Im vorliegenden Artikel wird eine Flussdiagramm-basierte Strategie zur Behandlungsplanung für Zähne mit stark zerstörter Krone vorgestellt. Die dazugehörige Studie umfasste 978 Patientinnen und Patienten mit 2327 Zähnen, deren Kronen rekonstruiert werden mussten. Die Patienten wurden gescreent, untersucht und nach einem multidisziplinären Ansatz auf Basis eines Flussdiagramms behandelt. Für eine Untergruppe von 75 Zähnen bei 62 Patienten wurde basierend auf einer kombinierten Risikoanalyse die Behandlung als nicht sinnvoll eingeschätzt. In einer weiteren Untergruppe von 168 Zähnen bei 126 Patienten waren parodontalchirurgische Maßnahmen erforderlich und eine minimalinvasive Kronenverlängerung (MIKV) wurde durchgeführt. Von diesen benötigten 73 Zähne eine Wurzelkanalbehandlung und 51 eine endodontische Revision. Die meisten Zähne dieser Gruppe (124 bei 94 Patienten) wurden voll überkront, während die übrigen 44 Zähne eine direkte (24 Zähne) oder indirekte (20 Zähne) Restauration erhielten. Sechs Zähne wurden vor der chirurgischen Maßnahme kieferorthopädisch extrudiert. Nach einem Jahr lag die durchschnittliche Sondierungstiefe bei 2,5 ± 0,5 mm, das klinische Attachmentniveau bei 2,7 ± 0,6 mm. Sondierungsbluten trat an 19 Stellen (11,3 %) auf. An den 168 behandelten Zähnen wurden keine Komplikationen oder kurzfristigen Rezidive beobachtet. Die Patientinnen und Patienten gaben an, mit der Funktion und Ästhetik „vollständig zufrieden“, „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ zu sein. Zusammengefasst führte in der Praxis der Autoren das exakte Flussdiagramm-basierte Screening von insgesamt 2327 Zähnen mit Restaurationsbedarf zu der Behandlung von 168 Zähnen mit einer MIKV und zur Extraktion und dem Ersatz von 75 weiteren Zähnen. Dank minimalinvasiver Kronenverlängerung und hochwertiger Restaurationen waren nach einjähriger Nachbeobachtung alle behandelten Zähne dental und parodontal gesund und die Patientenzufriedenheit hoch.