Seiten: 13-20, Sprache: DeutschTerheyden, HendrikEin ästhetisch überzeugender implantatgestützter Zahnersatz im Oberkieferfrontzahnbereich stellt eine erhebliche therapeutische Herausforderung dar. Misserfolge können durch Analyse und vorausplanende Beachtung bekannter Risikofaktoren minimiert werden. Zu den patientenbedingten allgemeinen Faktoren gehören der parodontale Phänotyp, die Lachlinie und skelettale Dysgnathien. Spezielle zu berücksichtigende Faktoren im Implantatlager sind Sofortimplantationen bei pathologischen Gewebeveränderungen, unzureichende Weichgewebehöhe an der Implantatdurchtrittsstelle, Breite der befestigten Gingiva, nicht versorgte vertikale und horizontale Knochendefekte, Fehlposition des Implantats in vertikaler, orovestibulärer und mesiodistaler Richtung sowie fehlende prothetische Stützung der Interdentalpapillen. Für das Verständnis einiger dieser Risikofaktoren ist die relativ konstante Anatomie der menschlichen Weichgewebebefestigung am natürlichen Zahn und am Implantat hilfreich. Dieser Befestigungsapparat (Epithel und Bindegewebe = biologische Breite) hat einen gewissen Platzbedarf, der bei der Implantatplanung berücksichtigt werden muss. Wenn der Platz nicht vorhanden ist, schafft sich der Organismus diesen Platz durch physiologische Umbauvorgänge, die sich in ästhetisch störenden Rezessionen, Attachmentverlusten und Abstumpfen der Interdentalpapillen äußern können. Die chirurgischen Gegenmaßnahmen bestehen in der Stützung der interdentalen und bukkalen Gingiva, der chirurgischen Augmentation des Weichgewebes und des Knochens sowie in einer optimalen Implantatpositionierung in vertikaler, transversaler und mesiodistaler Richtung.
Schlagwörter: Ästhetik, Risikofaktoren, Weichteilaugmentationen, Knochenaugmentationen, biologische Breite, Attachment