OriginalarbeitSprache: DeutschMaterial und Methode: Hierfür wurden zwei Finite Elemente-Modelle des menschlichen Schädels eingesetzt, die aus über 50000 tetraederförmigen Elementen und ca. 100000 Knotenpunkten bestanden. Anhand dieser virtuellen Modelle konnten vergleichende Simulationen zur Palatinalen Distraktion und zur konventionellen forcierten Gaumennahterweiterung beim jugendlichen und erwachsenen Patienten durchgeführt werden. Die an den verschiedenen anatomischen Strukturen induzierten Dehnungen und die transversale Verlagerung korrespondierender anatomischer Punkte wurden hierzu mit einem interaktiven Messtool gemessen. Ergebnisse: Das Ausmaß der suturalen Öffnung war bei gleichem Aktivierungsmodus bei der Palatinalen Distraktion größer als bei der konventionellen forcierten Gaumennahterweiterung. Bei beiden Verfahren zeigte sich im anterioren Bereich des Alveolarfortsatzes eine größere Suturöffnung als im posterioren Hartgaumenbereich. Bei der Messung der induzierten Dehnungen am Viszero- und Neurokranium zeigten sich durchschnittlich höhere Werte bei der Palatinalen Distraktion. Diskussion: Obwohl die Finite Elemente-Methode (FEM) eine Idealisierung und Vereinfachung der Realität darstellt, hat sich dieses Verfahren zur vergleichenden Analyse von Palatinaler Distraktion und konventioneller forcierter Gaumennahterweiterung bewährt. Die Palatinale Distraktion bietet offenbar gegenüber der konventionellen forcierten Gaumennahterweiterung einige Vorteile. Die Belastung der Zähne und des umgebenden alveolären Knochens ist deutlich niedriger als bei der konventionellen forcierten Gaumennahterweiterung und die mit der Aktivierung aufgebrachten Kräfte werden schneller und effektiver in entsprechende Dehnungen und Verformungen am Schädel umgesetzt. Schlussfolgerung: Aus biomechanischer Sicht stellt die Palatinale Distraktion sowohl beim jugendlichen, als auch beim erwachsenen Patienten eine gute Alternative zur konventionellen forcierten Gaumennahterweiterung dar.