ImplantologiePages 291-302, Language: GermanHundeshagen, BenjaminEine FalldarstellungDie Extraktion eines nicht erhaltungsfähigen Zahnes bedingt Resorptionsprozesse, deren Folge oft ein beträchtlicher Verlust von Hart- und Weichgewebsstrukturen ist. In Abhängigkeit vom Ausmaß ziehen die Schäden therapeutische Konsequenzen nach sich. Hierzu gehören augmentative chirurgische Maßnahmen, die für den Patienten eine hohe Belastung bedeuten und nach Möglichkeit minimiert werden sollten. Vorgestellt wird ein Konzept zur Vermeidung von resorptionsbedingten Gewebsverlusten, welches auf einer modernen, biologisch orientierten Traumatologie basiert. Die Wundheilungsvorgänge werden gefördert und der Alveolenerhalt sowie eine suffiziente Defektauffüllung forciert. Die vereinfachte Verfahrenstechnik umfasst zwei - auch miteinander kombinierbare - Wege: Erstens bleiben mit Hilfe der Replantation von Wurzelsegmenten alveoläre Strukturen erhalten, und zweitens kann bei einer Extrusion (orthodontische Extraktion) verloren gegangenes Gewebe regeneriert werden. Mit diesem Vorgehen wird ein chirurgisches Gewebsmanagement weitestgehend umgangen. Die Vorteile der Methode sind eine minimale chirurgische Intervention, eine reduzierte Patientenmorbidität, ein vorhersagbares Ergebnis und eine verkürzte Behandlungszeit. Zudem wird die Verwendung von Fremdmaterial für die Knochenregeneration ausgeschlossen. Das Konzept ist eine Alternative zu einer chirurgischen Intervention nach der Extraktion von Zähnen.
Keywords: Augmentation, Extraktion, Extrusion, Replantation, biologisches Gewebsmanagement, Gewebserhalt, Alveolenerhalt, Tissue Master Concept