OriginalarbeitSprache: DeutschEine Fallstudie
Es war das Ziel der vorliegenden Untersuchung, die Eignung einer neuentwickelten resorbierbaren Polylaktidsäuremembran bei der Behandlung gingivaler Rezessionen zu überprüfen. 20 Patienten mit jeweils einem bukkalen Rezessionsdefekt (Miller-Klasse I, II und III) nahmen an der Studie teil. Nach gründlicher Wurzelglättung wurde das Wurzeldentin mit Tetracyclin-HCl (100mg/ml) konditioniert, anschließend ein trapezförmiger Mukoperiostlappen gebildet und eine individuell angefertigte Membran dem Defekt angepasst. Diese haftete dem Zahn bzw. Knochen unmittelbar an, eine Nahtfixierung war nicht erforderlich. Nach Periostschlitzung erfolgte die Bedeckung der Membran durch einen koronalen Verschiebelappen. Bestimmt wurden die Parameter: Breite der keratinisierten Gingiva, Sondierungstiefe und klinisches Attachmentniveau mit einer druckkalibrierten, elektronischen Parodontalsonde sowie die Rezessionstiefe auf Modellen mittels digitaler Schublehre unmittelbar vor sowie 6 Monate nach Therapie. Im Vergleich der Ausgangsmessungen mit den Ergebnissen nach 6Monaten fand sich eine statistisch signifikante Reduktion der Rezessionen verbunden mit einem klinischen Attachmentgewinn (gepaarter t-Test). Die mittlere gingivale Rezession war von 4,0_1,2 auf 0,4_ 0,6mm reduziert, entsprechend einer mittleren Rezessionsdeckung von 91%, der mittlere Attachmentgewinn betrug 4,2mm. Eine signifikante Zunahme an keratinisierter Gingiva wurde beobachtet (3,2_1,0mm). Mit einer neuen individuell herstellbaren Membran ist neben einer klinisch erfolgreichen Rezessionsdeckung gleichzeitig auch eine Verbreiterung der keratinisierten Gingiva zu erzielen.