OriginalarbeitLanguage: GermanDer Einfluss der kieferorthopädischen Behandlung auf die Prävalenz und Inzidenz manifester und initial kariöser Läsionen, den Plaquebefall und gingivalen Entzündungszustand wurde im Rahmen einer 4-jährigen Kariesrisiko-Studie bei initial 7- bis 8- (n = 189) und 11- bis 12-Jährigen (n = 246) untersucht. In die Analyse wurden nur Kinder eingeschlossen, die sich in einer aktiven Behandlungsphase befanden. Die Häufigkeit der kieferorthopädischen Behandlung stieg bei den 7- bis 8-Jährigen in der Beobachtungszeit von 27% auf 50% an. Der Anteil kieferorthopädisch behandelter 11- bis 12-Jähriger nahm von 52% auf 24% ab. In beiden Altersgruppen zeichnete sich sowohl bei den Kindern mit als auch jenen ohne Behandlung ein Anstieg des Kariesbefalls ab. Zwischen beiden Gruppen bestanden keine signifikanten Unterschiede in der Kariesprävalenz und -inzidenz. Die Prävalenz initial kariöser Läsionen stieg ebenfalls in der gesamten Studienpopulation an. Während sich diese bei den 11- bis 12-Jährigen mit und ohne kieferorthopädischer Behandlung nicht unterschied, wiesen 7- bis 8-Jährige ohne Behandlung signifikant mehr Initialläsionen am Studienende auf. Die Inzidenz der Initialkaries, der Plaquebefall und die gingivale Entzündung waren bei Kindern mit und ohne Behandlung vergleichbar. Die Studie zeigt, dass die kieferorthopädische Behandlung nicht a priori als Kariesrisiko-Faktor zu betrachten ist.