Seiten: 155-163, Sprache: DeutschBlank, Julia / Hannig, ChristianMaligne Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich zählen nach wie vor zu den größten Herausforderungen in der Zahn-Mund-Kiefer-Heilkunde. Das betrifft nicht nur die Erkrankung selber, sondern auch die Nebenwirkungen der Therapie, insbesondere der Strahlentherapie. Xerostomie, die damit verbundene rasch progrediente Karies und die Gefahr der Infektion des nekrotischen Knochens haben auch erhebliche Auswirkungen auf die endodontische Therapie und den Umgang mit endodontisch behandelten Zähnen vor, während und nach der Bestrahlung. Trotz der nur limitierten Quellenlage zu diesem Thema soll der vorliegende Artikel eine Orientierung bieten. Unmittelbar vor der Bestrahlung wird man Zähne mit Anzeichen einer bakteriellen Kontamination des Wurzelkanalsystems (apikale Prozesse, Vitalitätsverlust) in aller Regel konsequent entfernen. Nach der Bestrahlung stellen endodontische Behandlungen eine sehr gute Therapieoption zur Vermeidung oder zumindest zur Verzögerung oralchirurgischer Eingriffe dar, sofern sie fachgerecht unter aseptischen Bedingungen und konsequenter Anwendung der Endometrie durchgeführt werden.
Schlagwörter: Bestrahlung, Strahlenkaries, IORN, radiogene Schädigung