EditorialSeiten: 727, Sprache: DeutschFrankenberger, RolandZahnerhaltungSeiten: 732-737, Sprache: DeutschRupf, StefanDie Bemühungen zur Kariesprävention zeigten in den vergangenen Jahrzehnten große Erfolge. Das sich ver-ändernde Muster der Karieslast über die Lebenszeit des Menschen bringt jedoch neue Herausforderungen für die primäre, sekundäre und tertiäre Prävention der Karies, das Monitoring inaktiver Kariesläsionen und auch die Auswahl der Therapieoptionen mit sich. Die fortlaufende Bewertung des Kariesrisikos spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Zusätzlich ist zu erwarten, dass sich eine veränderte Weltlage auch auf die zahnmedizinische Tätigkeit auswirken wird. Der Beitrag fasst das bekannte Wissen zum Thema Kariesrisikoabschätzung mit dem Schwerpunkt auf klinische Aspekte zusammen.
Manuskripteingang: 15.03.2022, Manuskriptannahme: 26.04.2022
Schlagwörter: Kariesrisiko, Prävention, klinische Untersuchung
EndodontieSeiten: 738-746, Sprache: DeutschSonntag, David / Ronicke, MoritzCortisol wird natürlicherweise in der Nebennierenrinde gebildet und stellt das wichtigste endogene Glukokortikoid dar. Derivate des Hormons werden bei verschiedenen Indikationen erfolgreich eingesetzt. Das Ziel der Schmerzreduktion mit Glukokortikoiden wird gleichermaßen über die entzündungshemmende und über die immunsuppressive Wirkung erreicht. Aufgrund dieser immunsuppressiven Wirkung muss beim Einsatz von Glukokortikoiden eine Infektion als Ursache der Schmerzen ausgeschlossen oder eliminiert werden. Einen schlechten Ruf erlangten Kortikosteroide durch den unbedarften Einsatz. Bei richtiger Indikationsstellung überwiegt der Nutzen die potenziellen Risiken jedoch deutlich. So ist sowohl bei systemischer als auch nach lokaler Applikation eine umgehende Reduktion endodontisch bedingter Schmerzen zu verzeichnen. Bei der zahnmedizinischen Schmerztherapie ist die Anwendung auf kurze Zeiträume begrenzt und sollte daher insbesondere bei systemischer Applikation 2 bis 3 Tage nicht überschreiten. Bei intrakanalärer Anwendung in Kombination mit einem lokal wirksamen Antibiotikum kann eine gute Schmerzreduktion erreicht werden, ohne dass systemische Nebenwirkungen zu erwarten sind.
Manuskripteingang: 21.06.2022, Manuskriptannahme: 29.06.2022
Schlagwörter: Kortison, Glukokortikoid, Schmerztherapie, Ledermix, Notfall
ProthetikSeiten: 748-759, Sprache: DeutschTürp, Lisa / Kern, Matthias / Chaar, M. SadDie Erhaltung und die prothetische Versorgung von Zähnen mit wenig koronaler Zahnhartsubstanz aufgrund von Kronen- und Wurzelfrakturen oder kariösen Läsionen ohne Verletzung der biologischen Breite stellt eine Herausforderung dar. Zu den möglichen Behandlungsoptionen gehören die chirurgische Kronenverlängerung sowie die kieferorthopädische und chirurgische Extrusion. In diesem Bericht werden zwei Patienten vorgestellt, bei denen Zähne nach einer chirurgischen Extrusion mithilfe eines atraumatischen Extraktionssystems (AES) prothetisch versorgt wurden.
Manuskripteingang: 18.07.2022, Manuskriptannahme: 20.07.2022
Schlagwörter: Atraumatisches Extraktionssystem (AES), atraumatische Extrusion, chirurgische Extrusion, biologische Breite, Ferrule-Design, Zahnfraktur
ImplantologieSeiten: 760-765, Sprache: DeutschBohner, Lauren / Hanisch, Marcel / Daume, Linda / Sadilina, Sofya / Kleinheinz, JohannesEine unausgewogene Ernährung wirkt sich nicht nur negativ auf den Allgemeinzustand aus, sondern beeinflusst auch die orale Gesundheit. Das Ziel dieser Arbeit ist darzustellen, wie Nährstoffe und ernährungsbedingte Zustände (Fettsäure und Vitamin D, Adipositas) die Implantattherapie beeinflussen können. Die Literatur zeigt, dass ein erhöhter Körperfettanteil einen chronischen inflammatorischen Zustand verursacht, welcher zu einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Periimplantitis führt. Ebenfalls wirken Omega-6-Fettsäuren proinflammatorisch, wohingegen Omega-3-Fettsäuren eine antiinflammatorische Wirkung zeigen. Bislang fehlen allerdings Studien, die den Zusammenhang zwischen Implantaten und Fettsäuren untersucht haben. Eine Supplementation von Vitamin D vor einer Implantation bei Patienten mit mangelnder Serumkonzentration kann die Osseointegration verbessern.
Manuskripteingang: 11.05.2022, Manuskriptannahme: 18.05.2022
Schlagwörter: Zahnimplantat, Ernährung, Adipositas, Fettsäuren, Vitamin D
KinderzahnmedizinSeiten: 766-773, Sprache: DeutschSchüler, Ina M. / Heinrich-Weltzien, RoswithaFrühgeborene leiden häufig an allgemeinmedizinischen Beeinträchtigungen, die ursächlich mit ihrer Frühgeburtlichkeit und intensivmedizinischen postnatalen Therapien in Verbindung stehen. Aufgrund vielfältiger motorischer, sensorischer und psychoemotionaler Entwicklungsstörungen weisen Frühgeborene im Vergleich zu Reifgeborenen eine schlechtere Zahn- und Mundgesundheit auf. Insbesondere extrem früh geborene Kinder haben ein höheres Risiko für Karies, Gingivitis, Schmelzstrukturstörungen sowie Zahn- und Kieferfehlstellungen. Eine begünstigende Rolle für die frühe Entstehung kariöser Läsionen spielt die hochfrequente Gabe kohlenhydratreicher Nahrungsmittel, die die körperliche Entwicklung der Frühgeborenen unterstützen soll. Als zahnärztliche Risikopatienten
sollten Frühgeborene frühzeitig in ein umfassendes multidisziplinäres, an Prävention orientiertes Betreuungsprogramm von (Kinder-)Zahnärzten, Kieferorthopäden, Logopäden, Physiotherapeuten und Pädiatern eingebunden werden, um frühgeburtlich bedingte Risiken für eine schlechte Mundgesundheit und mundgesundheitsbezogene Lebensqualität zu kompensieren.
Manuskripteingang: 25.05.2022, Manuskriptannahme: 03.06.2022
Schlagwörter: Frühgeburtlichkeit, Allgemeingesundheit, Zahn- und Mundgesundheit, orale Manifestationen, Kooperationseinschränkungen, Verhaltensführung
OralchirurgieSeiten: 774-778, Sprache: DeutschFilippi, Andreas / Ahmed, ZeynabPalatinale Dislokationen gehören zu den schwereren Zahnverletzungen im bleibenden Gebiss. Sowohl der initiale Heilungsverlauf als auch die Prognose hängen von einer raschen und kompetenten Erstversorgung am Unfalltag ab. Der Zahn muss möglichst perfekt in seiner Originalposition reponiert und flexibel geschient werden. Bereits am Unfalltag muss entschieden werden, ob der verletzte Zahn eine Wurzelkanalbehandlung benötigt oder nicht. Wenn ja, sollte diese zeitnah begonnen werden. Um die parodontale Heilung bestmöglich zu unterstützen, ist neben einer flexiblen Schiene auch eine gute Instruktion bezüglich der Mundhygiene wichtig, insbesondere in der ersten Woche nach dem Unfall.
Manuskripteingang: 01.05.2022, Manuskriptannahme: 03.05.2022
Schlagwörter: Zahnunfall, Dislokationsverletzung, Parodont, Pulpa, Wurzelresorption
Orale MedizinSeiten: 780-784, Sprache: DeutschSchmidt-Westhausen, Andrea MariaDer besondere oralmedizinische Fall – Aus der Klinik für die PraxisEs wird über eine 60-jährige Patientin berichtet, die sich aufgrund einer Rötung, Ulzerationen und Blasenbildung der gesamten befestigten vestibulären Gingiva (Gingivitis desquamativa) im Ober- und Unterkiefer in der Mundschleimhautsprechstunde vorstellte. Die Läsionen bestanden seit sechs Monaten und waren sehr schmerzhaft. Zusätzlich litt die Patientin an einer Konjunktivitis des linken Auges, die sie nicht beeinträchtigte, sodass bis dato keine Vorstellung in der Ophthalmologie erfolgte. Eine Biopsie aus der Mukosa des Unterkiefervestibulums bestätigte den Verdacht einer blasenbildenden Erkrankung im Sinne eines vernarbenden Schleimhautpemphigoids mit okulärer Beteiligung.
Manuskripteingang: 14.06.2022, Manuskriptannahme: 20.06.2022
Schlagwörter: Vernarbendes Schleimhautpemphigoid, blasenbildende Erkrankung, Gingivitis desquamativa, orale Manifestation
Zahnmedizin allgemeinSeiten: 786-790, Sprache: DeutschKrunić, Aleksandar / Türp, Jens ChristophDie klinischen Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) stellen eine wichtige Evidenzquelle dar. Zum 31.12.2021 standen 45 AWMF-Leitlinien mit zahnmedizinischem Bezug zur Verfügung, von denen 26 den höchsten Evidenzgrad (S3) aufwiesen. Insgesamt waren jedoch nur 24 Leitlinien gültig. Daher ist zu fordern:
1. Veraltete Leitlinien sind so rasch wie möglich zu aktualisieren.
2. Weitere Leitlinien sind zu bislang nicht bedachten klinisch wichtigen Fragestellungen zu erstellen.
3. Fortschreibungen und Aktualisierungen bestehender Leitlinien sind rechtzeitig durchzuführen.
4. Klinisch tätige Zahnärzte müssen die Inhalte der für sie relevanten Leitlinien kennen.
Manuskripteingang: 04.07.2022, Manuskriptannahme: 20.07.2022
Schlagwörter: Evidenzbasierte Zahnmedizin, Leitlinien, Qualitätssicherung, wissenschaftliche Fachgesellschaften
Bildgebende VerfahrenSeiten: 792, Sprache: DeutschSchulze, DirkAtlasPraxismanagementSeiten: 794-798, Sprache: DeutschWinzen, OlafAbrechnungPraxismanagementSeiten: 800, Sprache: DeutschZurstraßen, ArnoRechtsfragenPraxismanagementSeiten: 802-803, Sprache: DeutschRatajczak, Thomas / Jauchstetter, LeaDas aktuelle UrteilPraxismanagementSeiten: 804-805, Sprache: DeutschBischoff, Johannes G.Warenbezug auf dem EU-Ausland führt zu mehr Verwaltungsaufwand in der Praxis – Steuerrecht