ProthetikSeiten: 372-381, Sprache: DeutschMengel, Reiner / Wendt, Janke / Peleska, BarbaraEine Langzeit-Kohortenstudie über 6 bis 20 JahreDas Ziel der Studie bestand in der Dokumentation und Analyse der Langzeit-Behandlungsergebnisse in einer Patientenkohorte mit fortgeschrittener Parodontitis, bei der eine Versorgung mit Implantaten bzw. Doppelkronen erfolgt war und die in einem engmaschigen Recallprogramm nachuntersucht wurde. Insgesamt 16 Patienten mit generalisierter schwerer Parodontitis wurden prothetisch mit 83 Implantaten und 21 herausnehmbaren Prothesen nach dem Doppelkronenkonzept versorgt (elf zahn-implantatgetragen und zehn implantatgetragen). Jeder Patient wurde 2 bis 4 Wochen vor der geplanten Zahnextraktion sowie unmittelbar nach Eingliederung der Suprakonstruktion untersucht. Über einen Zeitraum von 6 bis 20 Jahren erfolgte ein Recall in einem Intervall von 3 Monaten. Vor Studienbeginn festgelegte klinische Parameter wurden bei jeder Sitzung erhoben und intraorale Röntgenaufnahmen nach Eingliederung der Suprakonstruktion sowie in Intervallen von 1, 3, 5, 10 und 20 Jahren angefertigt. Während der einzelnen Beobachtungszeiträume trat kein Implantat- oder Zahnverlust auf. Eine Mukositis wurde bei 65 % der Implantate registriert, und 27,7 % der Implantate wiesen eine Periimplantitis auf. Der mittlere marginale Knochenverlust an den Implantaten betrug nach 5 Jahren 0,75 ± 0,66 mm und nach 20 Jahren 1,50 ± 1,45 mm. Ein mäßiger Knochenverlust um die Zähne wurde nach 5 (2,8 %) und 20 Jahren (7,3 %) festgestellt. Es ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen Implantaten bei Patienten mit zahn-implantatgetragenen und implantatgetragenen Doppelkronenversorgungen. Diese Ergebnisse zeigen, dass Patienten mit fortgeschrittener Parodontitis entsprechend dem beschriebenen klinischen Protokoll langfristig erfolgreich behandelt werden können.
Schlagwörter: Parodontitis, Mukositis, Periimplantitis, Doppelkronenversorgung, Marburger Doppelkronenkonzept, Implantat