OriginalarbeitSprache: DeutschIm Rahmen einer repräsentativen Untersuchung zur Mundgesundheit des Institutes der Deutschen Zahnärzte (IDZ) wurden im Jahre 1989 auch 868 Personen der Altersgruppe 35 bis 54 Jahre in den alten Bundesländern hinsichtlich ihrer prothetischen Versorgung begutachtet, von denen - nach Plausibilitätsprüfung der Daten - 840 analysiert werden konnten. Ein hoher Anteil (76 %) trug im Ober- und Unterkiefer keine Prothese, nur 1,2 % waren zahnlos und mit einer Totalprothese versorgt. Im internationalen Vergleich wurde deutlich, daß die Bundesrepublik (alte Länder) sowohl durch ihre geringe Quote der Zahnlosigkeit als auch durch die niedrige Zahl fehlender Zähne einen günstigen Platz einnimmt. Der prothetische Versorgungsgrad der Stichprobe war hoch: 73 % aller Lücken waren festsitzend und/oder herausnehmbar versorgt. In der Altersgruppe bis 44 Jahre überwog festsitzender Lückenschluß. Lücken- bzw. Freiendsituationen im Seitenzahnbereich wurden eher toleriert als im Frontzahnbereich. Während die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei den meisten untersuchten Merkmalen nicht sehr ausgeprägt waren, zeigten sich bedeutende Einflüsse der Sozialschichtung: Angehörige der Oberschicht wiesen die geringste Zahl fehlender Zähne auf und bevorzugten Brücken als Zahnersatz. Gleichzeitig wurde in dieser Gruppe aber auch der geringste Versorgungsgrad gemessen.