Die Adhäsivtechnik kombiniert mit Veneers aus zahnfarbener Keramik gilt als eine der großen Errungenschaften moderner Prothetik. Inzwischen gibt es ein breites Spektrum von Indikationen für Veneers, aber ihr Haupteinsatzbereich bleibt die (Wieder-)Herstellung einer adäquaten Funktion und Maskierung von Verfärbungen, inadäquaten Zahnformen, -größen und -positionen. Der Markt bietet heute eine große Vielfalt keramischer Materialien mit hervorragenden Eigenschaften, und das ästhetisch und funktionell bestgeeignete auszuwählen, ist nicht einfach. Im vorliegenden Artikel werden die Prinzipien eines modernen individuellen Behandlungsansatzes erklärt, der bei einem jungen Erwachsenen mit multiplen Diastemata und farblichen Diskrepanzen der Oberkiefer-Frontzähne angewendet wurde. Im Zentrum der Behandlungsplanung stand die Auswahl geeigneter keramischer Materialien und Behandlungstechniken für eine ästhetisch möglichst hochwertige Versorgung mit Veneers. Hierzu wurden der Fall individuell analysiert, das Behandlungsziel definiert, eine exakte Farbbestimmung durchgeführt sowie das Keramikmaterial, die Präparationsgestaltung, die Herstellungstechnik und das adhäsive Protokoll ausgewählt, die sich am besten eigneten. Die indirekten Keramikveneers für alle oberen Frontzähne wurden aus einer neuen zirkonoxidverstärkten Lithiumdisilikat-Presskeramik und die Verblendung aus leuzitverstärkter Glaskeramik der Firma VITA hergestellt. Die Größe, Form, Position und Farbe der natürlichen Zähne wurden dabei korrigiert und die Diastemata geschlossen, um harmonischere Zahnproportionen zu erreichen. Die ästhetischen und funktionellen Ziele wurden erreicht und der Patient war mit dem Endresultat hochzufrieden.