Sprache: DeutschSchilke, Reinhard/Felgenhauer, Fenja/Lisson, Jörg A.Um herauszufinden, inwieweit präventive Aspekte bei der Entwicklung von Dysgnathien im Milchgebiss umgesetzt werden, wurde ein Fragebogen an jeweils 1.000 kinder- und zahnärztliche Praxen im gesamten Bundesgebiet versandt; die Rücklaufquote betrug etwa 43 %. Die meisten Kinder- und Zahnärzte achten bei der Untersuchung von Kindern im Vorschulalter "immer" auf Karies sowie Zahn- und Kieferfehlstellungen, während orofaziale Dyskinesien weit weniger Aufmerksamkeit erfahren. Viele Kinder- und die meisten Zahnärzte überweisen Kinder mit Dysgnathien im Milchgebiss an einen Kieferorthopäden. Andererseits sind 23,9 % der Kinder- und 12,2 % der Zahnärzte der Ansicht, dass kieferorthopädische Behandlungen bei Kindern bis zum 6. Lebensjahr nicht erforderlich seien. Die Ergebnisse der vorliegenden Umfrage zeigen, dass einige Ursachen, die zur Entwicklung von Dysgnathien führen, sowohl von Kinder- als auch von Zahnärzten nicht ausreichend beachtet werden. Es besteht demnach Bedarf an einer besser strukturierten Information beider Ärztegruppen, um das Entstehen von Dysgnathien frühzeitig zu vermeiden.
Schlagwörter: Umfrage, Kinderärzte, Prävention, Dysgnathien, orofaziale Dyskinesien