ParodontologiePages 751-758, Language: GermanTözüm, Tolga F./Dini, Farid M.Schon lange ist das Interesse an der Behandlung von Gingivarezessionen groß, insbesondere an der Transplantation von subepithelialem Bindegewebe. Neueste Erkenntnisse konzentrieren sich auf die Transplantation von subepithelialem Bindegewebe mit Hilfe der Tunnelierungstechnik. In dieser klinischen Studie wurde eine modifizierte parodontalchirurgische Operationstechnik zur Deckung benachbarter gingivaler Rezessionen entwickelt. Die chirurgische Modifikation basiert auf der Tunnelierung ohne vertikale Inzisionen, wobei die teilmobilisierte Präparation durch eine vollmobilisierte Präparation bis zur mukogingivalen Grenze ersetzt wird, um die Blutversorgung zu verbessern. Eingeschlossen wurden Patienten mit mindestens zwei nebeneinander liegenden bukkalen Gingivarezessionen. Zur Deckung des Defektes wurde ein subepitheliales Bindegewebstransplantat verwendet. Gingivarezession, Sondierungstiefe und Attachmentniveau wurden zu Beginn und 8 Monate nach der Behandlung gemessen. Nach 8 Monaten zeigten sich statistisch signifikant verbesserte Werte für Attachmentniveau und Gingivarezessionen; der durchschnittliche Attachmentgewinn betrug 3,67 mm und die durchschnittliche Wurzeldeckung 3,28 mm. Dies entspricht einer durchschnittlichen Wurzeldeckung von 95 %. Aufgrund der Ergebnisse wird gefolgert, dass sich aus der Transplantation von subepithelialem Bindegewebe mit einem modifizierten Tunnelierungszugang, bei welchem der teilmobilisierte Lappen durch einen vollmobilisierten Lappen in koronoapikaler Richtung ersetzt wird, eine angemessen frühe Heilung und eine gut vorhersagbare Wurzeldeckung bei benachbarten Gingivarezessionen ergeben.
Keywords: Bindegewebstransplantation, Gingivarezession, Parodontalchirurgie, Transplantat