ChirurgiePages 239, Language: GermanHolweg, A. / Merten, Hans-Albert / Becker, H.-J. / Wiltfang, J. / Ludwig, A.Im Rahmen der klinischen Anwendung von Batroxobin bei blutungsgefährdeten Patienten konnte unter Beibehaltung der oralen antikoagulativen Therapie ein gutes Behandlungsergebnis erzielt werden. Bei 7 Patienten wurden insgesamt 48 Extraktionen (im Durchschnitt 7 Zähne pro Patient - max. 11, min. 4) vorgenommen. Bei 2 Patienten kam es zu einer Nachblutung aus einer Alveole (4,1 %). Der Quickwert lag bei der Behandlung jeweils im therapeutischen Bereich und wurde nicht verändert. Zur Verbesserung der lokalhämostyptischen Wirkung ist der plastische Verschluß der Extraktionsalveole äußerst wichtig, um einen Auswaschungseffekt des injizierten Medikamentes zu verhindern. Die aufgetretenen Nachblutungen konnten durch Übernähung und Aufbißtupfer gestillt werden. Akute oder chronische Entzündungsreaktionen und lokale Wundheilungsstörungen traten nicht auf. Allergische, medikamentös induzierte Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Da keine Umstellung der oralen Dauerantikoagulation auf eine Heparinisierung erforderlich war, konnten eine langwierige "Remarcumarisierungsphase" und eine zwar seltene, aber mögliche heparininduzierte Thrombozytopenie (HIT) von vornherein vermieden werden.
Keywords: Chirurgische Zahnsanierung, dauerantikoagulierte Patienten, Batroxobin