ÜbersichtenLanguage: GermanTürp, Jens C. / Nilges, PaulDie weltweit anerkannte Definition des Begriffs "Schmerz" stammt von der International Association for the Study of Pain. Sie lautet: "Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit einer tatsächlichen oder potenziellen Gewebeschädigung einhergeht oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird." Schmerz ist demnach also zum einen ein reizassoziiertes Sinneserlebnis. Diese Dimension des Schmerzerlebens bezieht sich auf Aspekte wie Lokalisation, Intensität, zeitliche Charakteristika und sensorische Schmerzqualität (z. B. dumpf, ziehend, pochend, brennend). Schmerz ist gleichzeitig ein Gefühlserlebnis. Dieses äußert sich unter anderem bei der Beschreibung der affektiv-emotionalen Schmerzqualität mit Begriffen wie "lähmend", "quälend" oder "unerträglich". Mit zunehmender Schmerzdauer kann die Gefühlskomponente eine immer größere Bedeutung gewinnen. Kognitionen und soziale Faktoren spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Diese Aspekte werden in einem Vorschlag zur Erweiterung der "klassischen" Definition berücksichtigt. Nach Williams und Craig ist "Schmerz eine belastende Erfahrung, die mit tatsächlicher oder drohender Gewebsschädigung mit sensorischen, emotionalen, kognitiven und sozialen Komponenten verbunden ist" ("Pain is a distressing experience associated with actual or potential tissue damage with sensory, emotional, cognitive and social components").