SpecialPages 1203, Language: GermanNetzle, P. A.Die sich abzeichnende Zunahme des älteren Bevölkerungsanteils ist sowohl auf die gesündere Lebensweise als auch die bessere medizinische Versorgung zurückzuführen. Die oralen Präventivmaßnahmen haben bewirkt, daß immer mehr Menschen mit immer mehr Zähnen alt werden. Obwohl sich ein vermehrter zahnmedizinischer Behandlungsbedarf in Richtung festsitzender Prothetik abzuzeichnen scheint, trifft dies auf die hochbetagten, auf intensive Betreuung angewiesenen Bewohner von Pflegeheimen vordergründig und in absehbarer Zeit noch nicht zu. Wie anhand von verschiedenen Untersuchungen aufgezeigt wird, sind die oralen Befunde dieser Bevölkerungsgruppe von starker Vernachlässigung infolge unzureichender Mundhygiene gekennzeichnet. Mehr als die Hälfte der Pensionäre ist völlig zahnlos, die übrigen weisen eine stark reduzierte Restbezahnung auf. Es wurde versucht, für die jeweilige Ausgangssituation Behandlungsstrategien vorzuschlagen, die auch dem sozialen Status dieser Menschen Rechnung trägt. Dabei steht nicht so sehr die "gehobene Teilprothetik" im Vordergrund, sondern mehr eine schrittweise Erweiterung von Teilprothesen bis zur totalen Prothese, was aber in funktioneller und ästhetischer Hinsicht trotzdem eine anspruchsvolle Aufgabe sowohl für den Zahnarzt als auch für den Zahntechniker sein kann. Hierfür ist eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich.
Keywords: Geroprothetik = Altersprothetik, prothetischer Notfall im Heim, zahnloser Patient, Prothesenhygiene