OriginalarbeitLanguage: GermanDie häufige Koinzidenz von Ohrsymptomen und kraniomandibulären Dysfunktionen (CMD) gab Anlass, eine Gruppe von 40 Tinnituspatienten auf CMD zu untersuchen und die Ergebnisse eienr alters- und geschlechtsbezogen vergleichbaren Kontrollgruppe von 35 Probanden gegenüberzustellen. Verglichen wurden anamnestische Daten, klinische Befunde einer Funktionsanalyse und ein Screening psychosozialer Faktoren. Die Ergebnisse zeigten, dass Tinnituspatienten häufiger Ärzte bzw. Zahnärzte konsultierten, häufiger bruxieren und unter Muskelverspannungen litten. Klinischen fanden sich bei Tinnituspatienten häufiger Druckdolenzen in der Kaumuskulatur, ein höherer klinischer Dysfunktionsindex nach Helkimo, eine instabile Interkuspidation, Dysgnathien der Angle-Klasse II und Kreuzbiss sowie insuffiziente prothetische Versorgungen. Das psychosoziale Umfeld erwies sich als konfliktbeladener. Aufgrund dieser Ergebnisse lässt sich kein Zusammenhang zwischen arthrogenen Kiefergelenksstörungen und Tinnitus belegen, neuromuskuläre und funktionelle Zusammenhänge sind zu vermuten.