PubMed-ID: 26389133Seiten: 201-223, Sprache: Englisch, DeutschAhlers, M. Oliver / Bernhardt, Olaf / Jakstat, Holger A. / Kordaß, Bernd / Türp, Jens C. / Schindler, Hans-Jürgen / Hugger, AlfonsFür die physiologische Anpassung indirekter zahnärztlicher Restaurationen ist die Aufzeichnung von Bewegungen des Unterkiefers eine seit Langem etablierte Methode. Die Erfassung der kondylären Bewegungen am Patienten ist dabei die Grundlage für die patientengetreue Programmierung individueller teil- oder volljustierbarer Artikulatoren. Die aus der Aufzeichnung resultierenden Einstelldaten sind grundsätzlich sowohl in klassischen mechanischen als auch in elektronischen virtuellen Artikulatoren verwendbar. Zudem wurden kondyläre Bewegungsaufzeichnungen des Unterkiefers schon länger eingesetzt, um bei Patienten mit Funktionsstörungen des Kauorgans aus den aufgezeichneten Bewegungsverläufen auf die morphologische Situation im Kiefergelenkbereich rückschließen zu können. Die jüngste klinische Nutzungsmöglichkeit von Aufzeichnungsdaten zur Bewegungsanalyse besteht im diagnostischen und behandlungsbegleitenden Funktionsmonitoring der Patienten. Bereits publiziert wurden Kriterien für die Auswertung solcher Aufzeichnungen. Bislang fehlte allerdings ein standardisiertes und praxistaugliches Protokoll zur Befundung und Auswertung derartiger Bewegungen. Die multizentrische Autorengruppe verfolgt mit diesem Beitrag das Ziel, ein entsprechendes Protokoll mitsamt den zugehörigen Dokumentationsvorgaben vorzustellen, um damit die Voraussetzung für zukünftige standardisierte computergestützte Auswertungsstrategien zu bieten.
Schlagwörter: Diagnostik, Kieferrelationsbestimmung, Condylus mandibulae, Bewegungsumfang, Referenzwerte, Kiefergelenk
PubMed-ID: 26389134Seiten: 225-235, Sprache: Englisch, DeutschKordaß, Bernd / Ruge, SebastianDie Analyse der Kondylenbahn ist eine Herausforderung in der funktionsorientierten Zahnmedizin. Üblicherweise werden Referenzpunkte im Gelenkbereich auf der Hautoberfläche als "arbiträre", "individuelle" oder "kinematische" Scharnierachspunkte bestimmt und in Bewegung als "Kondylenbahnen" dargestellt. Inwiefern diese "Referenzpunkte" die tatsächlichen Kondylenbahnen repräsentieren, ist im jeweils individuellen Patientenfall letztlich unklar, weil die geometrische Beziehung des tatsächlichen Kondylus zu dem gewählten Referenzpunkt in der Regel nicht bekannt ist. Je nach Lage des Punktes zum Kondylus und zu den Drehzentren der Unterkieferbewegung können diese Bewegungsbahnen bei kombinierten Dreh- und Gleitbewegungen, beispielsweise bei Öffnungs- und Schließbewegungen, deutlich variieren. Dieses zeigen Punktefelder, die im Näherungsbereich des Kiefergelenks angeordnet werden. Um die tatsächliche Kondylenbahn als Bewegungsbahn beispielsweise des Kondylenmittelpunktes aufzuzeichnen, bedarf es Lösungen zur Kopplung mit geeigneten bildgebenden Verfahren, die den Kondylus einschließlich der Punkte, die in Bewegung erfasst werden sollen, abbilden und zugleich in realdynamischer Bewegung darstellen können. Eine solche Lösung ist Sicat Function (Sicat, Bonn). Sicat Function koppelt Aufnahmen der digitalen Volumentomographie (DVT, System Galileos, Sirona, Bensheim) mit ultraschallbasierten, dreidimensionalen Bewegungsaufzeichnungen der Unterkieferfunktion (Jaw Motion Tracker JMT+, Sicat). Zusätzlich können auch intraoral gescannte Zahnreihen mit dem Cerec-System (Sirona) eingeblendet werden. Auf diese Weise entsteht ein 3-D-Modell des knöchernen Unterkiefers einschließlich der Kiefergelenke, das die Bewegungen der Kondylen dreidimensional realdynamisch darstellt und zugleich die Kondylenbahnen an definierten Punkten (hier besonders interessant: Mittelpunkte der Kondylen) wiedergibt. Sicat Function ist damit eine Lösung für die erweiterte instrumentelle und bildgebende Kiefergelenkdiagnostik und hat seine primäre Indikation bei persistierenden, arthrogenen CMD-Beschwerden, die einer Abklärung knöcherner Strukturkomponenten des Kiefergelenks bedürfen.
Schlagwörter: Sicat Function, digitale Volumentomographie, DVT, Funktionsanalyse, Kondylenbahn, Kiefergelenkdiagnostik, CMD
PubMed-ID: 26389135Seiten: 237-258, Sprache: Englisch, DeutschPascale, Andra Maria / Ruge, Sebastian / Hauth, Steffen / Kordaß, Bernd / Linsen, LarsDie optimale Form und Position eines neuen Zahnmodells für einen Patienten wird heute mithilfe von CAD/ CAM-Software berechnet. In Bezug auf diese mögliche zukünftige Anwendung wird in der vorliegenden Arbeit eine unabhängige, interaktive "Stand alone"-Anwendung vorgestellt, die den menschlichen Kauvorgang sowie die durch ihn verursachte Verformung des Nahrungssubstrats simuliert. Dabei wird mithilfe von Kaubewegungssensoren eine präzise Darstellung der Kieferbewegung erzeugt. Das Substrat wird durch ein verformbares elastisches Modell dargestellt. Das Model basiert auf der linearen Finite-Elemente- Methode, welche die physikalische Genauigkeit erhält. Mithilfe einer Kollisionserkennung, basierend auf räumlicher Unterteilung, werden die Kräfte berechnet, die auf das verformbare Modell wirken. Anhand der berechneten Daten werden anschließend geometrische Elemente hinzugefügt, um die Information für den Anwender anzureichern. Das Ziel der Simulation besteht darin, dem Zahnarzt eine vollständige Szene zu präsentieren, in der hervorgehoben wird, wo die Zähne mit dem Substrat in Berührung kommen und wie viel Kraft an diesen Kontaktpunkten wirkt. Somit kann sie gegebenenfalls Hinweise darauf geben, ob der Zahn im Kauvorgang falsch benutzt wird. Eine Echtzeitinteraktivität ist erwünscht und wird innerhalb bestimmter Grenzen auch erreicht, die von der Komplexität der verwendeten geometrischen Modelle abhängen. Die vorgestellte Simulation ist ein erster Schritt hin zum übergeordneten Projektziel, die Zahnposition und -form unter Analyse eines virtuellen Kauvorgangs anhand realer Patientendaten interaktiv zu optimieren (Abb. 1).
Schlagwörter: CAD/CAM, Cerec, Kauen, verformbares Modell, Substrat
PubMed-ID: 26389136Seiten: 261-271, Sprache: Englisch, DeutschKooistra, RonaldHin und wieder verfärben sich Schneidezähne aufgrund von Traumata. In den meisten Fällen bedingt das Trauma komplizierte Dentin- und Schmelzfrakturen, die eine sofortige restaurative Behandlung notwendig machen. In manchen minderschweren Fällen ist das Trauma geringfügig und führt nicht zu strukturellen Schäden an der Zahnhartsubstanz. Das Pulpagewebe reagiert aber dann mit Verfärbungen auf das Trauma. In den folgenden beiden Frontzahnfällen sind am Apex der Schneidezähne jeweils keine Veränderungen sichtbar. Es ist anzunehmen, dass das Pulpagewebe bis zu einem gewissen Grad vital bleibt und dass die Pulpa auf mehrere Arten auf das Trauma reagieren kann. In beiden besprochenen Beispielen ist eine Farbveränderung am mittleren Schneidezahn in Verbindung mit einer Unregelmäßigkeit bei der Frontzahnstellung sichtbar. Die Patienten hatten den expliziten Wunsch, die Farbe des dunkleren Schneidezahns zu verändern, um wieder ein harmonisches Lächeln zu erzielen.
Schlagwörter: noninvasive Veneers, IPS e.max CAD, Cerec Ästhetik
Open AccessPubMed-ID: 26389137Seiten: 273-286, Sprache: Englisch, DeutschBosch, Gabriel / Ender, Andreas / Mehl, AlbertAbrasion und Erosion sind zwei immer wichtiger werdende Ursachen für eine zahnmedizinische Behandlung. Dank moderner digitaler Technik und neuen Materialien lassen sich solche Substanzverluste nahezu noninvasiv nach neuen Konzepten versorgen. Anhand einer Kasuistik wird solch ein neues Konzept dargestellt. Ein Patient mit stark abradierter Eigenbezahnung wurde defektorientiert und möglichst noninvasiv mit Hochleistungskomposit im Seitenzahnbereich und der "Sandwich-Technik" im Frontzahnbereich versorgt. Die Restaurationen wurden auf einer Schleifmaschine ausgeschliffen, die für passgenaue und dünn auslaufende Restaurationen optimiert ist.
Schlagwörter: Bisshebung, ultradünne okklusale Veneers, Hochleistungskomposit, noninvasiv, virtuelle Artikulation, CAD/CAM, komplexe Rehabilitation