EditorialSeiten: 343, Sprache: DeutschLudwig, Björn / Bock, Jens JohannesSeiten: 349-362, Sprache: DeutschDi Leonardo, Bruno / Mura, Rossano / Fontana, Mattia / Ludwig, Björn / Bock, Jens JohannesZwei FallbeispieleMithilfe von zwei Fallbeispielen werden die Vorteile der Hybrid-GNE(Gaumennahterweiterung)- Apparatur in Kombination mit einer Delaire-Maske und frontalen unteren Aufbissen bei der Behandlung der Angle-Klasse III demonstriert.
Schlagwörter: Angle-Klasse III, umgekehrter Überbiss, Hybrid-GNE-Apparatur, Delaire-Maske
Seiten: 365-376, Sprache: DeutschSchäfer, Maria / Stahl, Franka / Stern, SarahZur Therapie der Klasse II/1 bietet die moderne Kieferorthopädie unterschiedliche Behandlungsphilosophien und ein breites apparatives Behandlungsspektrum für Behandlungen im frühen und späten Wechselgebiss sowie im jugendlich permanenten Gebiss. Der Artikel beschäftigt sich mit der Frage, ob der Funktionsregler Typ II (FR II) nach Fränkel neben Aktivator, Twinblock und Co. noch eine klinische Relevanz bei der Therapie vom Klasse-II/1-Patienten hat. In einer kontrollierten klinischen Studie mit 23 Patienten sollten die dentalen und funktionsbezogenen Behandlungseffekte einer Frühbehandlung mittels FR II und begleitender myofunktioneller Therapie bei Kindern mit einem nicht KIG-relevanten Overjet 9 mm (KIG: kieferorthopädische Indikationsgruppen) untersucht werden. Der positive Overjet und die anteriore Zahnbogenlänge konnten innerhalb der Frühbehandlung signifikant reduziert und die orofazialen Dysfunktionen deutlich reduziert werden. Der FR II nach Fränkel eignet sich somit v. a. für die Frühbehandlung von Patienten mit Angle-Klasse II/1 und orofazialen Fehlfunktionen.
Schlagwörter: Funktionskieferorthopädie, Funktionsregler, Frühbehandlung, Dysfunktion, Klasse II/1
Seiten: 377-385, Sprache: DeutschHaubrich, Julia / Schupp, WernerEin PatientenbeispielBei Patienten mit vorzeitigem Verlust der Milchzähne und unzureichender Platzerhaltung kann die Lücke aufgrund einer unerwünschten Migration der Nachbarzähne verringert und der Platz für den Durchbruch aller bleibenden Zähne unzureichend werden. Heutzutage können viele verschiedene kieferorthopädische Behandlungsoptionen Anwendung finden, um Lücken wieder zu öffnen und mögliche Extraktionen im bleibenden Gebiss zu vermeiden. Eine Option hierbei ist die Behandlung mit dem Invisalign-System, das eine nahezu unsichtbare und komfortable Möglichkeit zur Patientenbehandlung mit weniger potenziellen Nebenwirkungen als mit herkömmlichen festsitzenden Geräten bietet. Dieser Artikel zeigt ein Patientenbeispiel in jungem Alter, in dem Platz für weiteren Zahndurchbruch geschaffen und dadurch eine potenzielle Extraktionsbehandlung vermieden werden konnte.
Schlagwörter: Invisalign, Aligner-Orthodontie, ClinCheck Software, Behandlung von Teenagern, Wechselgebiss, Extraktion, Platzmangel
Seiten: 387-394, Sprache: DeutschSchmid, Carmen U. / Mahaini, Luai / Kahl-Nieke, BärbelEin ZwillingsvergleichDie Klasse-II-Anomalie stellt aufgrund ihrer hohen Prävalenz eine häufige kieferorthopädische Behandlungsindikation dar. Anhand eines eineiigen und somit genetisch identischen Zwillingspaars wird die Therapie der Klasse II mittels Vorschubdoppelplatte (VDP) und festsitzender Klasse-II-Mechanik (Sabbagh Universal Spring 2, SUS2) durch Überlagerung von Fernröntgenseitenbild(FRS)-Durchzeichnungen verglichen. Beide Patientinnen konnten erfolgreich in Klasse-I- Okklusion mit korrektem Overjet abgeschlossen werden. Es konnte gezeigt werden, dass mit beiden verwendeten Apparaturen effektiv die Klasse-II-Anomalie therapiert werden kann, wobei die orthopädische Wirkung der (bereits im späten Wechselgebiss und somit während des puberalen Wachstumsspurts einsetzbaren) Vorschubdoppelplatte gegenüber der festsitzenden Klasse-II-Mechanik dominiert. Die Entscheidung, welches Gerät zur Klasse-II-Therapie verwendet wird, sollte immer eine individuelle Fallentscheidung sein unter Berücksichtigung von Gebissentwicklungsphase bzw. Restwachstum, zu erwartender Compliance sowie dem Ausmaß der skelettalen bzw. dentoalveolären Anomalie.
Schlagwörter: Klasse II, Vorschubdoppelplatte, bissverlagernde Feder, Sabbagh Universal Spring, Zwillingsvergleich
Seiten: 395-403, Sprache: DeutschFunke, Julia / Schupp, WernerEine minimalinvasive AlternativeDie Gaumennahterweiterung wurde erstmalig im Jahre 1860 in der Literatur beschrieben. Nachdem diese Methode zunächst mitunter scharf kritisiert wurde, ist sie heute die bevorzugte Behandlungsalternative des transversal unterentwickelten Oberkiefers bei Kindern und Jugendlichen. Üblicherweise werden heute verwendete Apparaturen zur Erweiterung der Sutura palatina mediana fest einzementiert oder mithilfe von Minischrauben (TADs) skelettal verankert. Da festsitzende Apparaturen immer auch mit einer eingeschränkten Möglichkeit der Mundhygiene einhergehen und nicht alle Patienten eine Implantatinsertion tolerieren, wird folgend eine herausnehmbare Schienenvariante vorgestellt, die mittels Laminiertechnik hergestellt und durch direkt gebondete Attachments an den Zähnen verankert wird.
Schlagwörter: Gaumennahterweiterung, posteriorer Kreuzbiss, Kompositattachments, Laminiertechnik, LAMItec
Seiten: 405-415, Sprache: DeutschPancherz, HansEine PilotstudieDiese Pilotstudie sollte folgende Frage beantworten: Führt eine extreme Klasse-II-Überkorrektur bei der Herbst-Behandlung von Klasse-II:1-Dysgnathien langzeitlich zu einem normalen Overjet und einer Klasse-I-Okklusion ohne weitere Behandlung und ohne Retention nach der Therapie? Zehn konsekutive Klasse-II:1-Herbst-Patienten (Alter: 12-16 Jahre) wurden extrem überbehandelt zu einem negativen Overjet (frontaler Kreuzbiss) und einer Klasse-III-Molarenokklusion. Die aktive Behandlungszeit war auf sechs Monate festgelegt. Nach der Herbst-Therapie fanden keine weitere Behandlung und keine Retention statt. Innerhalb der Grenzen dieser Studie (kleines Patientenkollektiv) konnte festgestellt werden, dass eine extreme Überbehandlung mit der Herbst-Apparatur langfristig durchaus erfolgreich ist. In der Regel erholen sich der überbehandelte Überbiss (negativer Overjet) und die überbehandelte Molarenokklusion (Klasse III). In einem Zeitraum von sechs Monaten nach aktiver Herbst-Behandlung sieht man regelmäßig einen positiven Overjet und eine Klasse-I-Molarenokklusion. Langfristig kann eine weitere Normalisierung des Overjets und eine Stabilisierung der Klasse-I-Okklusion erwartet werden. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass bei einer Zwei-Phasen-Herbst-/MB-Behandlung eine extreme Klasse-II-Überkorrektur in der Herbst-Phase von Vorteil ist, um die MB-Phase kürzer und sicherer zu machen. Für eine endgültige Schlussfolgerung ist aber weitere Forschung an einem größeren Patientengut notwendig.
Schlagwörter: Herbst-Apparatur, extreme Klasse-II-Überkorrektur, keine Retention nach der Behandlung, stabiles Langzeitergebnis
BiomechanikSeiten: 417-423, Sprache: DeutschSchwindling, Franz-PeterRotationen - also Momente unter erster Ordnung - können als unerwünschte Nebenwirkungen immer dann gerne auftreten, wenn Aufgaben des Lückenmanagements durch Einzelkräfte gelöst werden. Sie betreffen oft die endständigen und die einer Lücke benachbarten Zähne, also insbesondere Molaren und Eckzähne, die dann aufgrund ihrer dominanten Position den Zahnbogen verformen. Der heutige Beitrag der Biomechanikkolumne erläutert die Entstehung von unerwünschten Momenten erster Ordnung und zeigt Strategien zu ihrer Vermeidung auf.
Schlagwörter: Rotation, Moment erster Ordnung, Lückenschluss, Widerstandszentrum, Versetzungsmoment, Kraftwirkungslinie, elastische Kette, Achterligatur, parallele Kräfte, Rekrutieren, Retainer, Bypass, Antirotationsbiegung, V-Biegung, Geometrie VI, Stufenbiegung
Abrechnung und forensische KieferorthopädieSeiten: 425-432, Sprache: DeutschStrzyż, Katarzyna / Fuhrmann, Robert A. W.Im medizinischen Alltag sind alle Mitarbeiter einer KFO-Praxis dem Risiko einer Nadelstichverletzung ausgesetzt. Die Gefährdung dieser Personengruppe entsteht sowohl durch den direkten Kontakt zum Patienten als auch durch das Arbeiten mit spitzen bzw. scharfkantigen und gleichzeitig kontaminierten Instrumenten. Dabei besteht ein ernstzunehmendes Risiko einer Infektion mit blutübertragbaren Erregern wie z. B. Hepatitis-B-Virus (HBV), Hepatitis-C-Virus (HCV) oder Humanem Immundefizienz-Virus (HIV). Vor diesem Hintergrund werden die Wahrscheinlichkeit einer Infektionsgefahr und die Notwendigkeit der zügigen und sorgfältigen Versorgung nach einer Stichverletzung erläutert. Von größter Bedeutung sind die Sofortmaßnahmen, die direkt nach einer Exposition eines kieferorthopädischen Mitarbeiters stattfinden. Darüber hinaus soll eine schnellstmögliche Postexpositionsprophylaxe (PEP) und anschließend die Weiterbehandlung beim D-Arzt bzw. Betriebsarzt durchgeführt werden. Eine Nadelstichverletzung kann sowohl für den Behandler als auch für den Patienten erhebliche gesundheitliche Auswirkungen haben und zu langfristigen medizinischen Komplikationen bzw. beruflichen Einschränkungen führen.
Schlagwörter: Nadelstichverletzung, Stichverletzung, Infektion, Hepatitis B, Hepatitis C, HIV-Infektion, Viren, Bakterien, blutübertragbare Infektionserreger, Postexpositionsprophylaxe (PEP), D-Arzt, Infektionsrisiko, medizinische Risiken
ZeitschriftenreferateSeiten: 433-442, Sprache: DeutschMiethke, Rainer-ReginaldDie differenzialdiagnostisch interessante KasuistikSeiten: 443-445, Sprache: DeutschBinger, Thomas / Haag, Wolfgang / Ludwig, BjörnKongressberichtSeiten: 447-449, Sprache: DeutschBock, Jens Johannes / Ludwig, Björn31. Symposion Praktische Kieferorthopädie