ZahnerhaltungPages 575-579, Language: GermanFrankenberger, Roland/Reinelt, Christian/Roggendorf, Matthias J./ Krämer, NorbertErfahrungen aus klinischen Studien mit Komposit und KeramikDiese Schwerpunktausgabe belegt eindrucksvoll den Erfolg der adhäsiven Zahnmedizin gerade auch in der direkten Technik. Daher bleibt die Frage: Gibt es überhaupt noch eine Indikation für indirekte Restaurationen? Der Beitrag reflektiert Erfahrungen aus klinischen Studien mit Kompositfüllungen sowie Keramikinlays und analysiert die klinischen Resultate nach 6 Jahren. Die wichtigsten Aussagen sind: Die Limitation hinsichtlich der Dauerbeständigkeit von Kompositen ist bei Verwendung konventioneller Adhäsive hauptsächlich in ihren werkstoffkundlichen Parametern und nicht wie früher befürchtet in der Adhäsionsproblematik zu sehen. Komposite sind noch immer weniger abrasionsstabil als Amalgam, Gold oder Keramik. Dies spielt jedoch bei minimalinvasiven Restaurationen keine wesentliche Rolle. Kompositfüllungen frakturieren zwar etwas weniger häufig als Keramikinlays, aber naturgemäß immer noch öfter als Amalgam oder Gold. In der Synopse liegt der Grenzbereich bei Kompositfüllungen in der mit steigender okklusaler Ausdehnung suboptimalen Abrasionsresistenz. Das bedeutet nicht, dass Überkupplungen einzelner Höcker nicht funktionieren würden, jedoch ist bei unachtsamer okklusaler Extension Richtung Höckerspitze die Wahrscheinlichkeit eines früheren Versagens - bereits nach 7 oder 8 Jahren - gegeben. Der Vorteil indirekter Keramikversorgungen liegt daher primär in der Reduktion der Polymerisationsspannung (und somit von Schmelzrissen) bei großen Kavitäten, der okklusalen Abrasionsresistenz und der besseren Glanzbeständigkeit. Vergleicht man nach 6 Jahren die grundlegenden klinischen Parameter (Restauration funktioniert bzw. funktioniert nicht), ergibt sich kein nennenswerter Unterschied zwischen Komposit und Keramik.
Keywords: Komposit, Keramik, Abrasion, Randspalt, Randqualität, direkte Restauration, indirekte Restauration, Seitenzahnbereich