Pages 243, Language: GermanSchlegel, AndreasPages 247-259, Language: GermanSchwarz, Frank / Becker, JürgenEin Update zur Epidemiologie, Ätiologie, Diagnostik, Prävention und TherapiePeriimplantäre Infektionen stellen eine große Herausforderung in der Implantologie dar. Im vorliegenden Übersichtsartikel sollen dem Klinker ein gegenwärtiges Update zur Epidemiologie und Ätiologie, zu assoziierten Risikofaktoren, zur Diagnostik sowie Behandlungskonzepte für die Prävention und das Management der periimplantären Mukositis und Periimplantitis vermittelt werden.
Keywords: Periimplantäre Mukositis, Periimplantitis, Epidemiologie, Ätiologie, Diagnostik, Therapie
Pages 263-271, Language: GermanPetersilka, Gregor / Harks, Inga / Wenzel, Hans-Georg / Prior, Karola / Ehmke, BenjaminStudienziel: Diese klinische, prospektive, kontrollierte Studie untersuchte die Sicherheit und Effizienz der niedrigabrasiven Glycinpulverstrahltechnik (NAGP) bei der Biofilmentfernung aus periimplantären Taschen während der Implantatnachsorge an periimplantitisfreien Patienten. Material und Methoden: 33 Patienten mit mindestens zwei Implantaten wurden im Halbseitenversuch behandelt. Die Testbehandlung bestand in submukosaler Biofilmentfernung mit NAGP unter Verwendung eines konventionellen Pulverstrahlgeräts. Zur Kontrollbehandlung wurden Kunststoffküretten verwendet. Vor und nach der Instrumentierung wurden submukosale Plaqueproben entnommen. Hauptvariable war die Reduktion koloniebildender Einheiten (KBE) bei anaerober Kultur. Als Nebenvariable wurde die Schmerzempfindung des Patienten mit einer visuellen Analogskala bestimmt. Ergebnisse: Beide Methoden reduzierten die KBE signifikant (Taschentiefe in beiden Gruppen 4 mm). Es gab hierbei jedoch keine signifikanten Unterschiede (p > 0,05) zwischen Test- (Reduktion: log 1,3 ± 0,8) und Kontrollbehandlung (log 1,2 ± 1,3). Die NAGP wurde signifikant angenehmer gegenüber Handinstrumentierung empfunden. Schlussfolgerung: NAGP und Handinstrumentierung sind hinsichtlich der submukosalen Keimreduktion gleich effizient, das Pulverstrahlverfahren wird vom Patienten aber als angenehmer empfunden.
Keywords: Pulverstrahlen, Glycinpulver, Periimplantitis, Nachsorge
Pages 273-285, Language: GermanNeugebauer, Jörg / Kistler, Frank / Kistler, Steffen / Vizethum, Freimut / Scheer, MartinAntimikrobielle photodynamische Therapie nach dem HELBO-VerfahrenAufgrund der mikrobiologischen Belastung stellen periimplantäre Erkrankungen immer noch eine Herausforderung für jeden implantologisch tätigen Zahnarzt dar. Für ein effektives Biofilm-Management hat sich die antimikrobielle Photodynamische Therapie (aPDT) als alternatives adjuvantes non-invasives Verfahren zu den klassischen Strategien mit der Anwendung von Antibiotika und Bioziden etabliert. Besonders an der avitalen, nicht vaskularisierten, kontaminierten Implantatoberfläche ermöglicht die Inkubation des Photosensitizers eine Durchdringung des Biofilms und somit eine letale Lipidoxidation der Zellwände der Bakterien durch die Laserbestrahlung. Dieses minimalinvasive Dekontaminationsverfahren erfolgt mit einem niedrigenergiewirksamen Laser und kann sowohl zur Prävention als auch zur Therapie der initialen und ausgeprägten Periimplantitis angewendet werden. Bei der rekonstruktiven Periimplantitistherapie konnten die stabilsten Ergebnisse bei der Kombination von aPDT und einer Defektaugmentation mit autologen Knochenspänen beobachtet werden. Neben der antimikrobiellen Wirkung erfolgt auch ein photobiologischer Effekt, sodass die Wundheilung nach dem chirurgischen Eingriff unterstützt wird.
Keywords: Periimplantitis, physikochemische Desinfektion, Low-Level-Laser-Therapie, bakterielle Resistenzen, Prävention, Defektaugmentation
Pages 287-294, Language: GermanDeppe, Herbert / Lüth, Tim / Wolff, Klaus-DietrichUpdate 2015In der aktuellen Literatur finden sich sowohl für die nicht-chirurgische wie die chirurgische Therapie der Periimplantitis, auch im Hinblick auf die Laseranwendung in beiden Verfahren, nur sehr wenige qualitativ hochwertige Studien. Daher sind auch die Möglichkeiten für klare Therapieempfehlungen noch immer eingeschränkt. Derzeit finden sich keine Belege für eine Überlegenheit des Lasereinsatzes gegenüber anderen Dekontaminationsverfahren, weder im nicht-chirurgischen noch im chirurgischen Vorgehen. Nach der aktuellen Datenlage scheint der Erfolg in der Periimplantitistherapie vermutlich überwiegend von anderen Faktoren abzuhängen als von der Methode der Oberflächenbearbeitung. Aktuell scheint der Lasereinsatz vor der eigentlichen chirurgischen Intervention im Sinne einer Phase- 1-Therapie empfehlenswert zu sein.
Keywords: Periimplantitis, Laser, zahnärztliche Chirurgie
Pages 297-302, Language: GermanJohn, Gordon / Mihatovic, IljaKüretten, gleich welchen Werkstoffs, weisen nur eine ungenügende Effektivität bei der Beseitigung von Biofilmen auf rauen Implantatoberflächen auf. Ihr alleiniger Einsatz ohne entsprechende Adjuvantien sollte hinterfragt werden. Metallküretten sollten aufgrund der Erzeugung von Oberflächenartefakten an Titanimplantaten nicht eingesetzt werden. Ultraschallsysteme sind im Vergleich am wenigsten wissenschaftlich untersucht und dokumentiert. Aufgrund der relativ hohen Restbiofilmanteile und der Problematik bezüglich der erzeugten Oberflächenartefakte beziehungsweise der Abriebproblematik sollten diese zumindest an Titanoberflächen nicht eingesetzt werden. Pulverstrahlgeräte und Dentallaser entfernen Biofilme sehr effektiv und können sowohl in der nicht-chirurgischen Therapie als auch in der chirurgischen Therapie eingesetzt werden. Allerdings ist ihre Wirkungsweise in schmalen klinischen Defekten und an schraubenförmigen Implantaten eingeschränkt. Den besten Kompromiss liefert hier der Er:YAG-Laser mit einer Spitze, die eine seitliche Lichtemission ermöglicht. Titanbürsten erlauben ebenfalls eine sehr effektive Biofilmentfernung, sind allerdings lediglich ihm Rahmen offener chirurgischer Vorgehen anwendbar. Bürsten mit radiär angeordneten Borsten können sehr gut zur Dekontamination von rauen Implantatoberflächen vor augmentativen Verfahren eingesetzt werden. Bürsten mit axial angeordneten Borsten, ebenso wie die Durchführung einer Implantatplastik, sind Mittel der Wahl bei resektiven Verfahren. Hierbei ist eine Oberflächenbehandlung mit axialen Bürsten, welche bauartbedingt eher für kleinere Defekte geeignet sind, substanzschonender im Vergleich zu einer Imlantatplastik.
Keywords: Dekontamination, Biofilm, Küretten, Ultraschallsysteme, Pulverstrahlgeräte, Titanbürsten, Implantatplastik, Dentallaser
Pages 305-310, Language: GermanGahlert, Michael / Röhling, StefanErste klinische BeobachtungenPeriimplantäre Infektionen mit krestalem Knochenabbau gehören zu den Hauptgründen für Frühoder Spätverluste bei Titanimplantaten. Als Hauptursache wird die Besiedelung der Implantatoberfläche bzw. der Implantataufbauteile mit mikrobieller Plaque betrachtet. Keramikimplantate haben sich aufgrund der wissenschaftlich nachgewiesenen gleichwertigen Osseointegrationskapazität als Alternative zu Titanimplantaten etabliert. Neben dem ästhetischen Vorteil der zahnähnlichen Farbe wurde in experimentellen Studien auch von einer reduzierten bakteriellen Adhäsion an Zirkoniumdioxid im Vergleich zu Titan berichtet. Dieser Vorteil scheint sich auch im klinischen Alltag zu bewähren, da in klinischen Langzeituntersuchungen bisher keine periimplantären Infektionen bei Keramikimplantaten beschrieben wurden. Daher gelten Auftreten, Verlauf und Therapie der Periimplantitis bei Keramikimplantaten bislang als noch weitgehend unbekannt. Der vorliegende Fallbericht beschreibt Ätiologie und Therapie einer periimplantären Infektion mit Knochenabbau bei einem Keramikimplantat und zeigt auf, dass vor allem kompromittierte anatomische Gegebenheiten die mikrobielle Infektion begünstigt haben.
Keywords: Zirkoniumdioxid, Zirkonoxid, Keramikimplantate, Periimplantitis
Pages 313-338, Language: GermanBornstein, Michael M. / Cionca, Norbert / Mombelli, AndreaMit Update 2015Ziel: Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, ob Systemerkrankungen mit/ohne systemische Medikation das Risiko für Implantatmisserfolge erhöhen und dadurch die Erfolgs- und Überlebensraten von Implantaten reduzieren. Material und Methoden: Es erfolgte eine MEDLINE-Suche nach Human studien zum Implantatüberleben bei mit osseointegrierten Implantaten behandelten Patienten, bei denen mindestens eine von 12 definierten Systemerkrankungen diagnostiziert worden war. Ergebnisse: Zu den meisten Erkrankungen fanden sich keine Studien, die Patienten mit und ohne Erkrankung in einem kontrollierten Studiendesign verglichen. Für die Mehrzahl der Systemerkrankungen liegen lediglich Fallberichte oder Fallserien vor, die zeigen, dass die Implantatsetzung, -integration und -funktion bei betroffenen Patienten möglich ist. Im Fall von Diabetes mellitus schloss die Heterogenität des Materials und der Methoden der Datenpräsentation eine formale Metaanalyse aus. Es zeichnete sich keine eindeutige Tendenz für höhere Misserfolgsraten bei Diabetespatienten ab. Auch die Daten aus Artikeln zu Osteoporosepatienten erwiesen sich als heterogen. Die Evidenz für einen Zusammenhang zwischen Osteoporose und Implantatmisserfolg war gering. Allerdings richten einige Studien ihren Fokus inzwischen auf die Medikation bei Osteoporosepatienten, wobei eher perorale Bisphosphonate als potenzieller Risikofaktor für eine Kieferosteonekrose infrage kommen, als dass Osteoporose per se als ein Risikofaktor für Implantaterfolg und -überleben betrachtet wird. Schlussfolgerungen: Das Evidenzniveau bezüglich absoluter und relativer Kontraindikationen einer Implantattherapie aufgrund von Systemerkrankungen ist gering. Kontrollierte Vergleichsstudien an Patienten mit und ohne die jeweilige Erkrankung sind selten. Als Update 2015 gilt es festzuhalten, dass besonders für Patienten unter Therapie mit antiresorptiven Medikamenten (Bisphosphonate, monoklonale Antikörper) dringend prospektive kontrollierte Studien zur Risikoeinschätzung einer geplanten Implantattherapie benötigt werden.
Keywords: Bisphosphonate, antiresorptive Medikamente, Diabetes, Implantatmisserfolg, Osseointegration, Osteoporose, Systemerkrankung
Pages 341-357, Language: GermanReich, Waldemar / Schmidt, Claudia / Hey, Jeremias / Eckert, Alexander W.Ziel: Das Ziel dieser Studie war es, die langfristige Implantatprognose im bestrahlten Kiefer zu analysieren. Zu prüfen war die Hypothese, dass die implantat-prothetische Rehabilitation nach ablativer und radiotherapeutischer Behandlung eine hohe Reliabilität aufweist. Material und Methoden: Im Rahmen einer monozentrischen Untersuchung (1984-2012) wurden Patienten analysiert, welche nach multimodaler Therapie von Kopf- und Halstumoren mittels enossaler Implantate (EI) kaufunktionell rehabilitiert wurden. Zwecks Überlebensanalyse wurden patientenspezifische, radioonkologische (RT), anatomische und implantatspezifische Parameter ausgewertet. Die eigenen monozentrischen Ergebnisse sollten vor dem Hintergrund einer systematischen Literaturrecherche bewertet werden. Ergebnisse: Ausgewertet wurden 150 EI bei 34 Patienten. Die kumulative Überlebensrate der EI bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 4,8 Jahren war 93 % (im vollständig erhaltenen Kiefer 95 %, im partiell resezierten Kiefer 85 %; p = 0,005). Ein signifikanter Unterschied fand sich zwischen postimplantärer und präimplantärer RT (72 % vs. 97 %; p = 0,02). In den Fällen eines Implantatverlusts ereignete sich dieser bei 63,6 % frühzeitig. Festsitzende sowie primär verblockte Versorgungen wiesen eine höhere Überlebensrate auf als nicht verblockte Rekonstruktionen (98 %, 100 % vs. 84 %; p 0,001). Die Pubmed-Recherche ergab lediglich 37 (heterogene) Artikel, welche mit den Ein- und Ausschlusskriterien übereinstimmten. Schlussfolgerung: Die Prognose von EI bei onkologischen Patienten nach RT ist vorhersagbar gut. Der Zeitpunkt der Implantation hinsichtlich RT, der Zustand des Knochens, das Implantatdesign sowie die Prothetik scheinen signifikant den Implantaterfolg zu beeinflussen.
Keywords: Dentale Implantate, Strahlentherapie, Überlebensrate, Tumore, Kopf-Hals-Region
Pages 359-360, Language: GermanUlrici, StefanDie komplette Zahnheilkunde unter einem DachDie Nexte Generation der DGI führte mit Dr. Stefan Ulrici, Gründungsmitglied der Nexte Generation, ein Interview über seinen Weg zur Implantologie.
Pages 363-364, Language: GermanWeng, DietmarPages 369-373, Language: GermanWolfart, Stefan