Seiten: 289-294, Sprache: DeutschGund, Madline Priska / Brinkmann, Anja / Eger, ThomasHintergrund: Parodontale Erkrankungen nehmen in Deutschland zu. Waren früher die Prävention und Erforschung von Karies Mittelpunkt der Zahnmedizin, so stehen mittlerweile - durch die rückläufige Kariesinzidenz - die Prävention und das frühzeitige Erkennen parodontaler Erkrankungen und der damit verbundene Knochen- und Gewebeabbau im Fokus.
Fragestellung: Neben der klinischen Diagnostik (Bluten auf Sondieren, Sondierungstiefen), sollte dem Patienten die Möglichkeit gegeben werden, seinen parodontalen Zustand einschätzen zu können und dann rechtzeitig beim Zahnarzt oder Parodontologen vorstellig zu werden. Die Erkrankung könnte damit früher als bisher entdeckt und erfolgreich behandelt werden. Die Meinungen über die Validität eines auch durch Patienten durchführbaren aMMP-8-Tests zur Messung von aktiven Kollagenasen gehen in der Literatur auseinander.
Methodik: An 31 Patienten in unterstützender Parodontitistherapie wurden aus Speichelproben aMMP-8-Chairsidetests sowohl bei Gingivitis, leichter und schwerer chronischer Parodontitis sowie unterschiedlichem Behandlungsbedarf durchgeführt.
Ergebnisse: Bei 35 % der wegen Verdacht auf aktive Parodontalerkrankungen vorgestellten Patienten und 43 % aller Parodontitispatienten wurde aMMP-8 über der Nachweisgrenze des Chairsidetests gezeigt.
Schlussfolgerungen: Weitere klinische Studien sind notwendig, um die Validität für die Messung von akuten Parodontitisschüben zu bestimmen.
Schlagwörter: Gingivitis, Parodontitis, aMMP-8, parodontale Diagnostik