnetisch gewonnen, in einer 3-D-Kollagenmatrix mit zahnärztlichen Restaurationsmaterialien eingebettet und die Veränderungen der Migration gegenüber den Kontrollen dargestellt. Die spontane Zellmigration wurde abhängig von drei Materialgruppen, Komposit, sechs Dentallegierungen und Glasionomerzement (GIZ) und beeinflusst durch Eluat, das aus Komposit in PBS bzw. Spenderserum nach 24 Stunden gewonnen wurde, untersucht. Nach zweistündiger zeitraffender videomikroskopischer Aufzeichnung wurden die Zellbewegungen von 30 randomisiert ausgewählten Zellen nachvollzogen. Die Versuche wurden fünfmal wiederholt. Als Kontrolle diente der gleiche Versuchsaufbau ohne Materialien bzw. Eluat. Die quantitative Bewertung der Zellbewegungen erfolgte in Hinblick auf den prozentualen Anteil wandernder Zellen sowie deren Geschwindigkeit. Die getesteten Legierungen hemmten die CD4± und CD8±Lymphozytenmigration zwischen 85,9% (Heraloy Gã) und 33,5% (Bio Herador Nã), Komposit hemmte als Festkörper und nach 24-stündiger Eluierung in Serum vollständig und in PBS um 84%. (Mann-Whitney-U-Test p0,001). Die konfokale Laser-Scanning-Mikroskopie (CLSM) der Kollagenmatrix zeigte beim GIZ eine minderpolymerisierte Zone mit untypisch gebogenen Fasern mit Folge des totalen Ausfalls der Migration in diesem Assay. Spontane Migration in 3-D-kollagenem Gel ist eine vitale Funktion der CD4± und CD8±Zellen. Die quantitative Analyse der Migration immunkompetenter Zellen kann Aufschluss über die Beeinflussungsfaktoren parodontaler immunologischer Reaktionen geben.