ParodontologiePages 393-402, Language: GermanLösche, WolfgangZahlreiche epidemiologische Studien, Fall-Kontroll-Studien und tierexperimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass eine pathogenetische Beziehung zwischen marginaler Parodontitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere koronarer Herzkrankheit, Schlaganfall und peripheren arteriellen Durchblutungsstörungen, besteht. Ursache für diese Beziehung ist einerseits die Tatsache, dass Parodontitis und Arteriosklerose gleiche Risikofaktoren haben, wie z. B. Diabetes mellitus, Rauchen, Alter, männliches Geschlecht und sozioökonomische Faktoren. Andererseits beeinflusst eine Parodontitis als chronische Infektionskrankheit die Entstehung arteriosklerotischer Gefäßwandveränderungen. Zu den systemischen Auswirkungen einer Parodontitis zählen sowohl eine direkte Infektion von Gefäßwandbereichen durch die die Parodontitis auslösenden Keime als auch die Bildung von Entzündungsmediatoren (Akute-Phase-Proteine), die sich im entzündeten Parodont sowie im Blut nachweisen lassen und die ursächlich in den Pathomechanismus der Arteriosklerose eingreifen.
Keywords: Akute-Phase-Reaktion, Arteriosklerose, Infektion, Pathomechanismen, Risikofaktoren