Pages 119, Language: GermanSchwarz, FrankPages 125-134, Language: GermanGruber, ReinhardDie dentale Implantologie hat sich als bewährte Methode der oralen Rehabilitation erwiesen. Histologische Analysen unterstreichen die sequenziellen Prozesse, die vom Blutgerinnsel über das Granulationsgewebe bis hin zum Geflecht- und Lamellenknochen ablaufen. Die direkte Bindung des neu gebildeten Knochens an die Implantatoberfläche, die Osseointegration, ist letztlich der Schlüssel zum Erfolg dieser Behandlungsoption. Die histologische Darstellung der Osseointegration liefert jedoch nicht nur Antworten, sie wirft auch Fragen zu den zellulären und molekularen Mechanismen der Knochenregeneration auf. Im folgenden Artikel werden diese Mechanismen mit besonderem Schwerpunkt auf der Osseointegration – am Beispiel der durch Osteoklasten verursachten katabolen Phase und der durch Osteoblasten herbeigeführten anabolen Phase – dargestellt. Besonders hervorzuheben sind hier die Osteozyten und ihre Bedeutung in der Kommunikation mit den ausführenden Zellen, den Osteoklasten und Osteoblasten. Da die zelluläre Kommunikation über das Senden und Empfangen von Signalmolekülen erfolgt, werden die Faktoren „Receptor activator of nuclear factor-kappa B ligand“ (RANKL) und Sklerostin als Beispiele erwähnt und ihre biologische und klinische Bedeutung erläutert. Die Umsetzung der biologischen Prinzipien der zellulären Kommunikation in klinische Entscheidungen in der Implantologie hat bereits begonnen.
Keywords: Implantologie, Osseointegration, Regeneration, Histologie, Osteoblasten, Osteoklasten, Osteozyten, RANKL, Sklerostin
Pages 137-148, Language: GermanAl-Maawi, Sarah / Sader, Robert / Ghanaati, ShahramS3-Leitlinie (AWMF-Registernummer: 083-042)Platelet-Rich-Fibrin (PRF) ist ein Blutkonzentrat, welches aus patienteneigenem peripherem Blut hergestellt werden kann. PRF hat in verschiedenen Indikationen der regenerativen Medizin zunehmend an Bedeutung gewonnen. Es zeigt sich als vielversprechendes autologes Verfahren für präimplantologische und implantologische Fragestellungen. Die vorliegende Leitlinie beschäftigt sich mit der Überprüfung der klinischen Wirksamkeit von PRF in unterschiedlichen präimplantologischen und implantologischen Indikationen im Vergleich zu identischen Behandlungsabläufen ohne den Einsatz von PRF. Ziel der Leitlinie war es, den Behandlern eine evidenzbasierte Entscheidungshilfe zu geben, um klinisch wirksame, nachhaltige und sichere Versorgungsmöglichkeiten für die betroffenen Patienten empfehlen zu können. Nach ausführlicher Recherche und Überprüfung der verfügbaren relevanten Literatur konnten zwei wichtige Handlungsempfehlungen evidenzbasiert getroffen werden. Beide beziehen sich auf die regenerative Fähigkeit von PRF bei offen abheilenden Alveolen: (1) Das Auffüllen der Alveole mit solider PRF-Plug-Matrix verbessert die Alveolenheilung und kann bei offen abheilender Alveole empfohlen werden. (2) Die alleinige Anwendung von solider PRF-Plug-Matrix zum Auffüllen der Alveole trägt zum Volumenerhalt des Kieferkammes bei und kann bei einer Indikation zur Socket-/Ridge-Preservation als alternative Therapieoption empfohlen werden. Aufgrund der begrenzten Anzahl der verfügbaren Studien in anderen implantologischen Bereichen konnten für die weiteren Indikationen lediglich evidenzbasierte Statements getroffen werden. Die vorliegende Leitlinie zum Einsatz von Platelet-Rich-Fibrin in der dentalen Implantologie ist weltweit die erste derartige Leitlinie und verdeutlicht nachweislich die Bedeutung von PRF in der dentalen Implantologie.
Keywords: Platelet-Rich-Fibrin (PRF), Implantologie, Leitlinie, Alveolenheilung, Socket Preservation
Pages 151-158, Language: GermanWölber, Johan PeterDie Forschung der letzten Jahrzehnte hat eindrucksvoll dargestellt, wie Entzündungsprozesse im Körper und in der Mundhöhle durch Ernährung moduliert werden können. In Bezug auf die Gingivitis zeigen Arbeiten sogar, dass Ernährung womöglich einen entscheidenden Faktor hinsichtlich der Frage darstellt, ob die Gingiva auf den Biofilm entzündlich reagiert oder nicht. Hierbei ist zu beachten, dass durch grundlegende kulturelle Veränderungen in der Menschheitsgeschichte wie Sesshaftwerdung und industrielle Revolution in der heutigen Durchschnittsernährung der Industrienationen („Western diet“) vornehmlich proinflammatorische Nahrung zugeführt wird. Diese zeichnet sich durch einen hohen Anteil an freien Zuckern und gesättigten Fettsäuren sowie einen Mangel an Mikronährstoffen und Ballaststoffen aus. Im Gegensatz dazu zeigen sowohl Interventions- als auch Querschnittsstudien gesundheitliche Vorteile für die Zahn- und Implantatgesundheit unter einer ballaststoffreichen Vollwertkost mit einer Zuckervermeidung, aber hohen Anteilen an marinen Omega-3-Fettsäuren und Mikronährstoffen.
Keywords: Parodontitis, Periimplantitis, Ernährung, Entzündung, Zucker, Omega-3-Fettsäuren
Pages 161-170, Language: GermanKhamis, Aya / Al-Nawas, Bilal / Gül, Désirée / Werny, Joscha / Schlenz, Moritz / Kummer, Nina / Sagheb, Keyvan / Schiegnitz, EikVitamin D ist wichtig für den Knochenstoffwechsel und die Osseointegration von Zahnimplantaten. Es reguliert die Kalzium- und Phosphathomöostase, fördert die Osteoblastendifferenzierung und beeinflusst die Immunantwort. Ein Vitamin-D-Mangel kann die Einheilung von Implantaten verzögern und das Risiko einer Periimplantitis erhöhen. Ein präoperatives Screening des Vitamin-D-Spiegels ist daher insbesondere bei Hochrisikopatienten sinnvoll. Eine angepasste Supplementierung kann die Knochenheilung und Implantatstabilität verbessern. Im vorliegenden Beitrag wird zudem ein zellbasiertes Ex-vivo-Osteoblastenmodell als alternative Methode zur Bewertung der Knochenqualität diskutiert, da es die biologische Aktivität besser abbildet als radiologische Verfahren. Multizentrische Studien sind erforderlich, um Supplementierungsprotokolle zu standardisieren und einen Vitamin-D-Risiko-Algorithmus für eine optimierte Implantattherapie zu entwickeln.
Keywords: Vitamin D, Implantattherapie, Knochenstoffwechsel, Osseointegration, Periimplantitis, Supplementierung, Knochenqualität, Ex-vivo-Modell
Pages 173-187, Language: GermanKallab, Sandra / Oberja, Karina / Schwarz, Frank / Parvini, PuriaEine Therapiemethode bei Verlust bleibender Frontzähne bei Kindern und Jugendlichen zur Erhaltung von Hart- und Weichgewebe Die Autotransplantation von Zähnen, insbesondere von Milcheckzähnen, stellt eine vielversprechende Therapieoption dar, um Zahnverluste bei Kindern und Jugendlichen zu behandeln. Dieser Fallbericht beschreibt die Therapie eines 8-jährigen Patienten, der nach einem Frontzahntrauma mit der Autotransplantation eines Milcheckzahns behandelt werden konnte. Dargestellt wird das Vorgehen von der präoperativen Planung, über die chirurgische Technik, einschließlich der Verwendung von 3D-Replikaten für eine präzise Positionierung des transplantierten Zahns, bis hin zu den postoperativen Verhaltensregeln. Der Fall zeigt eine erfolgreiche autologe Transplantation mit guter Prognose und betont die Bedeutung dieser Methode als vorbereitende Maßnahme für weiterführende definitive Behandlungen im späteren Patientenalter. Die Autotransplantation von Milchzähnen bietet eine Vorgehensweise, die sowohl ästhetische als auch funktionelle Aspekte berücksichtigt und eine minimalinvasive Option für den Ersatz fehlender Zähne im Wachstum darstellt.
Keywords: Milcheckzahntransplantation, dentales Trauma, autogene Transplantation, 3D-Replikat
Pages 189-200, Language: GermanHeimes, DianaAls effektive Möglichkeit zur Schmerzausschaltung stellt die Lokalanästhesie eine fundamentale Säule in der Implantologie dar. Im vorliegenden Artikel werden die historischen Entwicklungen der Lokalanästhesie sowie deren Wirkmechanismen und Anwendungstechniken erläutert. Insbesondere werden primäre und sekundäre Anästhesieverfahren differenziert und inklusive ihrer Vor- und Nachteile beleuchtet. Aktuelle Trends wie die präemptive Analgesie und die Pufferung von Lokalanästhetika, welche die Wirksamkeit in schwierigen klinischen Situationen steigern können, werden diskutiert. Im Fokus stehen außerdem spezifische Herausforderungen in der Implantologie wie die Wahl der geeigneten Technik bei Implantationen im Unterkieferseitenzahngebiet sowie anatomische Variationen und deren Einfluss auf die Erfolgsrate. Der umfassende Überblick über den aktuellen Stand der Lokalanästhesie bietet praxisrelevante Erkenntnisse für Zahnmediziner und Implantologen.
Keywords: Lokalanästhesie, Implantologie, Zahnmedizin, präemptive Analgesie, Pufferung von Lokalanästhetika, Vasokonstriktor
Pages 203-204, Language: GermanPassia, Nicole / Wolfart, StefanVerantwortlicher Redakteur der IMPLANTOLOGIE von 2004–2024 Pages 205-207, Language: GermanProf. Dr. Irena SailerPages 209-216, Language: GermanWaltenberger, LukasZusammenfassungen wichtiger implantologischer Artikel aus internationalen Zeitschriften