OralchirurgiePages 965-971, Language: GermanHadrossek, Paul/Dammaschke, TillFallbericht über die alternative Behandlung einer kompletten vertikalen LängsfrakturDie vertikale Längsfraktur ist bis heute eine Komplikation, welche zumeist eine infauste Prognose für den betroffenen Zahn darstellt. In dem hier vorgestellten Fall wurde an Zahn 15 einer 54-jährigen Patientin eine Längsfraktur diagnostiziert. Trotz der infausten Prognose erfolgte der Versuch, den Zahn zu erhalten. Nach intentioneller Extraktion wurden die Zahnfragmente mit Hilfe eines Dentinadhäsivs und eines dualhärtenden Komposits zunächst fixiert. Es folgte die Versorgung des Frakturspaltes im Bereich der Wurzeloberfläche mit einem Kalziumsilikatzement (Biodentine). Der Zahn wurde anschließend reponiert und für 10 Tage mit einem Titan-Trauma-Splint semirigide geschient. Kontrolluntersuchungen nach 3 und 6 Monaten ergaben einen symptomlosen Zahn, eine unauffällige Perkussionsprobe ohne Anzeichen einer Ankylose und physiologische Taschensondierungstiefen von 3 mm, so dass der Zahn 1/2 Jahr nach der Replantation überkront wurde. Auch die Kontrolluntersuchung 1 Jahr post operationem zeigte einen klinisch symptomlosen Zahn. Röntgenologisch war eine zunehmende knöcherne Regeneration im Bereich der apikalen Osteolyse erkennbar. Es scheint demnach unter Umständen möglich zu sein, bei günstigen Voraussetzungen längsfrakturierte Zähne mit Hilfe von Biodentine für einen gewissen Zeitraum zu erhalten und das umliegende Gewebe zur Regeneration anzuregen. Weitere Forschungsergebnisse und Fallberichte bleiben allerdings abzuwarten, ehe diesbezüglich eine generelle Empfehlung gegeben werden kann.
Keywords: Zahnfraktur, vertikale Längsfraktur, Frakturspalt, Biodentine, MTA