EditorialPubMed-ID: 32207455Seiten: 3-4, Sprache: Deutsch, EnglischBeuer, FlorianEditorialPubMed-ID: 32207456Seiten: 5-6, Sprache: Deutsch, EnglischMehl, AlbertSciencePubMed-ID: 32207457Seiten: 11-16, Sprache: Deutsch, EnglischKrohn, Sebastian / Hampe, Tristan / Brack, Frederike / Wassmann, Torsten / Bürgers, RalfZiel: Das Ziel der vorliegenden Studie war die Bewertung intraoraler Mikrosensoren zur objektiven Messung der Patienten-Compliance im Rahmen der Schienentherapie sowie die vergleichende Analyse der Tragedauer von Oberkiefer- und Unterkiefer-Aufbissschienen bei Patienten mit myofaszialen Schmerzen.
Material und Methode: 32 Patienten mit myofaszialen Schmerzen ohne Einschränkung der Mundöffnung (RDC/TMD Ia) wurden randomisiert in zwei Gruppen unterteilt. Die Druckdolenzen der initialen Untersuchung wurden zur Vergleichbarkeit der Patienten als Schmerzscore angegeben. Bei der Gruppe 1 wurde eine Oberkiefer-Aufbissschiene, bei der Gruppe 2 eine Unterkiefer-Aufbissschiene eingegliedert. Bei allen Schienen wurde ein Mikrosensor befestigt, der weder die statische noch die dynamische Okklusion veränderte. Das Trageverhalten wurde in drei Intervallen mit je 30 Tagen aufgezeichnet. Im Anschluss an den Untersuchungszeitraum wurden die Daten mit einer mehrfaktoriellen Varianzanalyse und einer Bland-Altman-Analyse statistisch ausgewertet.
Ergebnis: Über den gesamten Beobachtungszeitraum wurden Oberkieferschienen an 44,4 % der Tage angewendet, Unterkieferschienen wurden an 44,2 % der Tage getragen. Im Hinblick auf die Patienten-Compliance wurde kein signifikanter Unterschied zwischen Ober- und Unterkieferschienen festgestellt (p = 0,359). Patienten mit einem höheren Schmerzscore (p 0,0001) und weibliche Patienten (p = 0,013) wiesen eine signifikant höhere Tragedauer auf. Die Tragedauer nahm in beiden Gruppen über den gesamten Beobachtungszeitraum ab, wobei die Differenz nur zwischen dem initialen und terminalen Intervall signifikant war (p 0,0001).
Schlussfolgerung: Die Mikrosensoren, die in der vorliegenden Studie verwendet wurden, waren ein effektives und reliables Hilfsmittel zur Aufzeichnung der Compliance bei CMD-Patienten. Die hier vorgestellte Methodik ermöglicht außerdem die Kontrolle der Schienentherapie vor Bisshebungen. Die untersuchten Schienentypen hatten keinen Einfluss auf die Patienten-Compliance.
Schlagwörter: Mikrosensor, Schienentherapie, Compliance, myofasziale Schmerzen, sensorbasiertes Monitoring, craniomandibuläre Dysfunktionen
SciencePubMed-ID: 32207458Seiten: 17-26, Sprache: Deutsch, EnglischHugger, Alfons / Hugger, Sybille / Ruge, Sebastian / John, Diana / Kordaß, BerndAuswertungen des assoziierten Projekts zur bevölkerungsrepräsentativen Study of Health in Pomerania (SHIP)Bei der Aufzeichnung kondylärer Bewegungsbahnen mithilfe elektronischer Messsysteme ist häufig festzustellen, dass vor allem bei Kieferöffnungs- und -schließbewegungen exkursive und inkursive Bahnanteile sich nicht deckungsgleich verhalten, sondern mehr oder weniger ausgeprägt separat verlaufen. Gegenstand der Studie war es, dieses Phänomen im Kontext des Rotations-Translationsverhaltens und in der Betrachtung zusätzlicher seitenbezogener kondylennaher Bahnverläufe zu untersuchen. Dazu wurden elektronische Bewegungsaufzeichnungen habitueller Kieferöffnung von 259 Personen des assoziierten Projekts zur bevölkerungsrepräsentativen Basisstudie SHIP 0 ausgewertet. Der kondyläre Bahnverlauf (condylar tracing, ConTrac) am arbiträren Achsenpunkt, das Exkursions-Inkursionsverhalten im Kondylenbahngrid (excursion vs. incursion behaviour in condylar tracing grid, ExInGrid) sowie das Rotations-Translationsverhalten (rotation vs. translation behaviour, RotTrans) wurden klassifiziert und die kondyläre translative Bahnstrecke sowie der maximale Rotationswinkel metrisch bestimmt. Beziehungen zwischen den Parametern ConTrac, ExInGrid und RotTrans wurden anhand von Kreuztabellen und des Korrelationskoeffizienten nach Spearman statistisch analysiert.
Lediglich zu rund 18 % zeigte ConTrac Deckungsgleichheit von exkursiver und inkursiven Bahnanteilen, während nicht deckungsgleiche Verläufe zu 39 % und weitere Auffälligkeiten im Bahnverlauf zu 43 % festzustellen waren. Für den Parameter ExInGrid ließen sich zu 89 % erkennbare bis stark ausgeprägte Schleifenbildung im Kondylenbahngrid ermitteln. Für die reine Translationsstrecke der kondylären Bewegungsbahn wurden im Mittel 12,5 mm (min. 2,1 mm, max. 21,7 mm) und für den maximalen Rotationswinkel 32,1° (min. 12°, max. 45°) bestimmt. Bezüglich des Rotations-Translationsverhaltens trat das lineare Grundmuster zu rund 9 % auf, das sigmoidale Muster zu 28 % und das hystereseartige, schleifige oder irreguläre Muster zu 63 %. Die Parameter RotTrans und ExInGrid zeigten einen starken Zusammenhang, wohingegen die Stärke des Zusammenhangs bei ConTrac und ExInGrid bzw. RotTrans und ConTrac als schwach bzw. sehr schwach zu werten war.
Das Rotations-Translationsverhalten beeinflusst kondylennahe Bewegungsbahnen in der Lagebeziehung von exkursiven und inkursiven Anteilen. Die Visualisierung mehrerer kondylennaher Bewegungsbahnen in Form eines Kondylenbahngrids hilft, komplexe rotative und translative Bewegungskomponenten der realen Kondylen besser zu erfassen als die Beurteilung einer singulären Kondylenbahn.
Schlagwörter: bevölkerungsrepräsentative Werte der Unterkieferfunktion, Kondylenbahn, Funktionsdiagnostik, Unterkiefer-Bewegungsaufzeichnung, Rotations-Translationsverhalten
ScienceDOI: 10.3290/j.ijcd.b833722, PubMed-ID: 32207459Seiten: 27-37, Sprache: Deutsch, EnglischRevilla-León, Marta / Meyer, Matthew J. / Zandinejad, Amirali / Özcan, MutluLiteraturreview zum aktuellen Stand und zukünftigen PerspektivenZiel: Ziel dieses narrativen Reviews war es, den aktuellen Stand und die zukünftigen Perspektiven der additiven Fertigung in der Zahnmedizin mit besonderem Schwerpunkt auf der Verarbeitung von Zirkonoxid zusammenzufassen. Additive Fertigungstechnologien sind die VAT Polymerisation, das Material-Jetting, die Material-Extrusion, die pulverbettbasierten Schmelzverfahren Selektives Lasersintern und Selektives Laserschmelzen, die Direct Energy Deposition, die Sheet Lamination und das Binder-Jetting. Material und Methoden: Durchgeführt wurde ein umfassendes Literaturreview mit einem Schwerpunkt auf für die Zirkonoxidverarbeitung eingesetzten additiven Fertigungsverfahren. Die Literatur wurde über eine elektronische Datenbanksuche unter Verwendung von Stichworten und MeSH-Begriffen ermittelt. Die Suche war auf Volltext-Artikel beschränkt, die in englischer Sprache verfasst und in unabhängig begutachteten Zeitschriften (Peer-Review) zwischen 1999 und 2018 erschienen waren. Ergebnisse: In das Review wurden insgesamt 62 Artikel eingeschlossen, von denen 56 Beschreibungen der additiven Fertigungsprozesse lieferten und sechs, deren Anwendung aus der Zahnmedizin berichteten. Die Literatur zu additiven Verfahren für Keramiken ist sehr vielfältig, was die Erstellung einer Systematik der aktuell verfügbaren Techniken für die additive Verarbeitung von Zirkonoxid schwierig macht. Aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzungen der Zirkonoxidsuspensionen bzw. -mischungen in den verschiedenen Verfahren war es häufig schwer, die Informationen richtig einzuordnen. Die mechanischen Eigenschaften der mit den verschiedenen Verfahren 3-D-gedruckten Zirkonoxidobjekte wurden mit einem breiten Spektrum an Tests untersucht. Insgesamt zeigt das Review, dass die Verarbeitung von Zirkonoxid mit additiven Fertigungsverfahren problemlos möglich ist. Die erzielten mechanischen Eigenschaften sind jedoch verglichen mit herkömmlichen Verarbeitungsmethoden schlecht. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieses Reviews machen deutlich, dass weitere Verbesserungen an den additiven Verfahren für die Herstellung von Zirkonoxid-Rekonstruktion sowie an der Materialzusammensetzung erforderlich sind, bevor 3-D-gedrucktes Zirkonoxid als Material für die routinemäßige Versorgung infrage kommt.
Schlagwörter: 3-D-Druck, additive Fertigung, Dentalkeramik, Stereolithografie, Zirkonoxid
SciencePubMed-ID: 32207460Seiten: 39-48, Sprache: Deutsch, EnglischGoob, Janosch / Erdelt, Kurt / Schweiger, Josef / Pho Duc, Jean-Marc / Schubert, Oliver / Güth, Jan-FrederikHintergrund: Das Dental-Motion-Decoder (DMD)-System ist ein Medizinprodukt, das mithilfe von Magnetfeldtechnologie Unterkieferbewegungen aufzeichnet. Die Daten können zur Programmierung eines Artikulators verwendet oder direkt in einer CAD-Software verarbeitet werden. Zielsetzung dieser Studie war die Beurteilung der Reproduzierbarkeit des DMD-Systems in vitro und in vivo.
Material und Methoden: Protrusive und laterotrusive Bewegungen wurden in vitro mit einem Artikulator (SAM SE) (Gruppe M) und in vivo an einer Testperson (Gruppe P) simuliert. Die Messungen wurden auf zwei Arten durchgeführt: 1) Nach der Initialisierung des Systems und einmaligen Referenzierens unter Verwendung von Referenzpunkten (RPs) wurden 30 protrusive und laterotrusive Bewegungen ausgeführt (M1 und P1). 2) 30 Einzelmessungen, nach jeweils neuem Referenzieren der RPs (M2 und P2). Die Werte für den sagittalen Kondylenbahnneigungswinkel (sCPIA) und den Bennett-Winkel (BA) wurden exportiert und analysiert. Die Reproduzierbarkeit des Systems wurde anhand der Standardabweichungen der Messreihen (sCPIA und BA für M1, M2, P1, P2) bewertet.
Ergebnisse: Die In-vitro-Tests M1 (SD: sCPIA = 0,08°; BA = 0,06°) und M2 (SD: sCPIA = 0,26°; BA = 0,11°) zeigten eine signifikant höhere Reproduzierbarkeit (p 0,001) im Vergleich zu den In-vivo-Messungen P1 (SD: sCPIA = 0,61°; BA = 0,45°) und P2 (SD: sCPIA = 1,4°. BA = 0,65°).
Schlussfolgerung: Innerhalb der Grenzen der vorliegenden Studie ist die systembedingte Abweichung in vitro, welche hier die Reproduzierbarkeit des DMD-Systems repräsentiert, kleiner als die in vivo beobachtete biologische Varianz. Somit kann von zuverlässigen Messungen unter klinischen Bedingungen ausgegangen werden.
Schlagwörter: Axiographie, digitaler Arbeitsablauf, virtueller Artikulator, digitaler Artikulator, funktionelle Analyse, CPIA
SciencePubMed-ID: 32207461Seiten: 49-56, Sprache: Deutsch, EnglischHamm, Jennifer / Berndt, Ernst-Ulrich / Beuer, Florian / Zachriat, ChristineZiel: Evaluation eines geeigneten Modells für computer-aided design (CAD)/ computer-aided manufacturing (CAM)-in-vitro-Studien durch die Untersuchung häufig verwendeter Modellmaterialien hinsichtlich Eignung für Intraoralscanner und Dimensionsstabilität
Material und Methode: Nach Vorlage eines für eine zehngliedrige Brücke präparierten Typodont-Modells wurden je ein Modell aus Superhartgips Typ IV (DS), Kobalt-Chrom-Molybdän (CoCr), Epoxidharz (EPOX), Polyurethan (PU), Titan (TI) und Zirkonoxid (ZI) hergestellt. Mit einem Intraoralscanner wurden drei Scans je Modell erstellt. Um die Richtigkeit der Intraoralscans zu beurteilen, wurde der jeweils erste Scan mit dem zugehörigen Referenz-Datensatz verglichen. Der Referenz-Datensatz wurde mit Mikro-Computertomografie (Mikro-CT) generiert. Die Präzision wurde ermittelt, indem die Intraoralscans eines Modells miteinander verglichen wurden. Für die Untersuchung der Dimensionsstabilität wurden mit dem Mikro-CT dreidimensionale Datensätze über einen Zeitraum von sechs Wochen erstellt. Die Datensätze wurden mit einer Software analysiert, die die Abweichungen zwischen zwei Datensätzen unter Verwendung eines Best-fit-Algorithmus berechnet. Die Modelle wurden während der gesamten Studie unter konstanten Bedingungen gelagert.
Ergebnisse: Das Kriterium der Richtigkeit wird von Kobalt-Chrom-Molybdän, Epoxidharz, Polyurethan und dem Typodont-Modell erfüllt. Die Scans von Kobalt-Chrom-Molybdän und Zirkonoxid zeigen die beste Präzision. Polyurethan und das Typodont-Modell erfüllen das Kriterium der Dimensionsstabilität nicht, wohingegen Epoxidharz und Superhartgips für zehn Tage als dimensionsstabil erachtet werden können.
Schlussfolgerung: Das Kobalt-Chrom-Molybdän-Modell ist das einzige Modell, das alle Anforderungen für ein geeignetes Modell für CAD/CAM-in-vitro-Studien erfüllt. Die anderen untersuchten Materialien zeigen entweder mangelnde Dimensionsstabilität oder können nicht adäquat mit dem Intraoralscanner erfasst werden.
Schlagwörter: CAD/CAM, Genauigkeit, digitale Abformung, Modellmaterialien, in vitro, Intraoralscanner
ApplicationPubMed-ID: 32207462Seiten: 57-71, Sprache: Deutsch, EnglischCassetta, Michele / Guarnieri, Rosanna / Altieri, FedericaZiel: Beschrieben wird ein kieferorthopädisches Behandlungsverfahren, das transparente Aligner und computergestützte Piezocision anwendet, um die Einschränkungen der traditionellen Kortikotomie bei der Beschleunigung der kieferorthopädischen Zahnbewegungen zu überwinden. Auch das Rezidiv nach zweijähriger Beobachtung wurde erfasst.
Materialien und Methoden: Ausgewählt und behandelt wurde ein 13-jähriger männlicher Patient mit einer Klasse-II-Malokklusion der Molaren und moderatem Engstand. Beurteilt wurden die Behandlungszeit, die mit der oralen Gesundheit zusammenhängende Lebensqualität (OHRQoL) und Parameter der parodontalen Gesundheit. Zur Reduktion der Behandlungszeit wurde die lappenlose interproximale Kortikotomie in der gesamten Tiefe der Kortikalis mit computergestützter Piezocision durchgeführt. Die kieferorthopädische Behandlung mit transparenten Alignern begann noch am Operationstag.
Ergebnisse: Die Behandlungsdauer betrug insgesamt sechs Monate. Am Ende der Behandlung hatten sich die Parameter der parodontalen Gesundheit verbessert. Die OHRQoL verschlechterte sich nur in den ersten drei postoperativen Tagen. Die Kontrolle nach zwei Jahren zeigte ein Rezidiv von 0,2 mm am oberen linken lateralen Schneidezahn und von 0,25 mm am unteren rechten lateralen Schneidezahn.
Schlussfolgerung: Der vorliegende Fallbericht beschreibt die Vorteile einer Kombination aus computergestützter Piezocision und transparenten Alignern zur Behandlung einer Klasse-II-Malokklusion mit moderatem Engstand.
Schlagwörter: transparente Aligner, CAD/CAM, beschleunigte Zahnbewegung, Kieferorthopädie, Piezocision, Lebensqualität
ApplicationPubMed-ID: 32207463Seiten: 73-82, Sprache: Deutsch, EnglischBurkhardt, Felix / Strietzel, Frank Peter / Bitter, Kerstin / Spies, Benedikt ChristopherHintergrund: Für den Behandlungserfolg einer implantatprothetischen Versorgung ist die Positionierung der Implantate im Knochen von hoher Bedeutung. Insbesondere bei einteiligen Implantaten ist eine nachträgliche Korrektur der Implantatachse nur erschwert möglich. Eine prothetisch orientierte, digitale Planung in Kombination mit einer vollgeführten Implantation kann in diesem Fall ein erhöhtes Maß an Sicherheit bieten.
Fallpräsentation: Zur Rehabilitation einer weitspannigen Schaltlücke in Regio 13 bis 16 wurden drei einteilige Implantate aus Zirkonoxid zur Aufnahme einer Zirkonoxidbrücke mit Extensionsbrückenglied geplant. Für eine optimale Positionierung basierte die Planung auf einem digitalen Set-up und dreidimensionalen DICOM-Daten (Digital Imaging and Communications in Medicine). Die geführte Implantatinsertion wurde mithilfe von Aufsätzen am chirurgischen Winkelstück sowie einer dazu kompatiblen, hülsenlosen Bohrschablone durchgeführt. Für die definitive Versorgung erfolgte die Abformung der Implantate mittels Intraoralscanner. Hierbei auftretende reflexionsbedingte Ungenauigkeiten wurden durch eine digitale Abutmentgeometrie ausgeglichen. Auf Basis dieser überlagerten STL-Daten wurde eine monolithische Zirkonoxid-Restauration subtraktiv gefertigt und adhäsiv zementiert.
Schlussfolgerung: Aufgrund einer vorausschauenden, prothetisch orientierten Planung konnten die einteiligen Keramikimplantate auch ohne Guide-Lösung des Implantatherstellers inseriert werden. Dies war mithilfe von Aufsätzen am chirurgischen Winkelstück und einer dazu kompatiblen Bohrschablone möglich. Dies ist besonders bei einteiligen Implantaten empfehlenswert, da eine nachträgliche Korrektur der Implantatachse nur durch irreversibles Beschleifen der Abutments möglich ist. Durch die Überlagerung der Scandaten mit der importierten, idealen Abutementgeometrie konnte die Genauigkeit der Implantatabformung verbessert werden. Es konnte gezeigt werden, dass mithilfe dieser Methode zukünftig auf eine Gingivaretraktion bei der Abformung dieses Implantattyps verzichtet werden kann.
Schlagwörter: Keramikimplantate, geführte Implantation, backward planning, Intraoralscan, CAD/CAM, digitaler Workflow
ApplicationPubMed-ID: 32207464Seiten: 83-91, Sprache: Deutsch, EnglischSkramstad, Michael J.Ziel: In diesem Artikel wird eine neue Fertigungseinheit (Cerec Primemill, Dentsply Sirona) vorgestellt. Klinische Fallbeispiele zeigen den gesamten Arbeitsablauf bei der Sofortversorgung von Patienten mit einer Restauration.
Materialien und Methoden: Die Einheit besitzt einen Touchscreen, der sich direkt an der Schleifeinheit befindet und den Nutzer durch die Planung der Fertigung führt. Dieser Prozess wird ebenso wie der Touchiervorgang vor der Fertigung abgeschlossen. Neben dem geführten Arbeitsablauf besitzt die Einheit einen neuen Block-Scanner und einen RFID-Leser (radio-frequency identification) zur Identifizierung und Überwachung der Fräser. Außerdem werden neue Instrumente zum Schleifen und Fräsen sowie Fertigungsalgorithmen eingeführt. Das Gerät setzt bei Zirkon ein paralleles Fräsverfahren ein und bei Glaskeramik eine Schleifstrategie.
Ergebnisse: Die optimierten Werkzeuggeometrien und Fertigungsalgorithmen sowie die neuen mechanischen und elektronischen Komponenten verbessern die Qualität und sorgen für eine kurze Fertigungszeit.
Schlagwörter: Bearbeitungsstrategie, Arbeitsablauf, Touchscreen, farbcodierte Kappe