OriginalarbeitLanguage: GermanDie vorliegenden Untersuchungen zum Periotestverfahren sollten klären, ob ein Abweichen der Ausrichtung des Handstücks von der exakt orthoradialen Perkussionsrichtung zulässig ist, da diese aufgrund anatomischer Gegebenheiten nicht immer einzuhalten ist. Weiterhin sollte festgestellt werden, ob sich am liegenden Patienten ermittelte Periotestwerte von Messungen an sitzenden Patienten sowohl ohne Okklusalkontakt der Zähne als auch in maximaler Interkuspidationsposition unterscheiden. Die Ergebnisse zeigen, daß sich sowohl für die mesialexzentrische Messung ohne als auch mit Okklusionskontakt des Testzahnes reproduzierbare Periotestwerte bestimmen lassen. Die Meßreihenmittelwerte wiesen zum Teil statistisch signifikante Unterschiede gegenüber den Standardmessungen auf. Deshalb wurden Korrekturwerte erstellt, um mesialexzentrisch gemessene Periotestwerte mit denen nach der orthoradialen Meßtechnik des Periotestparodontalstatus vergleichen zu können. Da die Korrekturwerte jedoch unterhalb der Meßgenauigkeit des Periotestgerätes von #1771 Periotestwerten für Prämolaren und #1772 für Molaren lagen, kann für Routinemessungen auf eine Korrektur verzichtet werden. Die mesialexzentrische Perkussionsrichtung kann daher für die Periotestmessung im Seitenzahngebiet uneingeschränkt empfohlen werden, wodurch die Zugänglichkeit zum Testobjekt erleichtert wird. Eine unruhige Haltung des Periotesthandstücks während der Messung muß jedoch unbedingt vermieden werden. Die Unterschiede der Periotestwerte von sitzenden bzw. liegenden Probanden waren deutlich geringer als die interpersonelle Variabilität, die sich in den Periotest-Normalbereichen bewegte. Periotestmessungen können somit sowohl an sitzenden als auch an liegenden Patienten durchgeführt werden. Aus der Messung am liegenden Patienten folgt häufig eine ergonomisch günstigere Handhabung des Periotestgerätes.