OriginalarbeitLanguage: GermanZiel der vorliegenden Studie war es, Ursache, Häufigkeit und Kinetik von Ausquellungen zu bestimmen, die an Kavitätenrändern adhäsiver Restaurationen im Dentin beobachtet wurden. Hierzu wurde in Klasse II-Kavitäten von extrahierten, kariesfreien Molaren ein Kompositkunststoff (Tetric) mit und ohne Dentinadhäsivsystem (Syntac/Heliobond) appliziert. Die approximal-zervikale Grenze der Füllungen lag im Dentin. Anhand von Replikas wurde die marginale Adaptation (Kunststoffausquellungen und Randspalten) im Dentin und Schmelz zu verschiedenen Zeitpunkten nach Lagerung in 0,9 % NaCl-Lsg. im Rasterelektronenmikroskop untersucht. Im Vergleich zur Schmelz-Komposit-Grenze traten an der Dentin-Komposit-Grenze hoch signifikant häufiger (p 0,01) Kunststoffausquellungen und Randspalten auf. Im Dentin wurden ohne Adhäsivsystem mehr Kunststoffausquellungen und Randspalten beobachtet als mit (p = 0,05). An Stellen unzureichenden initialen adhäsiven Verbundes traten jedoch später Kunststoffausquellungen auf. Es wird angenommen, daß diese durch hygroskopische Expansion entstehen. Initiale Randspalten durch einen unzureichenden adhäsiven Verbund können so "verschlossen" werden. Langfristig kommt es jedoch zu einer im REM erkennbaren Öffnung des Randspaltes infolge hydrolytischer Degradation des Kunststoffes. Die klinische Relevanz dieser in vitro beobachteten Prozesse ist noch nicht hinlänglich geklärt. Kunststoffausquellungen können jedoch als frühe Zeichen eines mangelnden Verbundes zwischen Komposit und Dentin bewertet werden.